Bewertung

Review: #4.04 Alarm, Alarm!

Foto: Alexis Bledel, Gilmore Girls - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Alexis Bledel, Gilmore Girls
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Rory fährt übers Wochenende nach Hause, um im beschaulichen Stars Hollow ein paar erholsame Tage zu verbringen. Doch von Erholung kann keine Rede sein! Zuerst wird Rory von der neuen Alarmanlage "begrüßt", die Kirk heimlich bei Lorelai installiert hat und dann läuft sie auch noch ihrem Ex-Freund Dean in die Arme, der sie prompt zu seiner Hochzeit einlädt.

Zu Beginn dieser Episode überrascht uns Rory erst einmal mit einer neuen Kurzhaarfrisur. Wenn ein Seriencharakter plötzlich mit einem neuen Haarschnitt erscheint, bietet das ja durchaus Diskussionsstoff, aber "Alarm, Alarm" ist sicher nicht nur wegen Rorys neuer Frisur eine interessante Episode. Im Übrigen gefällt mir Rory mit langen Haaren besser, aber das nur so nebenbei.

Die Idee mit der Alarmanlage, die ständig verrückt spielt, ist ganz nett und sorgt für einige humorvolle Momente in dieser Episode. Wenn es jemals eine Stadt gab, in der selbst eine perfekt funktionierende Alarmanlage völlig überflüssig ist, dann ist das Stars Hollow. Doch gegen Kirks verrückte Einfälle ist kein Kraut gewachsen und so lässt sich Lorelai eben von ihm "beschützen". Auch wenn Kirk wieder einmal so richtig schön nervig ist, macht es ihn doch irgendwie sympathisch, dass er sich wirklich um die neuerdings allein wohnende Lorelai sorgt.

Doch Lorelai muss sich nicht nur mit ihrem "Ritter" Kirk herumschlagen, sondern auch mit Taylor, der eine Unterlassungsanordnung für das unter Denkmalschutz stehende Dragonfly Inn erwirkt hat. Um eine Genehmigung für die Renovierung des baufälligen Hotels zu bekommen, muss Lorelai eine Präsentation auf der Stadtversammlung halten. Plötzlich erleben wir eine Art Rollentausch: wir wissen, dass Lorelai den guten Taylor auf Stadtversammlungen gerne mit ihren Kommentaren aus der Fassung bringt, nun aber dreht Taylor den Spieß um und macht Lorelai mit seinen Zwischenrufen das Leben schwer. Es ist richtig ungewohnt, Lorelai so in der Defensive zu sehen. Normalerweise ist sie die Schlagfertigkeit in Person, doch gegen Taylor hat sie diesmal nicht den Hauch einer Chance. Man merkt, wie wichtig Lorelai das Dragonfly Inn ist und das sie, wenn es um ihren Traum vom eigenen Hotel geht, keinen Spass versteht. Am Ende machen Lorelai und Taylor einen Deal und alles ist Butter; sympathischer ist mir Taylor aber nicht gerade geworden.

Währenddessen landet Rory auf der Flucht vor dem Hochzeitstrubel bei Lane im Antiquitätenladen. Es ist schön, dass man endlich etwas mehr von Lane zu sehen bekommt, denn in den ersten drei Episoden dieser Staffel hat sie sich doch sehr rar gemacht. Wir erfahren nun, dass Lane immer noch zu Hause wohnt und sogar gezwungen ist, ihre Bandkollegen im Schrank zu verstecken. Außerdem wird erwähnt, dass Dave Stars Hollow (und damit die Band) verlassen hat, um in Kalifornien zu studieren. Auch wenn Daves Abschied natürlich mit der Tatsache zusammenhängt, dass der Darsteller Adam Brody nun zum Hauptcast der Serie "O.C., California" gehört, finde ich es doch sehr schade, dass Dave einfach so verschwunden ist und sein Verbleib nur in zwei kurzen Sätzen erklärt wird. Eine nette kleine Abschiedsszene mit ihm wäre nicht schlecht gewesen.

Der Höhepunkt dieser Folge ist Deans Junggesellenabend, der damit endet, dass ein betrunkener Dean dem verblüfften Luke gesteht, immer noch in Rory verliebt zu sein. Es gab in der Serie bislang nicht viele Szenen, in denen Dean ohne eines der Gilmore Girls zu sehen war und ebenso sind Dean und Luke eher selten gemeinsam aufgetreten, so dass dieser Junggesellenabend und der Morgen danach auf jeden Fall bemerkenswert sind. Positiv finde ich auch, dass Deans Saufkumpane nicht nur irgendwelche für die Zuschauer unbekannte Jungs sind, sondern u.a. Kyle mit dabei ist, den man bereits aus der dritten Staffel kennt. Dadurch wirkt das ganze ein wenig "echter".

Am Morgen nach dem Junggesellenabend lässt Luke den verkaterten Dean zu seiner Hochzeit abmarschieren und bittet Rory, der Zeremonie fern zu bleiben. Man kann über Lukes Verhalten in dieser Situation streiten. Vielleicht wäre es besser gewesen, er hätte Dean ins Gebet genommen und ihm die Hochzeit mit Lindsay ausgeredet. Wie heißt es doch so schön: "lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende". Im Nachhinein betrachtet, hätte Luke damit Rory, Dean und Lindsay viel Ärger und Leid erspart, aber andererseits wissen wir, dass Luke väterliche Gefühle für Rory hat und nie ein großer Fan von Dean war. Er wollte wohl einfach verhindern, dass Rory und Dean wieder zusammenkommen und wer kann es Luke schon Übel nehmen, dass er wie ein Vater für Rory handelt!?

Am Ende sehen wir, wie Rory das Ehepaar Dean und Lindsay aus der Ferne beim Verlassen der Kirche beobachtet und kaum die Tränen zurückhalten kann. Was geht in diesem Augenblick in ihr vor? Erkennt sie, dass sie noch immer etwas für Dean empfindet? Ist sie einfach unglücklich, weil ihre beiden bisherigen Beziehungen gescheitert sind und sie derzeit keinen Freund hat?

Man bekommt nach dieser Folge schon das vage Gefühl, dass die Rory/Dean-Geschichte noch lange nicht beendet ist...

Maret Hosemann – myFanbase

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