Bewertung

Review: #5.05 Töte den Jungen

Foto: Emilia Clarke, Game of Thrones - Copyright: 2015 Home Box Office, Inc. All rights reserved.
Emilia Clarke, Game of Thrones
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Diese Episode konzentriert sich ganz auf die Ereignisse im Norden und in Essos, da diese immer mehr von Belang sind, besonders der Norden nimmt mittlerweile eine Menge Screentime in Anspruch. Dies ist auch berechtigt, da die dort befindlichen Charaktere schwere Entscheidungen treffen müssen, die weitreichende Folgen mit sich ziehen.

"Kill the boy and let the man be born"

Der Titel der Episode bezieht sich zwar konkret auf Jon, da diese Worte an ihn gerichtet waren, doch finden sich auch andere Charakter in "Kill the boy and let the man be born" wieder. Besonders Dany lässt sich darin wiederfinden, da sie nach Ser Baristans Tod lernen muss, auf eigenen Beinen zu stehen, da ihr nun ein wichtiger Berater fehlt. Vorerst ist sie blind vor Trauer und Wut, und entscheidet sich dazu, die Vorsitzenden der hohen Familien von Meeren einzusperren, und einige von ihnen durch ihre Drachen zu verbrennen. Zugegeben, es ist ein origineller Einfall die Inhaftierten den Drachen zum Fraß vorzuwerfen, das kann sonst keiner, doch indem sie Bewohner von hohem Rang verbrennt, gewinnt sie garantiert nicht die Gunst der Stadt für sich. Erst Missandei bringt sie dazu, einen anderen Weg einzuschlagen, einen weniger kurzsichtigen Weg. Es bleibt abzuwarten, ob ihr Weg wirklich der Richtige ist und sie somit die Bewohner von Meeren für sich gewinnt.

Apropos Missandei, ihre Interaktion mit Grauer Wurm war zwar sehr süß anzusehen und ich versteh auch den Gedanken, den Benioff und Weiß hinter dieser Beziehung hegen, doch muss ich zugeben, dass ich kein Fan von den beiden bin. Da hätten die Schöpfer lieber ein anderes Liebespaar kreieren sollen, die mehr Sinn machen und funktionieren, denn die beiden harmonieren meines Erachtens gar nicht.

Anders hingegen Tyrion und Jorah, denn die beiden harmonieren super, und etablieren sich so langsam aber sicher als mein neues Dreamteam. Auf ihrem Weg durch Valyria ist es durchaus ein schöner Anblick Tyrion mal schweigend zu sehen, ohne jeglichen Zynismus oder Sarkasmus, als Drogon über ihn hinweg fliegt. Vielleicht findet er jetzt seinen Glauben wieder, zu wünschen wäre es ihm, denn es wird Zeit, dass er wieder der alte wird. Anfangs noch mit kleinen Schwierigkeiten, fungieren sie nun immer mehr als Team, und entwickeln gegenseitiges Vertrauen. Beim Angriff der Steinmenschen wollte Jorah Tyrion partout nicht von seinen Fesseln losschneiden, am Strand erlöst er ihn von den Fesseln ohne jegliche Aufforderung, für mich ein Zeichen des Vertrauens. Ich kann nur hoffen, dass die Schöpfer nicht vorhaben, eine Freundschaft zwischen den beiden entstehen zu lassen, um Jorahs Tod oder Verwandlung zum Steinmenschen noch tragischer zu gestalten. Ich weigere mich zu glauben, dass Jorah sterben wird und klammere mich an die Hoffnung, dass er es überlebt, denn schließlich hat es Shireen auch geschafft.

