Bewertung
Dani Levy

Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler

Heidewitzka!
"Mein Führer" - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler.
Dies wird die erste wirklich unzensiert unzensierte myFanbase-Kritik über Deutschlands Ex Angela Merkel, Adolf Hitler. Schluss mit all den Liebeleien, sprechen wir die Wahrheit aus, werfen wir mit Fäkalien um uns. Wer jetzt bereits zähneknirschend vorm Bildschirm sitzt, sollte besser weiter Glücksbärchis gucken, für alle anderen: "Mein Führer" seht ihr ab dem 11. Januar 2007 im Kino.

Foto: Copyright: Warner Home Video Germany
© Warner Home Video Germany

Inhalt

Berlin 2006: Der Hauptstadt geht es so schlecht wie nie. Milliarden von Juden wurden massakriert, homosexuelle Bürgermeister wurden abgewählt, Korea plant, eine Atombombe über Berlin abzuwerfen und überhaupt, äh, der Rezensent stellt gerade fest, dass das mit den zeitlichen Ereignissen nicht zu 100% mit der Realität übereinstimmt. Dazu dient ja auch die Komödie, um beides, Realität und das Fiktive miteinander zu vermischen. Dazu später mehr, nun back to Topic.

Deutschland ist dabei, den zweiten Weltkrieg zu verlieren. Das ist nicht gut und liegt ganz klar an einem depressiven, einsamen Krüppel, dem Führer. Das Volk muss wieder Vertrauen in seinen Ober haben und so beschließt Dr. Joseph Goebbels einen totalen und absoluten geheimen Geheimplan auszuhecken. Der jüdische Schauspieler Prof. Adolf Grünbaum wird aus Sachsenhausen geholt, um Hitler Schauspielunterricht zu geben. Das ist die wahrste Wahrheit, so wahr, dass sie gar nicht in den Geschichtsbüchern auftaucht. Grünbaum gibt Hitler nicht nur Schauspielunterricht, er therapiert ihn auch und fungiert als Psychologe. Der Plan ist ganz simpel, durch Hass und Wut, die Grünbaum in Hitler auslöst, soll Hitler angespornt werden, wieder an seine alten Reden anzuknüpfen. Neujahr gilt es, eine Rede zu halten.

Kritik

Besser zu spät als nie: Frohes und gesundes neues Kinojahr 2007! Nach dem Lesen dieses Artikels, werden wohl alle Nazis ihren Grünbaum ausm Auto rausschmeißen und erschrocken feststellen, dass sie jahrelang von einem Juden eingeräuchert wurden. Mit dieser Einleitung sind wir auch schon beim Hauptbestandteil von "Mein Führer", dem Humor. Ja, darf man denn das, sich über Adi lustig machen? Der Mann hat doch doll schlimme Sachen gemacht, oh weh... Dani Levy, der Regisseur des Films sagt dazu:

"Die Komödie ist subversiver als die Tragödie. Sie kann Dinge behaupten, die in einer authentisch abgebildeten Ernsthaftigkeit nicht möglich sind. Sie kann Verhältnisse krass und ungeschminkt zeigen und sie dadurch in ihrer Erbärmlichkeit entlarven."

Und exakt das tut Dani Levy in diesem Film auch. "Mein Führer" hat vollkommen zu Unrecht schlechte Kritiken bekommen, in denen behauptet wird, der Film sei zu "seicht", zu "weich", selbst Helge Schneider regte sich darüber auf, dass der Film zu politisch korrekt ist. Was haben die Leute bloß für eine Erwartungshaltung, was den Menschen Adolf Hitler angeht? Die Frage bezieht sich auf Levy, der hier absolut großartige Arbeit geleistet hat! Drei Beispiele dafür:

1: Grünbaum hat ein "Meeting" mit Goebbels. Kurz vorher wurde er von Soldaten verprügelt.

Goebbels: "Als sie aus Sachsenhausen kamen, sahen sie besser aus."

Grünbaum: "Ja, ja das Lagerleben..."

Goebbels: "...ist besser als sein Ruf."

