Bewertung

Review: #4.03 Partyservice

Foto: Lauren Graham, Gilmore Girls - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lauren Graham, Gilmore Girls
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Der Originaltitel dieser Episode lautet "The Hobbit, the Sofa, and Digger Stiles" und fasst damit die drei Handlungsstränge zusammen, die sich in dieser Folge abspielen. Der deutsche Titel "Partyservice" benennt in all seiner Einfallslosigkeit nur einen der Handlungsstränge, nämlich "The Hobbit". Sollten die Übersetzer pro Wort bezahlt werden, wurde hier wieder ordentlich Geld gespart.

The Hobbit

Da das Dragonfly Inn noch renoviert wird, sind Lorelai und Sookie vorübergehend arbeitslos, was sie auf die Idee bringt, einen Partyservice zu betreiben, um ein bisschen Geld in die Kasse zu bekommen. Bei ihrem ersten Auftrag sollen die beiden Freundinnen einen Kindergeburtstag unter dem Motto "Herr der Ringe" ausrichten (immer noch besser als "Harry Potter", wenn ihr mich fragt). Dummerweise kommt in der schwangeren Sookie die Spitzenköchin zum Vorschein und statt eine lustige Schokoladentorte und Snacks aufzutischen, rückt sie mit Delikatessen und Feinkost an. Damit können die kleinen Hobbits natürlich nicht viel anfangen und Lorelai muss improvisieren, um die Party noch zu retten.

Na ja. Ein wenig überrascht es mich ja schon, dass Sookie plötzlich so fantasielos und schwer von Begriff ist und nicht erkennt, was zu einem Kindergeburtstag gehört und was nicht. Schließlich hat sie jahrelang für Rory lustige Geburtstagskuchen gebacken und ist obendrein die beste Freundin von Lorelai Gilmore, der ungekrönten Königin des Fast Foods. Insgesamt kann ich mit Lorelai und Sookie als Partyplanerinnen nicht allzu viel anfangen, für mich gehören die beiden einfach ins Hotel. Glücklicherweise ist der Partyservice ja nur ein vorübergehender, aus der Not heraus geborener Zustand.

The Sofa

Rory ist seit kurzem Studentin an der Eliteuniversität Yale und wird ziemlich wütend, als sie ihr Zimmer im Wohnheim betritt und entdeckt, dass ihre Großmutter ihr nigelnagelneue Möbel und ein Entertainment Center geschenkt hat. Echt, ich hasse es auch immer, wenn mir das passiert! Wer will schon ein Luxussofa und – noch schlimmer – einen Plasmafernseher geschenkt bekommen? Grauenhaft so was! Okay, natürlich geht es hierbei um Emilys penetrante Einmischung in Rorys Collegeleben, aber einem geschenkten Barsch schaut man nicht in ... das Maul. Letztlich empfinde ich es nicht wirklich als Problem, dass Emily ihrer Enkelin aus lauter Liebe und Stolz ein paar Geschenke macht. Immerhin muss man auch bedenken, dass Yale eine Eliteuniversität ist, an der viele steinreiche Sprösslinge studieren, die mit einem Juwelenverzierten Goldlöffel im Mund geboren wurden. Da sind ein paar neue Möbel und ein großer Fernseher von der wohlhabenden Großmutter wahrlich nichts, dass Rory zur Außenseiterin macht. Man muss sich nur das Leben von Logan und seinen Millionärsfreunden in den folgenden Staffeln vor Augen halten!

Rorys nächstes Problem ist Paris, die auf Partyqueen machen will, um sich ein neues Image aufzubauen. Letztlich wird daraus aber nichts, denn Paris ist nun einmal Paris und schmeißt ihre Gäste schon bald entnervt raus. Gut so! Eine neue Paris braucht die Serie nicht, denn dafür ist die alte Paris einfach zu unterhaltsam.

Am Ende dieser Episode hat Rory dann noch eine ungewöhnliche Begegnung mit Marty, der mitten in der Nacht nackt vor ihrer Zimmertür liegt. Dies ist auf jeden Fall eines der amüsantesten College-Erlebnisse, die Rory in dieser vierten Staffel hat. Mehr davon wären nicht schlecht gewesen.

and Digger Stiles

In dieser Folge tritt er also das erste Mal auf: Jason 'Digger' Stiles. Er wird zunächst als neuer Geschäftspartner von Richard eingeführt, doch wie wir wissen, beginnt er bald damit, Lorelai zu erobern. Manch einer mag es anders sehen, doch in meinen Augen hat Jason einfach das gewisse Nichts. Ich würde ihn nicht direkt als unsympathisch bezeichnen, aber er hat keinen besonderen Charme, keinen Witz und seine Yuppie-Art passt nicht so recht in die "Gilmore Girls"-Welt, zumindest nicht in Lorelais Welt. Dass er Richards Geschäftspartner wird, um seinem Vater eins auszuwischen, macht ihn für mich auch nicht gerade zu einem reizvollen Charakter. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich bei Jason immer das Gefühl, dass er sehr bemüht in die Serie geschrieben wurde, er hätte nicht auftauchen müssen, er wurde zuvor nie erwähnt und Richard braucht eigentlich überhaupt keinen Geschäftspartner. Dies wird besonders deutlich, als Jason nach der vierten Staffel wieder verschwindet, denn es entsteht überhaupt keine Lücke.

Fazit

Diese Episode ist nett anzusehen, aber es fehlt an Storyentwicklungen, die man wirklich als interessant, notwendig oder erinnerungswürdig bezeichnen könnte. Absoluter Durchschnitt, würde ich sagen.

Maret Hosemann – myFanbase

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