Bewertung

Review: #2.13 Das Grauen aus der Tiefe

Foto: Fringe - Grenzfälle des FBI - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Fringe - Grenzfälle des FBI
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wenn "Fringe" auf den "Fall der Woche"-Zug aufspringt, versucht die Serie immer wieder, die Fälle so abwechslungsreich wie möglich zu machen. Dass sie auch wirklich abwechslungsreich sind, lässt sich in den meisten Fällen nicht abstreiten. Doch neu sind sie keineswegs. Es passiert nicht selten, dass ich mir eine "Fringe"-Episode anschaue und mir währenddessen überlege, wo ich so etwas Ähnliches schon einmal gesehen habe. Genau das ist auch in dieser Folge wieder passiert, denn die Geschichte um ein Killervirus, das droht, die gesamte Menschheit auszulöschen, ist keineswegs neu … ganz und gar nicht.

Killerviren und andere Klischees

Kommen wir doch gleich mal zur Story: in einem Gebäude wird ein Virus freigesetzt, das nach und nach alle dort befindlichen Personen umzubringen droht, weshalb das Gebäude unter Quarantäne gesetzt werden muss. Ganz klarer Pluspunkt: die Story wirkt wirklich abwechslungsreich und weicht etwas von dem typischen Schema F der Serie ab. Doch der/die Minuspunkt/e sind den Klischees zu verdanken, an denen sich die Serie hier (mal wieder) bedient. Wer befindet sich natürlich in dem abgeriegelten Gebäude? Jep, Olivia und Peter. Wer steckt sich ausgerechnet mit dem Virus an? Jep, Peter. Und es gibt natürlich noch das Arschloch vom Dienst, das sich gegen die Ermittlungen von Broyles und Co. stellt. Ich musste während der Folge leicht schmunzeln, als mir aufgefallen ist, dass genau das eingetroffen ist, was ich nach den ersten zwei Minuten schon sicher erahnt hatte. Es gab keine Wendung, keine Überraschung, einfach rein gar nichts, was ich nicht hatte kommen sehen.

Außerdem gab es noch etwas, was ich teilweise lächerlich fand. Ich bin definitiv kein Mediziner, aber irgendwie möchte ich doch nicht recht daran glauben, dass ein Virus weiß, wann es eingesperrt ist und deshalb seine Wirte so manipulieren kann, dass diese den Drang entwickeln, in die Freiheit zu gelangen, damit sie andere Menschen damit infizieren können. Die Folge war, dass die Infizierten irgendwie wirkten, als seien sie Zombies, allen voran Peter, der sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Haben da die Macher ein wenig bei "Resident Evil" abgeguckt? Ich bin mal gespannt, welcher Horrorfilm noch als Vorlage dient. Kommen die uns das nächste Mal mit Vampiren? Argh, geht ja nicht ... so was hatten wir schon in #1.18 Nachtschaffen. Aber vielleicht Werwölfe ... ah verdammt, gab es auch schon. Dann vielleicht ein mutierter Maulwurfmann? Verflixt! War auch schon da! Ich sag es mal so: Horrormärchen und "einfache" Killerviren sind nicht ganz das, was ich mir unter "Fringe" vorstelle. Paralleluniversen, Teleportation und so weiter ist das, was ich gerne sehen würde.

"You weren’t yourself". - "It’s lucky for me that you were."

Kommen wir doch mal zu den etwas erfreulicheren Aspekten: die "Beziehung" zwischen Olivia und Peter wurde etwas thematisiert. Aber nennen wir es nicht Beziehung, sondern einfach nur Freundschaft ... oder so etwas Ähnliches. Obwohl sich die Autoren immer wieder Bemühen, die beiden Charaktere näher zu bringen (im freundschaftlichen Sinne, eine Liebesstory scheinen die Autoren definitiv nicht zu planen), kommen mir die Zwei immer noch recht langweilig vor. Ich würde sogar fast behaupten, dass Olivia und Peter eines der langweiligsten Ermittlerteams sind, die die US-amerikanische Serienlandschaft momentan zu bieten hat. Es gibt weder irgendeine sexuelle Spannung zwischen den beiden, noch geniale Dialoge und wie ein eingespieltes Team kommen die beiden sowieso noch nicht rüber. Ich sehe schon, dass sich die Autoren da immer mal wieder Mühe geben, aber zwischen den beiden muss einfach mehr passieren. Denn bei Serien interessieren mich nicht nur die Fälle, sondern meistens schalte ich ein, weil ich entweder einen einzelnen Charakter unglaublich gerne sehe oder wie zwei Charaktere hervorragend miteinander interagieren. Bei Olivia und Peter passt leider nichts von beidem. Bei Walter und Astrid hingegen schon.

"They all died, young lady. Horrible and most likely painful death. You see, when you open new doors, there is a price to pay. Now imagine! Tonight, you look under your bed, and you find a monster! And you're immediately eaten. Now, if you hadn't looked for the monster, you wouldn't have found it and you'd still be happy in your beds, instead of being slowly digested in the stomach sack of the creature. But, with any luck, your sister or your brothers might have heard your screams, and your endeavor will serve as a valuable lesson to them."

Und genau zu Astrid und Walter komme ich jetzt. Die Anfangsszene, in der Astrid verzweifelt Walter in einem Wissenschaftsmuseum sucht, war herrlich!Ich liebe es, wenn Astrid den Babysitter für Walter spielen muss. Allein schon der Dialog zwischen Astrid und dem Museumsangestellten war genial:

Angestellter: "May I help you?"

Astrid: "Yes, I’m looking for someone who seems to have gotten lost."

Angestellter: "Ok, what school is he from?"

Astrid: "He's not from any school. He's a man. His name is Dr. Walter Bishop."

Angestellter: "Hm, I see. A special needs individual."

Astrid: "Yeah, you have no idea."

Ebenso herrlich war die Szene, in der Walter die kleinen Kinder mit seinen Geschichten Panik gemacht hat (siehe oben). Ja, woran die Autoren bei Olivia und Peter scheitern, das klappt bei Astrid und Walter hervorragend. Die beiden sind ein hervorragendes "Paar" und ich liebe so gut wie jede Szene, in denen die zwei zusammen zu sehen sind. John Noble und Jasika Nicole – da haben sich zwei gefunden! Und ganz nebenbei wurden wir auch noch daran erinnert, dass Peter aus dem anderen Universum stammt. Unglaublich, dass die Autoren uns seit nun mehr als 13 Folgen immer noch nicht weitergebracht haben. Immer wieder bekommen wir kleinere Häppchen hingeworfen, die uns anscheinend eigentlich nur daran erinnern sollen, dass da noch was ist. Aber immerhin scheint Astrid jetzt ein wenig Verdacht zu schöpfen, sodass die Story vielleicht ein wenig in Fahrt kommt. Doch allzu große Hoffnungen mache ich mir da lieber nicht.

Fazit

Da die Haupthandlung der Serie nicht angesprochen wird und man alles, was einem an dem Fall geboten wird, bereits in irgendeiner Weise schon x-mal gesehen hat, lohnt es sich eigentlich kaum, diese Folge anzuschauen. Einziges Highlight waren, mal wieder, Astrid und Walter, bei denen die Chemie einfach stimmt und die für tolle Szenen sorgen. Der Rest war allenfalls nur Durchschnitt.

Manuel H. - myFanbase

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