Bewertung
Sheldon Wilson

Mothman - Die Rückkehr

Zerschlag die Spiegel!

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Inhalt

Katharine (Jewel Staite) und ihre Freunde machen am Ende ihrer Schulzeit einen Ausflug und fahren an einen See. Mit dabei ist auch der jüngere Bruder von Jared (Michael Aills), Jamie (Alex Hardee), der von der Gruppe ständig veräppelt wird. Am Abend gruseln sie ihn mit der Geschichte vom Mothman und als alle zusammen im See baden, ziehen sie Jamie abwechselnd unter Wasser, um ihn zu ängstigen. Plötzlich sehen sie Jamie aber nicht mehr. Etwas abseits liegt er leblos im Wasser. Jede Rettung kommt zu spät. Die Freunde beschließen, den Tod wie einen Unfall aussehen zu lassen und versuchen, mit der Last zu leben.

Zehn Jahre später ist Katharine eine Journalistin in Washington, die aber noch auf den Durchbruch wartet. Ihr Redakteur möchte, dass sie in ihre Heimat fährt und dort eine Story zum Mothman schreibt, um den jährlich ein Jahrmarkt aufgebaut wird. Dadurch trifft sie nicht nur auf ihre alten Freunde, die Vergangenheit holt sie auch ein, als die Legende vom Mothman offenbar wahr wird und immer mehr Leute sterben.

Kritik

Was braucht es eigentlich, um einen Horrorfilm zu drehen? Richtig, man braucht eine Gruppe Jugendlicher, die ein schlimmes Erlebnis zu verarbeiten versucht, sich Jahre später wieder trifft und von der Vergangenheit eingeholt wird. Optimal ist dabei natürlich ein mystischer Hintergrund, eine Sage oder Geschichte, die unerklärliche Phänomene hervor ruft, für viel Grusel sorgt oder weder sicher noch widerlegt ist. Fertig. Die Story ist im Grundgerüst fertig, jetzt muss nur noch an ein paar Stellen eingesetzt werden. In "Mothman" haben wir eine Gruppe einer Abschlussklasse, die an den See fährt und den Tod eines Jungen als Unfall tarnt (wobei die Tarnung eher nach Verstümmelung denn Kopfstoßen aussieht), alles vergessen will, eine Legende aber alle Beteiligten verfolgt, als diese zufällig mal wieder alle gemeinsam am Örtchen des Geschehens sind.

Der Mottenmann treibt sein Unwesen und tötet nach und nach die Mitglieder der verschworenen Gruppe. Mit ein paar passenden, gruseligen Effekten, der richtigen Schnitttechnik und der musikalischen Untermalung kann der Film für die richtige Atmosphäre sorgen. Ein gruseliger Mann, der sich auskennt, sorgt für weiteren Schrecken. Ansonsten gibt die Story nicht so viel her. Wie immer sterben alle nach und nach, bis nur noch drei Personen übrig sind, die eine Lösung gefunden haben und nun noch zusehen müssen, wie sie diese initiieren können. Das ist alles nett, aber wenig innovativ und so ist der Film letztlich einer von vielen des Genres, die ihre Aufgabe erfüllen. Empfehlenswert ist der Film also nur, wenn man sich für bestimmte Schauspieler interessiert. Dem "Firefly"-Fan würde es wegen Jewel Staite also durchaus gefallen, wobei man immer überlegt, wieso sie sich mit einem solchen Film unterfordert. Gab es keinen anderen Angebote? War es einfach die Lust, mal einen 0815-Horrorfilm zu drehen oder hat man sie mit Starbesetzung gelockt, die dann abgesagt hatte? Wie dem auch sei, es gibt im Genre viele bessere Beispiele und die Argumente für diesen Film sind begrenzt. Es gibt eben auch deutlich Schlimmeres.

Fazit

"Mothman" ist ein solider Horrorfilm, der das Einmaleins des Genres umsetzt, ohne dabei in irgendeiner Form hervorzustechen. Genrefans sind sicherlich gelangweilt, für Einsteiger oder Gelegenheitserschrockene ist der Film eine Möglichkeit von vielen, mit der man nicht viel falsch machen kann.

Emil Groth - myFanbase
30.11.2011

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