Bewertung

Review: #2.23 ... Und mein ist die Rache

Der menschliche Körper eines Erwachsenen hält schätzungsweise drei, wenn nicht vier Tage ohne Trinken aus. Der menschliche Körper eines Erwachsenen könnte auch gut zehn Tage auf jegliche Nahrung verzichten. Es ist jedoch zweifelhaft, ob mein menschlicher Körper dieses Trauerspiel an Serie noch länger aushält.

You're evil. I know it. You know it. And God knows it, too.

Zuerst zu dem letzten positiven Restchen aus unschönen Entwicklungen und langweiligen Serienmomenten. Georgina ist wieder zu alter Stärke (dem bitchen und böse sein) zurückgekehrt, was man sich zwar von Anfang an denken konnte (wie immer: "You can't keep a bad girl down..."), dennoch bin ich froh, dass es so gekommen ist, da die letzten paar Serienstunden dadurch wohl nicht ganz unangenehm und unansehnlich werden. Die gute Georgina, ganz Jesus und dem Allmächtigen zugewandt, hatte aber durchaus was, so habe ich mich herrlich amüsiert, als sie zuerst unangenehmerweise in der Limousine registrierte, dass Chuck sich einen Schluck aus seinem Flachmann gönnt, oder ihr geschocktes Verhalten, als sie erkennt, wie die Clique gegen Poppy vorgehen möchte, was wiederum ganz gegen ihre Prinzipien und Vorsätze verstößt. Das Dinner mit Poppy war auch ungemein amüsant, als sie sich als Charlotte outet und prompt die Vermutung in den Raum wirft, dass Poppy eher eine Carrie ist. Der Brüller war dann, als Bad-Poppy mit Good-Georginas Bibel-Geld (das sie durch ihre sonderbare Heilanstalt bekam) verschwunden ist. Schließlich liegt es zwar ein wenig auf der Hand, dass mich dieser Plot einfach so angesprochen hat, weil es endlich wieder mehr Michelle Trachtenberg als Georgina zu sehen gibt, aber das kann gerne jeder für sich entscheiden...

Because I love her... but I can't make her happy.

Oh ja. Da hatten wir ihn wieder. Einen Gänsehaut-Moment. Den zweiten in Folge. Und dieses Mal noch um Welten besser! Wie könnte man auch anders, als nicht vollkommen von den Socken zu sein (ich spreche nur von diesem Plot!!), wenn Chuck (zwar nicht vor ihr, aber na ja, das kommt sicherlich noch...) seine Gefühle für Blair zugibt, aber dennoch weiß, dass er nicht im Stande ist, sie glücklich zu machen, und eine Beziehung folglich nicht möglich ist. Zwar keine wirklich hochdramatische Entwicklung, aber sie macht Lust auf mehr. Denn Chuck hat Blair vielleicht vorerst gehen lassen, doch immer noch hat er ihr die drei magischen Worte nicht gesagt und ihr von seinen Ängsten erzählt. Und Blair wiederum braucht nun einmal jemanden, der sie liebt und der ihr das auch sagen kann, weil sie doch zu viel Angst vor dem Alleinsein hat. Ob die beiden das Steuer rechtzeitig herumreißen, werden die letzten beiden Episoden der Staffel zeigen, obwohl die ungefähr so wichtig sind wie zwei überflüssige Grashalme auf einer riesigen Wiese, weil man sich ohne Weiteres alle möglichen Handlungdsstränge dieser Serie im Kopf zu Ende denken kann.

You had your shot and you blew it. Why start toying with her again?

Das war es dann aber auch schon mit dem positiven Fünkchen. Gleich der nächste Plot ist nerviger als in der Folge zuvor und kaut nur eines der vielen Themen durch, die schon zu hundertfach davor wiedergekäut wurden: Nate fühlt sich von Chuck bedroht und benutzt die gemeinsame Wohnung, die er mit Blair bezogen hat, mehr als Ort, um auf Blair ein Auge zu haben, damit die nicht heimlich zu Chuck rennt und die Betten wackeln lässt. Unglaublich unsinnig. Wer meine vorherigen Reviews aufmerksam durchgelesen hat, weiß, dass ich zwar Nates Ängste verstehe, aber durch bestimmte Handlungen in der Vergangenheit einfach keine Lust mehr habe, mich in ihn hinzuversetzen und ihn hier positiv zu vermerken. Das ist eine Figur, die eigentlich nichts macht und dann, wenn sie endlich einmal in Erscheinung treten darf, noch nerviger ist als in den Folgen, in denen sie als hübsche Mädchen-Deko für nebenbei gehalten ist.

And especially that means that your name stays out of it. This is an adult scandal. And the adult thing to do is for me to pay everyone back, and for you to do absolutely nothing.

