Bewertung

Review: #1.06 Die blaue Hand

Foto: Joseph Fiennes, FlashForward - Copyright: 2009 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Craig Sjodin
Joseph Fiennes, FlashForward
© 2009 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Craig Sjodin

Schreck lass nach! Während Mark an Halloween seinen ganz persönlichen Alptraum erlebt und die Menschen kennen lernt, die möglicherweise in der Zukunft die neue Familie seiner Frau und seiner Tochter sein werden, landen Demetri und Gough in einem wahren Horrorhaus voller Leichen. Obwohl diese Episode im Vergleich zur vorherigen Folge wieder eine Steigerung erkennen lässt, ist das Tal noch nicht ganz durchschritten.

Ich weiß nicht, ob das so eine Art Running Gag werden soll, doch wie schon in der Episode #1.04 sehen wir auch in dieser Folge wieder eine mehrminütige Verfolgsjagd zu Fuss, die sich am Ende als vollkommen sinnlos erweist. Beim ersten Mal haben Mark und Demetri einen Verdächtigen durch einen Trailerpark gejagt, um dann festzustellen, dass der Typ nur ein kleiner Fisch ist und nichts mit dem zu tun hat, was die FBI-Agenten interessiert. Diesmal hetzt Mark durch die nächtliche Nachbarschaft und über einen Friedhof, um drei Personen zu stellen, bei denen es sich letztlich nur um harmlose Kids handelt. Laufen ist zwar gesund, aber vielleicht sollte Mark in Zukunft erst seinen Verstand einschalten, bevor er lossprintet. Die erste Sinnlos-Verfolgungsjagd in der vierten Episode war ja noch nachvollziehbar, da sich der Mann verdächtig verhielt, doch dass Mark an Halloween drei Leute verfolgt, weil sie jederzeit im Handel erhältliche Masken tragen, die auch die Männer in seinem Flashforward zur Tarnung benutzten, ist ein bisschen albern. Um Mark herum sind Unmengen verkleideter Menschen, überwiegend Kinder, und er jagt mit gezückter Waffe drei von ihnen wegen ihrer Masken. Brillante Einschätzung der Lage, Agent Benford!

Die echte Ermittlungsarbeit übernehmen diesmal Demetri und Gough. Nachdem sie auf dem Körper von einem von Janis' Angreifern den Stempel einer blauen Hand erkennen konnten, sehen sie einen Bezug zu Marks Flashforward, in dem die Worte "Blue Hands" und "Baltimore" auftauchten. Sie begeben sich in die Baltimore Street und folgen den aufgeklebten blauen Händen zu dem Haus voller Leichen. Mehrfachmord? Oder vielleicht doch eher Massenselbstmord? Die blauen Hände als versteckte Hinweise, die zu dem Haus führen, und dazu die blau angemalte Hand einer der Leichen wecken die Vermutung, dass es sich um eine Art Kult handeln könnte. Auch die vielen Spritzen und Flaschen in dem Haus lassen durchaus den Schluss zu, dass dort eine Orgie mit anschließender Selbsttötung stattgefunden hat. Die Vorstellungen, dass sich rund um den globalen Blackout und die Flashforwards eigene Kulte entwickeln, ist alles andere als abwegig. Da die Leichen jedoch zugedeckt aufgefunden werden und sich auch außerhalb des Hauses, auf der Veranda, Blut erkennen lässt, spricht dies entweder doch für einen oder mehrere Täter, also Mord, oder aber dafür, dass sich nicht alle aus der Gruppe umgebracht haben.

Janis entwickelt sich momentan zur personifizierten Frage, ob wirklich jeder Flashforward wahr werden kann. Sie hat den Angriff erwartungsgemäß überlebt, doch ihre Gebärfähigkeit hat gelitten. Die Chance, dass sie noch Kinder bekommen kann, ist medizinisch gering. Damit haben wir nun also eine homosexuelle, medizinisch kaum gebärfähige Frau, die in sechs Monaten schwanger sein soll. Sehr viel komplizierter geht es gar nicht mehr.

Der gute Simon ist nun auch in Los Angeles. Diesmal deutet Lloyd in einem Satz an, dass er und Simon durch ein Experiment für den Blackout verantwortlich sind, oder verantwortlich zu sein glauben. Während man Lloyd nach wie vor nicht zutraut, bewusst Menschen zu schaden, gewinnen wir von Simon ein negativeres und düstereres Bild. In seinem Flashforward hat er einen Menschen getötet und scheint auch in der Gegenwart keine Probleme mit dieser Tatsache zu haben. Im Gegenteil erregt und fasziniert es ihn eher. Er genießt es, sich in den Mittelpunkt zu stellen und andere Menschen zu schockieren und zu beeindrucken. Diese Eindrücke können sich aber natürlich noch relativieren.

Mysterien-Schnipsel

  • Wenn es sich bei dem Vogel, der in Goughs Flashforward an die Scheibe geflogen ist, wirklich um eine Krähe handelt, könnte dies darauf hin deuten, dass sich am 29. April 2010 ein weiterer Blackout ereignet. Der Tag, den die Menschen während eines Blackouts für 2 Minuten und 17 Sekunden sehen, ist der Tag des nächsten Blackouts. Das Konzept kann ich mir durchaus vorstellen.
  • Da wir nun Dylans Flashforward kennen, in dem Charlie auftritt, kennen wir damit auch den Großteil ihres Flashforwards – sie und Dylan in der Küche. Es bleibt die Frage, woher sie von "D. Gibbons" weiß (#1.02).
  • Wir sehen, wie schon in der ersten Episode, ein Känguru durch die Gegend hüpfen. Sofern Los Angeles nicht während des Blackouts unbemerkt nach Australien versetzt wurde, ist das schon bemerkenswert – und selbst in Australien hüpfen Kängurus in der Regel nicht durch Wohngebiete einer Großstadt. Was hat es mit dem Känguru auf sich? Oder ist das nicht ganz ernst gemeint und soll die Zuschauer etwas ablenken und verwirren?

Maret Hosemann - myFanbase

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