Bewertung

Review: #4.13 Lokalderby

Ein perfekter Abschluss für eine weitere, fast perfekte Staffel von "Friday Night Lights". Die Folge konnte alles bieten, was man als Zuschauer von dieser Serie erwartet. Einige Momente brachten mich zum Lachen, bei anderen musste ich weinen. Besonders habe ich mich jedoch über den Ausgang des Spiels der Lions gegen die Panthers gefreut. Bis zuletzt war mir nicht bewusst, welchen Weg die Serie einschlagen wird, was wieder einmal zu einer spannenden und abwechslungsreichen Partie geführt hatte.

Do I think that we can beat the Dillon Panthers? I don't think we can beat the Dillon Panthers. I know damn well we can beat the Dillon Panthers!

Wenn ich mich daran zurück erinnere, wie ich vor ein wenig mehr als einer Staffel mit den Panthers mitgefiebert hatte, ist es schon seltsam. Die Mannschaft von damals gibt es nicht mehr, mittlerweile sind weder Tim noch Matt oder Eric Teil des Teams. Und statt mit den Panthers fieberte ich, wie höchstwahrscheinlich alle Zuschauer, mit den Lions mit. Die Umsetzung des Spiels hat mir sehr gut gefallen. Die Spannung wurde für mich die ganze Zeit aufrecht erhalten, da ich mir nie wirklich sicher war, ob es ein Happy-End für die Lions geben wird oder die Serienmacher einen ähnlichen Weg einschlagen wie am Ende der dritten Staffel, als die Panthers das Finale der State Championships verloren hatten.

Ich freue mich besonders für Eric. Er hat am Anfang der Staffel ein Team aufgenommen, das noch weit entfernt von einem guten Football-Spiel war. Er musste sich gegen die Schule und den Rektor der East Dillon High durchsetzen und zu Beginn auch um den Respekt der Spieler kämpfen. In den letzen Folgen konnte man sehen, wie aus dem ausgeglichenen, liebevollen Ehemann ein doch sehr zerstörter und in sich gekehrter Mann wurde, der weder mit Tami richtig sprach noch einen anderen Ausweg als den Alkohol gesehen hatte. Doch ich glaube, nach diesem Spiel haben sich seine Probleme endlich in Luft aufgelöst, und hoffe, Eric in der nächsten Staffel wieder von seiner ausgeglichenen und liebevollen Seite sehen zu können. Denn nicht nur sein Umgang mit Tami, auch der Umgang mit seinen Spielern hat mir nicht so richtig gefallen. Gerade Luke hat er in den letzten Folgen nicht so behandelt, wie der Eric aus den vorhergehenden Staffeln mit ihm umgegangen wäre. Es wurde gut dargestellt, wie Stress und Angst so viel Einfluss auf einen Menschen nehmen können, dass man ihn teilweise nicht wiedererkennt.

I tell you what, Paul. This whole situation has been horrible. I believe it is wrong what you all put me through. And what I'd like to do, I'd like to make it right.

Ich war so erleichtert, als sich Tami letztendlich gegen die offizielle Entschuldigung entschieden hatte. Tami ist die moralische Säule in FNL, und ich hätte als Zuschauer nicht wirklich damit umgehen können, wenn sie sich der Schulkommission gebeugt hätte, indem sie vorgibt, hinter der Entschuldigung zu stehen. Schon seit Beginn dieser Storyline war eigentlich klar, dass es nicht Tamis Ansichten und ihrem Verständnis von Recht und Unrecht entspricht, ein offizielles Statement abzugeben, welches nicht ihre persönliche Meinung widerspiegelt.

Mit der Möglichkeit, eine Stelle an der East Dillon High anzunehmen, hat man dann auch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Dem Zuschauer wird es in der nächsten Staffel wohl noch leichter fallen, die Panthers und die West Dillon High zu hassen. Weiterhin konnte man umgehen, dass Tami ohne Job zu Hause sitzt. Sie hätte in Dillon womöglich auch sehr schlechte Chancen, einen neuen Job zu finden. Dieses kleine Happy End ist zwar etwas kitschig, aber unter diesem Motto stand die ganze Folge. Und abgesehen davon wurde es alles andere als kitschig dargestellt, weshalb ich mich sehr für Tami freue, die in der nächsten Staffel auch endlich wieder die Chance hat, offen hinter dem Team ihres Mannes zu stehen.

You are my brother. You're all I have. And you have a family now. You are a father and you need to be one. This is my decision, this is what I have decided.

Irgendwann mussten die Riggins-Brüder ja einmal erwischt werden. Es war meiner Meinung nach angebracht, dass sie endlich für das verantwortlich gemacht werden, was sie verbrochen haben. Nicht total überraschend, dennoch sehr rührend, war Tim, der am Ende alle Schuld auf sich genommen hat und es damit Billy ermöglicht, zu sehen, wie sein Kind aufwächst. Ich finde es immer wieder schön, wie FNL dem biertrinkenden Schönling, der in seinem Leben nicht viel mehr als Unsinn macht, hin und wieder so viel Substanz gibt, dass man ihn dafür respektiert.