Es fühlt sich an, als wollten die Autoren meinem menschlichen Körper absichtlich Schmerzen zufügen (nein, ich sehe gelegentlich in der Nacht keinen Denny Duquette). Hiermit haben sie vor allem mir keine große Freude bereitet, was nicht nur an Serena liegt, die mir momentan suspekter als je zuvor ist, sondern auch an Lily, die hier deutlich die Grenze überschritten hat. Während sie zuerst etwas davon faselt, dass (dem Image) ihrer Tochter derartige Alleinunternehmen schaden würden/könnten/werden, setzt sie daraufhin jedoch eine unglaublich widersprüchliche Aktion in Bewegung, bei der sie Serena kurzerhand auf offener Straße - und das vor einem Nobelrestaurant - verhaften lässt, was natürlich - neeeeiinnn, sowieso nicht!! - für keinen negativen Tratsch sorgen wird...

Ich habe Lily im ersten Moment durchaus unterstützt, als sie Serena klar gemacht hat, dass das keine Sache ist, die sie mit ihren Freunden schnell wieder hinbiegen kann, doch durch die Aktion am Ende der Folge hat Lily van der Woodsen ebenso wie ihre Tochter bewiesen, wie viel sie noch zu lernen hat und was für ein großes Baby sie doch selbst ist.

The Disappointing World of Serena van der Woodsen

An Langweilige nicht zu übertreffen. Nicht nur Blake Lively schraubt auf schauspielerische Tiefleistung runter (und das macht sie gar nicht mal so schlecht *hust*), sondern auch ihr Charakter Serena zeigt, dass sie nicht nur unglaublich naiv, sondern auch sehr, sehr dämlich ist. Es ist einfach unglaublich, wie dieses Mädchen auch zum hundertsten Mal noch auf die Lügen der bösen Kröte hereinfällt - als läge es nicht auf der Hand, dass da irgendwas faul ist; wenn alle (Guten), die in diese Sache verwickelt sind, doch endlich einmal ihr Hirn einschalten und es auch benutzen würden (ah, okay, Nate gilt natürlich nicht...), wäre ich sehr dankbar! Dass sie am Anfang der Folge nicht den Mumm haben würde, mit der Wahrheit über die Kröte und seine bösen Machenschaften herauszurücken, war mir ja schon so klar wie die Tatsache, dass Orangenlimonade, die im Rucksack ausläuft, klebt...

Aber warum kümmert mich das noch? Letztens habe ich eine ziemlich wahre, sinnvolle Aussage gehört: "You can't get disappointed if you have no expectations."...

Was die Müllabfuhr vergessen hat (Schnipsel)

- Zuerst gibt es zu sagen, dass wir Vanessa mal wieder nicht gesehen haben. Ich liebe es, wenn wir sie während der Staffel doch noch das ein oder andere Mal zu sehen bekommen, aber ich liebe es noch mehr, wenn sie gar nicht auftaucht, da ich mich dann weniger aufregen muss.

- Jenny-mit-verrücktem-Haarschnitt hat heute ihr Wissen über die "Biss"-Buchreihe von Stephenie Meyer unter Beweis gestellt, obwohl ich ja wenig beeindruckt war, als sie von den Familienverhältnissen bei den Cullens und ihrer Lebensart erzählt hat. Ich kann das doch viel besser!

- Rufus' Plot Line war natürlich nicht zu übertreffen. Selten habe ich mich - neben dem allseits geschätzten und gern gesehenen "One Tree Hill" - so fremdgeschämt, als er wildfremde, ahnungslose, bedauernswerte Frauen auf der Straße angesprungen hat und wie der Elf aus dem letzten "Potter"-Streifen rumgehüpft ist. Wenn ich Derartiges sehen möchte, besuche ich gerne einmal den städtischen Kindergarten, den Lily, Rufus und Serena dann gemeinsam besuchen können...

Fazit

Ich hatte mir nach der letzten Folge natürlich mehr erwartet - so, wie ich es immer tue. Und obwohl mir die meisten Storylines zurzeit eigentlich nur auf den Keks gehen, ist da auf jeden Fall Luft nach oben beim Georgina- und dem Chair-Plot drinnen. Und, P.S., ein herzliches Dankeschön für dieses unbezahlbare Zitat: "Well, you can tell Jesus that the bitch is back." - Georgina Sparks.

Niko Nikolussi - myFanbase

Die Serie "Gossip Girl" ansehen:


Vorherige Review:
#2.22 Blondinen bevorzugt
Alle ReviewsNächste Review:
#2.24 Wie alles anfing

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Gossip Girl" über die Folge #2.23 ... Und mein ist die Rache diskutieren.