Bewertung

Review: #4.11 Ladies First

Foto: Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; Eddy Chen/FOX
© 2013 Fox Broadcasting Co.; Eddy Chen/FOX

"Glee" meldet sich aus der Weihnachtspause zurück und das Liebesdrama nimmt seinen weiteren Lauf. Die Kids stürzen sich in ihr Beziehungen, stürzen sich in neue Menschen, von denen sie denken, sie wären verliebt in sie und durch den "Sadie Hawkins"-Tanz steht auch die Musik im Vordergrund. Im Grunde wusste die Episode zu unterhalten und war auch relativ stark, doch selbstverständlich gibt es auch Entwicklungen, die dazu führen, dass man sich als Zuschauer fragt: Wieso?

"We're gonna sing a song together and the music usually starts when I say something like 'It's Brittany, bitch' or I do one of my magical turns."

Das Thema der Woche, der "Sadie Hawkins"-Tanz, konnte allein dadurch überzeugen, weil damit sehr viel Musik garantiert wurde. So bekamen die Mädchen die Chance, für die Jungs zu singen und damit um ein Date zu bitten. Und auch die Jungs haben ihre Möglichkeit bekommen, auf dem Tanz zu performen. Dem Zuschauer, der die Musik in "Glee" sehr schätzt, wurde hier reichlich geboten und im Grunde gibt es keine Performance, die enttäuschen konnte. Tinas Performance war seltsam, doch ihre Stimme konnte dadurch erneut zum Vorschein kommen. Marleys und Brittanys Performance war schlichtweg großartig. Das Tempo hat gepasst, die Outfits waren perfekt gewählt und es kam ein richtiges Tanz-Feeling auf. Die Jungs haben mit ihrem "TLC"-Song einfach nur gerockt und auch die Mädels konnten kurz darauf mithalten. Musikalisch wurde also Einiges geboten und am Ende konnte man sich als Zuschauer zurücklehnen und die Performances genießen.

Doch wie das bei "Glee" so ist, die meisten Lieder sind an eine Storyline geknüpft und erfüllen einen Zweck. Die bereits erwähnte Tina hat somit den Ball ins Rollen gebracht und man erfährt sehr schnell, welchen Grund sie dazu hatte, den "Sadie Hawkins"-Tanz zu initiieren. Dieser Grund ist Blaine. Tina hat plötzlich aus dem Nichts Gefühle für ihn und glaubt, dass sie den perfekten Mann gefunden hat. Hierzu lässt sich nicht viel mehr sagen als: Warum? Wo kommt das plötzlich her und wieso versteht sie nicht selbst, dass ihre Gefühle niemals erwidert werden? Blaine ist homosexuell und somit werden die beiden keine Chance haben. Es ist nicht nachvollziehbar, warum man dieses Pairing, das freundschaftlich wunderbar funktioniert, nun in eine Liebesbeziehung lenken will, zumindest von Tinas Seite aus. Denn Blaine möchte etwas ganz anderes. Er hat ein Auge auf Sam geworfen, was für das zweite Augenrollen sorgt. Woher kommen plötzlich diese Gefühle, wenn doch klar ist, dass Blaine immer noch Kurt hinterher trauert und sich deswegen auch an der NYADA bewerben will. In diesem "Liebesdreieck" fehlt sehr viel Logik und es ist nicht einleuchtend, weshalb die Autoren diesen Weg gewählt haben. Wie bereits erwähnt, funktionieren Blaine und Tina als Freunde sehr gut und dasselbe trifft auch auf Sam und Blaine zu. Es bleibt zu hoffen, dass diese Idee sehr schnell wieder verworfen wird, Tina endlich zu Mike zurückkehrt oder einen richtigen Love Interest bekommt und Blaine sich auf jemand anderen konzentriert, denn er und Sam passen noch weniger zusammen, als Sam und Brittany.

"I feel like we're The Fugees or something, just bouncing around from available classroom to available classroom." - "You mean like refugees?"

In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die Story, die sich aufgrund von Sam und Blaine entwickelt hat, eine sehr interessante Richtung nimmt. Sam kommt dahinter, dass die Warblers niemals mit eigener Kraft bei den Sectionals gewinnen konnten. Somit lassen sich die Autoren die Möglichkeit offen, die New Directions wieder am Wettbewerb teilnehmen zu lassen. Sollten die Warblers disqualifiziert werden, sind die Nationals für die New Directions nicht auszuschließen und die Kids würden sowohl ihre Motivation als auch ihren Proberaum zurück bekommen. Dadurch hätte auch Finn erneut eine neue Aufgabe und man könnte langsam wieder zum alten Schema zurückkehren. Eine positive Entwicklung, die sich sicherlich auch gut auf die Charaktere auswirken würde.