2: Grünbaum bittet Hitler seine Gefühle heraus zu lassen und wie ein Hund zu bellen! Hitler geht also auf alle Viere und bellt. Sein Schäferhund besteigt ihn von hinten. Das sollte unzensiert so stehen bleiben, damit man es in seinem vollen Ausmaß begreifen kann, Adolf Hitler wird von seinem eigenen Schäferhund in den Arsch gefickt. ADOLF HITLER WIRD VON SEINEM SCHÄFERHUND GEFICKT.

Und Kritiker sagen, dieser Film sei zu seicht? So so, völlig klar...

3: Grünbaum versetzt Hitler in Hypnose. Dieser brabbelt ein wenig vor sich hin. Grünbaum sieht eine Chance, Hitler ist völlig wehrlos. Auf dem Schreibtisch liegt ein Goldbarren. Grünbaum reißt sich den unter den Nagel, schleicht sich an Hitler heran, hebt den Barren mit beiden Händen hoch, bereit Hitlers Leben auszulöschen, doch plötzlich, im Dunklen, Hitler hat ein traumatisches Kindheitserlebnis vor Augen, dass ihn noch lange prägen sollte. Hitler heult los. Es bricht einfach aus ihn heraus. Der Goldbarren verschwindet hinter Grünbaums Rücken…

Politisch korrekt, sagen Schneider und die Kritiker? So so, völlig klar...

Als kleine Randnotiz, Adolf Hitler hatte tatsächlich einen Schauspiellehrer. Seine Name war Paul Devrient, ein berühmter Opernsänger zu seiner Zeit. Er schrieb das Buch "Mein Schüler Adolf Hitler".

Für eine kleine deutsche Kinoproduktion hat der Film eine äußerst authentische Kulisse des zerstörten Berlins! Man entschied sich hier gegen Computereffekte und griff zu einem Modell. An einigen Stellen sieht man, dass der Hintergrund eingefügt wurde, dennoch ist die Wahl eines Modells als sehr geglückt und authentisch zu sehen! Also authentisch ist in diesem Fall relativ, Levy wollte es nicht 1:1 nachbauen.

Helge Schneider ist natürlich der unbestrittene Star des Films. Hierbei handelt es sich aber keineswegs um einen typischen Schneider, es ist ein Dani Levy Film! Helge zeigt hier, was für ein großartiger Schauspieler er sein kann. Und es gibt viele Momente, die schauspielerisches Können abverlangen! Hut ab, Herr Schneider! Ein kleines Problem gibt es aber mit der Maske. Levys Hitler ist sozusagen, der "Elvis" von 1944. Hitler ist ein kleines Moppelchen. So weit, so gut. Nur fehlt Hitler eine Unterlippe! Da haben Maskenbilder und Regisseur nicht aufgepasst, teilweise ist es schwer, der Figur Glauben zu schenken, wenn diese keine Unterlippe hat. Manchmal wirkt es so, durch fehlender Unterlippe, als kaue Hitler an seinem Kinn herum.

Ab heute ist auch der Begriff "Dani Levy Effekt" geboren. Was das ist? Der Dani Levy Effekt bezeichnet Folgendes: Im Umgang mit Humor gibt es ja diesen Gemeinschaftszwang, der nach hinten losgehen kann. Menschen sind oft unsicher, weil sie nicht wissen, wie weit man gehen darf. Die Unfähigkeit über ernste Themen zu lachen, hat häufig damit zu tun, dass die Menschen aus Mitgefühl ernst sind. Viele Menschen lachen in der Gemeinschaft, aber viele auch gerade nicht, aus Angst, etwas falsch zu machen.

Fazit

Auszug aus einem Interview mit Stefan Arndt (Produzent von Mein Führer).

Stefan Arndt: "Mein Führer ist die Art von Film geworden, die ich am meisten liebe: Lachen, wenn man vorher weint – und weinen, obwohl man gerade noch gelacht hat." Dem ist 100% zuzustimmen und spricht für die großartige Arbeit, die Dani Levy und der Rest des Teams geleistet haben.

René von Bork - myFanbase
07.01.2007

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