Bewertung

Review: #2.09 Snakeheads

Foto: John Noble, Fringe - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
John Noble, Fringe
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es dürfte ja mittlerweile bekannt sein, dass "Fall der Woche"–Episoden mich nie sonderlich vom Hocker reißen. Aber man muss auch immer bedenken, dass die Fälle meistens nur die Hälfte einer Episode ausmachen. Die andere Hälfte beschäftigt sich bestenfalls mit den Charakteren, ihren Beziehungen miteinander und ihrer Beziehung zu sich selbst. So kann es also passieren, dass es trotz eines eigentlich langweiligen Falles hier und da Highlights gibt, die der Episode doch noch einen ordentlichen Aufschub geben. Und die Highlights dieser Folge lassen sich mit nur einem Namen zusammenfassen: John Noble!

Walters "Independence Day"

Dass John Noble ein großartiger Schauspieler ist, ist ebenso unnötig zu erwähnen, wie dass Walter ein toller und interessanter Charakter ist. Leider ist dieser Charakter in den vergangenen Folgen ein wenig in den Hintergrund geraten und war viel mehr damit beschäftigt, in seinem Labor den Fällen nachzugehen. Doch diesmal nicht, denn diese Episode konzentriert sich auf Walter und sein Bestreben, endlich unabhängiger von seinem Sohn zu werden.

Dabei gibt es nicht nur herrliche Szenen, die einen zum Schmunzeln bringen, sondern auch unglaublich emotionale Szenen. Ich erinnere mich nur zu gerne an die Szene zurück, als Walter einsam und verwirrt in Boston steht und sich nicht mehr an Peters Nummer erinnern kann. John Nobles Darstellung des hilflosen Walters mit den entsprechenden Mimiken waren einfach perfekt in Szene gesetzt und als Zuschauer erlebt man diese Situation, dass man ihm doch so gerne helfen würde, es aber nun mal nicht kann.

Die Schlussszene zwischen Walter und Peter war dann noch mal ein echtes Highlight der Folge. Walters Einsicht, dass er wahrscheinlich doch noch ein Weilchen Peters Hilfe braucht, zeigt einfach auch erneut das Vertrauen, das sich mittlerweile zwischen den beiden entwickelt hat. Die Sache mit dem Ortungschip jedenfalls war ein klares Zeichen dafür. Dennoch wird man einfach nicht das Gefühl los, dass in Walters und Peters Beziehung noch viel Entwicklungspotential vorhanden ist. Deshalb freue ich mich auch schon auf viele weitere Szenen zwischen den beiden, ohne die "Fringe" nur halb so gut wäre.

Fall der Woche

Da das Thema Parallelwelten in dieser Folge keinen Platz fand, gab es natürlich noch den Fall der Woche, diesmal weniger appetitlich als zu Asche verfallende Menschen oder Ähnliches. Der Fall handelte von einem mysteriösen Chinesen namens John Soo, der ahnungslose Menschen als lebendige Brutkästen für Parasiten verwendet hat, aus deren Lymphflüssigkeit er illegal Medizin und Drogen herstellen lassen wollte. Dabei gab es wirklich einige eklige Szenen, die man sich vielleicht nicht gerade beim Sushi Essen anschauen sollte. Die Story an sich war auch nicht schlecht, allerdings teilweise unspektakulär und Überraschungen fehlten auch. Generell bin ich mehr ein Fan von Fällen, die in den Bereich Paranormales fallen. Fälle, wie die schnelle Alterung eines Neugeborenen oder die plötzliche Entflammung einer Frau sind für mich einfach interessanter und passen besser in das Schema von "Fringe", als dass jemand einfach nur ein Larve verschlucken muss, damit ihm ein überdimensionaler Wurm aus dem Mund kriecht. Ein Pluspunkt allerdings war auf jeden Fall Astrid, die zusammengeschlagen wurde und so auch eine vergleichsweise größere Rolle spielte. Ich würde die großartige Jasika Nicole einfach gerne öfter sehen (schon in das exklusive myFanbase-Interview mit ihr reingeschnuppert?).

Dass der große Gangsterboss John Soo am Ende nicht geschnappt wurde, war zwar eine kleine Abwechslung, allerdings hätte sich die Wahrscheinlichkeit, John Soo festnehmen zu können, sicherlich erhöht, hätte man seinen Mitarbeiter festgenommen und verhört anstatt, wie Olivia, ihm gleich wieder eine Kugel reinzujagen. Kopfschüsse kann sie gut verteilen, aber auch einfach mal in das Bein oder in den Arm zu schießen, um jemanden kampfunfähig zu machen, muss sie noch lernen. Denn ihr Finger scheint immer wieder schneller zu sein als ihr Gehirn.

Fazit

John Noble gelingt es hervorragend, diese eigentlich unspektakuläre und langweilige Folge noch in das Mittelmaß zu retten. Man kann froh sein, ihn an Bord zu haben, da die Episode sonst genauso Schiffsbruch erlitten hätte wie der Frachter in dieser Folge.

Manuel H. - myFanbase

Die Serie "Fringe - Grenzfälle des FBI" ansehen:


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