Bewertung

Review: #4.01 Willkommen an der East Dillon

Ich bin begeistert. Ich hätte nicht erwartet, dass ich mich so schnell an die neuen Charaktere gewöhnen kann. Aber die Serienmacher haben einmal mehr bewiesen, wie gut sie die Gefühle der Zuschauer steuern können.

Coach Taylor - Footballcoach.

Eric hat sich seinen neuen Job bestimmt einfacher vorgestellt. Innerhalb von einer Woche soll er aus Schülern, die teilweise noch nie auf einem Footballfeld standen, Footballspieler machen. Es ist das extreme Gegenteil von dem, was er vor drei Jahren bei den Panthers vorgefunden hat. Es ist kein Geld da, das Stadion ist total heruntergekommen, und die Schule liegt offensichtlich in einem schlechteren Viertel von Dillon, und kaum ein Einwohner will die Lions spielen sehen, wenn er zur gleichen Zeit die Panthers sehen kann.

Erics Darstellung hat mir in der Folge sehr gut gefallen. In knallharter Football-Trainer-Manier siebte er erst einmal die Hälfte der Mannschaft aus. Den Rest der Jungs motivierte er für das Spiel. Am Ende gaben sie alles und steckten schlimme Verletzungen ein. Als er bemerkte, dass sie nicht in der Lage sind, eine weitere Halbzeit zu spielen, gab er das Spiel auf. Das ist typisch für Eric, er ist ein Trainer, der alles fordert, ist aber auch bereit, alles für seine Mannschaft zu geben. In diesem Fall sogar die Kapitulation.

Humoristisches Highlight in dieser Storyline war natürlich der PC-Verkäufer und Erics neuer Assistent-Coach. Er hat in kürzester Zeit angefangen zu nerven, aber dadurch, dass Eric nicht minder genervt von ihm war, bekam es fast schon komödiantische Züge. Man hat in jeder Szene darauf gewartet, dass der PC-Verkäufer etwas nachplappert und Eric dann ausrastet.

You throw away your whole life, man!

Es war fast nicht anders zu erwarten: Tim ist nach kürzester Zeit schon wieder in Dillon und hat das College geschmissen. Er macht sich echt keine Gedanken über die Zukunft, dabei hatte ich das Gefühl, dass Lyla in der Hinsicht einen guten Einfluss auf ihn hatte. Wäre sie mit ihm an die St. Antonio State gegangen, hätte sie ihn bestimmt zurückhalten können.

Die Beziehung der beiden scheint auch schon wieder vorbei zu sein. Sonst hätte Tim sicherlich nicht mit der nächstbesten Frau geschlafen. Vielleicht konnte er auch deshalb nicht weiter an der Uni bleiben und wollte in sein altes Leben zurück, mit dem er klar gekommen ist.

Verständlicherweise will Mindy Tim nicht aufnehmen. Sie bekommt zusammen mit Billy ein Kind und braucht kein zweites zu Hause. Typisch war dann auch noch einmal die Rangelei der Brüder, bei der deutlich wurde, dass Billy von Tims Entscheidung enttäuscht ist. Ich frage mich, wie es mit Tim weitergehen wird. Am Anfang der Folge dachte ich mir, er wäre als perfekte Ergänzung für Eric als Co-Trainer der Lions geeignet. Ich bin mir immer noch unsicher, ziehe es aber auch in Betracht, dass er bei seinem Bruder in der Werkstatt anfangen könnte. Diese Andeutung wurde ja schon im Staffelfinale der dritten Staffel gemacht.

It kinda sucks that you didn't go to Chicago like you're suppossed to.

So froh Matt am Ende der dritten Staffel war, dass er seine Großmutter vor dem Altersheim bewahren konnte, so frustriert ist er nun, dass er als Pizzabote arbeitet und nicht auf der Dillon Tech angenommen wird. Er hatte zuvor nur an andere (vor allem Lorraine und Julie) gedacht und sieht jetzt die Auswirkungen, die seine Entscheidung für ihn persönlich haben.

Sein Ausraster, als sich J.D. an Julie heranmachen wollte, ist verständlich. Es ist nicht nur die Situation an sich, sondern auch sein Frust über sein derzeitiges Leben, was er im Kampf mit J.D. herauslässt. J.D. ist seit der letzten Staffel ein ganz schön arroganter Typ geworden. Was ist nur passiert, dass er sich so schnell in die Richtung verändern konnte? Die ganze Mannschaft wurde so unsympathisch dargestellt, dass es einem nicht schwer fällt, die Panthers zu hassen, obwohl man drei Jahre lang mit ihnen mitgefiebert hat. Das war echt gut inszeniert und erleichtert dem Zuschauer, oder zumindest mir, mit den ganzen Neuerungen, die die neue Staffel mit sich bringt, zurecht zu kommen.

Would you say that the two schools are equal?

Was mich in dieser Folge vielleicht ein bisschen gestört hat, waren die Diskussionen über die Schulaufteilung. Aber ich komme damit klar, dass in einer realistischen Serie solche Sachen nicht einfach verschwinden, sondern dass diese Dinge ausdiskutiert werden müssen. Für Tami wird die neue Situation wohl am schwersten sein. Von den neuen Trainern der Panthers, Wade Aikman und Joe McCoy, wird sie nur belächelt und ihren Mann kann sie nicht unterstützen, weil sie Verpflichtungen als Direktorin der West Dillon High hat. Bei der Münzauslosung zu Spielbeginn machte Tami deutlich, dass sie sich solche Respektlosigkeit nicht gefallen lässt. Dieser Gewissenskonflikt wird noch für einigen Zündstoff sorgen, da bin ich mir sicher.

Verständlich, doch nicht ganz überraschend, kam die Entscheidung von Julie, auf die East Dillon High zu wechseln. Wer will schon an einer Schule sein, wo man keine Freunde hat? Die Reaktion ihrer Eltern weist aber dann auch in eine eindeutige Richtung: East Dillon High ist keine gute Schule! Ich bin mal gespannt, ob sich Julie durchsetzen kann und wie es im Schulbetrieb der neuen Schule aussieht.

Neue Gesichter

Mit den neuen Hauptcharakteren kam ich erstaunlich gut zurecht. Zu Beginn hatte ich etwas Angst, dass Vince der neue Smash wird, aber zum Glück habe ich mich getäuscht. Vince scheint im Football eine neue Chance für sein Leben zu sehen, und das macht ihn zunächst sympathisch. Becky machte einen guten Eindruck. Kann sie aber noch nicht so richtig einschätzen. Sie könnte vom Auftreten her durchaus eine neue Tyra werden. Bin mal gespannt, ob die Zusammenführung ihres Charakters mit Tim Auswirkungen hat. Luke spielt bei den Panthers, und die sind einem in dieser Folge ja nicht gerade ans Herz gewachsen. Trotzdem schaffte er es, bei mir nicht sofort ganz durchzufallen.

Fazit

Ich bin froh, dass die Serienmacher es geschafft haben, die nötigen Veränderungen so umzusetzen, dass ich immer noch das Gefühl hatte, dieselbe Serie zu sehen. Die neuen Charaktere wurden gut eingebaut, und ich freue mich auf nächste Woche.

Sophie Blumengarten - myFanbase

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