Im Norden Westeros droht hingegen das Dreamteam Olly und Jon zu zerfallen, denn Jon steht wieder vor einer schweren Entscheidung, die Olly gar nicht gefällt. Durch das Gespräch mit Meister Aemon erlangt Jon den nötigen Mut, um seinen Entschluss durchzuziehen. Es wird einmal mehr deutlich, wie sehr Jon Master Aemon braucht, doch zeichnet sich langsam ab, dass Meister Aemon uns nicht mehr lange erhalten bleiben wird, denn er betont immer wieder seine schwindenden Kräfte. Dabei braucht Jon seine Unterstützung jetzt mehr denn je, da er plant die Wildlinge südlich der Mauer zu bringen, damit sie mit ihnen kämpfen, sollte die Zeit kommen. Ich kann verstehen, dass die Männer der Nachtwache skeptisch gegenüber seinem Plan sind, doch die Mehrheit hat ihn immerhin als neuen Kommandanten gewählt, da frage ich mich, warum sie ihm so wenig vertrauen? Ein bisschen mehr Unterstützung hätte ich schon erwartet, immerhin hat Jon seine Loyalität gegenüber der Nachtwache mehr als einmal bewiesen, aber wahrscheinlich ist er der einzige, der an den Zweck der Nachtwache glaubt und ihm 100%ig dient. Einzig um die gute Beziehung zu Olly ist es schade, denn dieser hat so gar kein Verständnis für ihn, selbst als Jon verzweifelt versucht ihm bewusst zu machen, wie notwendig sein Vorhaben ist. Die Interaktionen der beiden erinnern ein bisschen an Jon und Arya zu früheren Zeiten, denn auch bei Olly nimmt er die Rolle des großen Bruders ein. Vielleicht versucht er dadurch sein Gewissen ein Stück weit zu besänftigen, denn bei seinen Geschwistern hat er seine Chance vertan. Doch das Dreamteam Olly und Jon hat wohl vorerst sein Ende gefunden, aber vielleicht schafft er es noch, ihn zur Vernunft zu bringen.

Während Jon seinen Plan umsetzen will und sich die Schiffe von Stannis borgt, ist Stannis dabei endlich aus dem Hotel Nachtwache auszuchecken. Doch bevor er dies tut, kommt es mir so vor, als würde er noch einen letzten Kontrollgang wagen. Der Sinn hinter dem Gespräch mit Sam ist mir noch nicht ganz klar, denn man erfährt nicht wirklich etwas Neues. Wenn es nach mir geht, hätte man die Zeit, die für die Szene drauf ging, lieber anders verplanen können.

"You still have friends in the north"

Ein Stück weiter südlich der Mauer leidet Sansa bereits unter den Intrigen von Ramsay und seiner Geliebten Myranda. Ich kann einfach nicht verstehen, warum Sansa Myranda traut und zu den Hundeställen geht. Hat sie denn nicht einen Augenblick die Befürchtung, dass es eine Falle ist? Ich hätte ein bisschen mehr von ihr erwartet, aber so kommt es immerhin zum langersehnten Wiedersehen mit Theon/Reek. Ramsay nutzt diese Gelegenheit natürlich wieder, um Theon und Sansa in Verlegenheit zu bringen und zu demütigen. Aber wie sollte es auch anders sein. Theon tut einem regelrecht leid, als er sich bei Sansa für den Mord an ihren Brüdern entschuldigen soll, obwohl Ramsay und die Zuschauer genau wissen, dass er es nicht getan hat. Dass er dann auch noch arrangiert, dass Theon Sansa zum Altar bringen soll, bringt das Fass zum überlaufen. Es wird höchste Zeit, dass Theon Ramsay im Schlaf ermordet, doch bis es soweit ist, kann man noch lange warten. Immerhin schlägt Roose zurück, indem er von der Schwangerschaft seiner Frau erzählt. Sansas Blick zu entnehmen, hat sie Ramsays Reaktion auf die Mitteilung zur Kenntnis genommen und wird dies mit Sicherheit zu ihrem Vorteil nutzen. Es wird auch langsam Zeit, dass sie das Mädchen in sich tötet und zur Frau wird.

Ich hab mich immer gefragt, von wem Ramsay seinen Charakter geerbt hat. Aber wenn der eigene Vater die Mutter unter der hängenden Leiche ihres Ehemannes vergewaltigt und man so gezeugt wird, ist klar, von wem er den miesen Charakter geerbt hat. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm. Nach so einem Geständnis zu glauben, dass Roose so etwas wie Liebe empfinden kann, fällt mir schwer. Selbst der Vater-Sohn-Moment zwischen den beiden, lässt mein Herz keineswegs erweichen. Ob Roose seine Worte wirklich ernst gemeint hat, sei auch nochmal dahin gestellt, denn immerhin benötigt er seine Unterstützung mehr denn je, jetzt wo Stannis gegen ihn marschiert. Es bleibt spannend, ob Roose es schafft, Ramsay im Zaum zu halten.

Fazit

Eine Folge ohne wirkliche Höhepunkte, die einfach so vor sich hin plätschert, aber dennoch nicht schlecht ist. Den Schwerpunkt im Norden fand ich gut gewählt, da die Ereignisse immer spannender werden und mehr Einfluss nehmen.

Aline C. - myFanbase

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