Weniger positiv ist die Wendung, die die Handlung von Puck und Jake nimmt. Die beiden Brüder funktionieren zusammen sehr gut und allein die Freude darüber, dass Puck zurück in Lima ist, sollte schon Grund genug sein, alles zu mögen, was die beiden gemeinsam unternehmen. Doch so leicht machen es die Autoren uns nicht und bringen tatsächlich Puck und Kitty zusammen, was sicherlich nach hinten losgehen wird. Zum einen könnte dies die Beziehung von Jake und Puck zerstören und zum anderen zeigt es wieder deutlich, wie schlimm Kittys Charakter ist. Sie schreckt vor nichts zurück und hier stellt sich die Frage, weshalb sie das ganze Drama initiiert, wenn sie doch gar kein Interesse an Jake hat. Außerdem macht Puck in seiner Entwicklung einen großen Schritt zurück, anstatt endlich auf sich selbst zu hören und keinen Blödsinn mehr anzustellen. Davon haben wir über die Jahre hinweg genug gesehen. Vielleicht hat Jakes Beziehung zu Marley eine gute Auswirkung auf Puck, doch das bleibt abzuwarten.

Was ebenso fraglich ist, sind Jakes Absichten. Einerseits mag er Marley wirklich gerne, andererseits hat er Angst, dass sie seine Bedürfnisse nicht befriedigen kann. Hier steht sicherlich noch sehr viel Beziehugsdrama bevor und man kann nur hoffen, dass Jake es ernst meint und nicht gleich wieder einen Rückzieher macht. Dafür funktionieren die beiden zu gut miteinander. Immerhin wäre noch eine weitere Option offen, sollte die Beziehung der beiden nicht funktionieren und das ist Ryder, der weiterhin großes Interesse an Marley hat. Es wird sich herausstellen, wer der Bessere von ihnen ist und hoffentlich kostet es keinen dieser Charaktere Sympathiepunkte. Denn momentan ist die Entwicklung schön mit anzusehen und Marley sollte glücklich sein und nicht wieder unter großem Druck stehen und zurück zu ihrer Essstörung kehren. Die Frage ist, ob Jake dem gewachsen ist?

"I assumed Rachel and I would be as inseparable as those twins in Sideshow, but she's always rushing off to help Brody with something that requires him to be shirtless."

Neben der Handlung in Ohio passiert auch Einiges in New York. Kurt ist nun ebenfalls an der NYADA und enttäuschend ist, dass Rachel ihn in seiner ersten Woche quasi alleine lässt. Kurt muss sich selbst durchschlagen, weil Rachel viel zu sehr auf ihre Beziehung mit Brody fixiert ist. Sie möchte jeden Moment mit ihm verbringen und lässt damit ihren besten Freund im Stich, der, wie wir alle wissen, immer Schwierigkeiten hat, seinen Platz zu finden. Die Idee, ihm einen neuen Charakter zur Seite zu stellen, ist gut geglückt. Zum einen, weil Adam sofort überzeugen konnte, und zum anderen, weil Kurt damit quasi dieselbe Entwicklung durchmacht, die er in der High School durchmachen musste. Er sucht einen Ort, wo er dazu gehört, und findet diesen bei Adam, der in einem Chor singt. Ob Kurt diesem beitritt, steht noch nicht komplett fest, doch es wurde deutlich, dass er sehr angetan war. Er stößt zu einer Gruppe von Außenseitern, die Spaß am Singen haben und keinen Wert darauf legen, was andere von ihnen halten. Das kommt uns doch bekannt vor. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Kurt sich ihnen anschließt und nach der Performance wird er es wahrscheinlich auch schwer haben, nein zu sagen, doch die Idee ist gar nicht so abwegig. Durch die New Directions hat sich für Kurt sehr viel geändert, wieso sollte das nicht mit "Adams Apples" auch so sein? Kurt verdient sein Glück! Seine Interaktion mit Adam war gut geschrieben, doch es bleibt eine große Frage zurück. Handelt Adam so, weil er Interesse an Kurt als festem Freund hat, oder weil er ihn einfach nur gern hat? Es war nicht leicht, herauszulesen, ob Adam ebenfalls homosexuell ist. Die beiden haben jedoch eine gute Chemie und alleine schon Adams britischer Akzent lässt einen dahinschmelzen, weshalb eine Beziehung mit ihm und Kurt wünschenswert wäre.

Dasselbe trifft leider nicht auf Rachel und Brody zu, denn diese beiden waren definitiv ein Störfaktor in dieser Folge. Rachel denkt an nichts anderes mehr, als an ihn und ist sofort wütend, weil er sich verspätet. Das zeigt nur, dass sie viel zu viel von dieser jungen Beziehung erwartet und sich selbst schon viel zu sehr darauf eingelassen hat. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Brody das alles zu viel wird und auch viel zu schnell geht, denn Rachel vermittelt in dieser Folge das Gefühl, dass sie Brody die Luft zum Atmen nimmt. Ich persönlich hoffe, dass er zu ihrem Vorschlag, bei ihnen einzuziehen, nein sagt und die beiden es langsamer angehen lassen, denn das ist zu viel des Guten.

Fazit

Musikalisch konnte die Folge von Anfang bis Ende überzeugen. Der "Sadie Hawkins"-Tanz war eine gute Idee, es sind die Storys drum herum, denen sehr viel fehlt. Das Blaine/Tina/Sam-Dreieck ist nicht nachvollziehbar und auch Pucks Entwicklung weist Schwächen auf. Allein die mögliche Rückkehr der New Directions im Rennen um den Nationals-Titel lässt die Hoffnung aufkeimen, dass bald alles wieder zum Alten kehrt und man nicht mit Storylines konfrontiert wird, die einfach keinen Sinn ergeben.

Alex Olejnik - myFanbase

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