Neben dieser zentralen Story rund um Tim wurde erneut die "Beziehung" zu Becky aufgegriffen. Für mich haben die beiden ja eine wunderbare Chemie, die meiner Meinung nach vor allem auf Madison Burge zurückzuführen ist. Ich habe etwas Angst, dass die Schauspielerin, die sich innerhalb nur einer Staffel ganz oben auf meiner Top-Charakter-Liste befindet, in der nächsten Staffel weniger Sreentime bekommen wird. In dieser Staffel hat man sie meist neben Taylor Kitsch gesehen, der jedoch in der nächsten Staffel keine zentrale Rolle mehr übernehmen wird.

As much as I love you, I need to find my own Chicago.

In #4.11 Injury List hat es mich sehr gestört, dass nach den Folgen ohne Matt dieser auf einmal und aus dem Nichts wieder gezeigt wurde. Es hatte für mich nicht richtig gepasst, doch war wohl vorbereitend für diese Episode. Denn so konnte ich viel besser damit umgehen, dass Matt auf einmal wieder in Dillon war. Und genauso wie es mir in der vorletzten Folge ging, so erging es diesmal Julie. Auch wenn die Gefühle nicht ganz zu vergleichen sind, aber das "plötzlich" stimmt wohl für beide Fälle.

Nach einer Aussprache versuchen die beiden auch kurzzeitig, die alten Gefühle wieder aufflammen zu lassen. Doch am Ende kommt die unausweichliche Trennung, da Julie zunächst ihre eigenen Ziele verwirklichen will. Der Ausgang dieser Geschichte war wieder einmal typisch "Friday Night Lights". Anstatt dem Paar ein Happy-End zu geben, da man als Zuschauer eigentlich die ganze Staffel damit gerechnet hat – ich zumindest – wird ein anderer Weg gewählt. Dieser ist für mich auch total logisch und passt zu Julie. Obwohl ich persönlich versucht hätte, Liebe und Jobvorstellung unter einen Hut zu bringen. Am Ende fliegt Matt nicht mit Julie nach Chicago sondern mit seinem früheren besten Freund Landry. In meinen Augen eine perfekte letzte Szene für Zach Gilford.

I have feelings for Vince.

Was die Folge für mich persönlich besonders perfekt machte, war die Tatsache, dass mich Vince seit Beginn der Staffel das erste Mal die ganzen 40 Minuten lang nicht genervt hat. Sogar im Gegenteil. Schon in der letzten Folge habe ich es geschafft, Sympathien ihm gegenüber zu entwickeln und diese sind in dieser Episode gewachsen. Nun freue ich mich auf die nächste Staffel und seine weitere Entwicklung. Ein wesentlicher Punkt dafür war, dass seine Darstellung etwas geändert wurde. Statt des kriminellen Jungen, der aus seiner schwierigen Umgebung heraus kommen will, konnte man endlich eine andere Seite von ihm sehen. Ich fand es total süß, wie er Jess immer wieder angeschaut hat und Landry aufrichtig viel Glück zu seiner Beziehung mit Jess wünschte. Dass diese sich jedoch letztendlich für ihn entschieden hat, war abzusehen, aber niemals von ihm beabsichtigt.

Ich finde, die beiden passen sehr gut zusammen. In meinen Augen viel besser als Jess mit Landry. Obwohl ich schon etwas Mitleid mit ihm habe, denn nach Tyra wird er erneut von einer Frau verlassen, in die er sich verliebt hat. Seit er sie das erste Mal gesehen hatte, kämpfte er um sie und ihre Aufmerksamkeit. Ob ihm wohl selbst bewusst war, dass Jess immer mehr von Vince angezogen wurde, obwohl sie versucht hat, sich dagegen zu wehren? Trotz dieses traurigen Endes der Beziehung konnte man sich auch mit Landry freuen. Obwohl es zu Beginn der Folge nicht so aussah, hat er sich wieder mit Matt versöhnt und ihm sein kommentarloses Verlassen der Stadt verziehen. Ich bin sehr gespannt, ob Landry Matt nach Chicago folgt. Es wäre beiden nur zu gönnen, ihre Freundschaft wieder zu stabilisieren, nach dem nun beide ohne Frau an ihrer Seite sind.

Fazit

Ich kann nur noch einmal meine ersten Sätze wiederholen: Ein perfekter Abschluss für eine weitere, fast perfekte Staffel von "Friday Night Lights". Die Folge konnte alles bieten, was man als Zuschauer von dieser Serie erwartet. Ich wurde sehr gut unterhalten und freue mich schon auf die nächste Staffel.

Sophie Blumengarten - myFanbase

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