Bewertung
Dick Maas

Saint

Der Nikolaus hat Euch etwas mitgebracht...

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Inhalt

Immer wenn der fünfte Dezember eines Jahres mit einer Vollmondnacht zusammenfällt, beginnt das Grauen auf die niederländische Hauptstadt Amsterdam einzuprasseln, denn dann kommt der blutrünstige Bischof Niklas (Huub Stapel) in die Stadt und beginnt mit dem Morden. Opfer des ganz und gar nicht liebenswürdigen Nikolaus wurde auch die Familie des jungen Goert, der nur durch einen Zufall verschont blieb. Als Jahre später am fünften Dezember erneut Vollmond ist, versucht der nun als Polizist arbeitende Goert (Bert Luppes) seine Kollegen vor dem grausamen Nikolaus zu warnen, doch keiner nimmt seine Warnung wirklich ernst und so beschließt Goert, auf eigene Faust in den Krieg gegen den Nikolaus zu ziehen.

Kritik

Er gilt als Freund aller Kinder: der Nikolaus. Jedes Jahr aufs Neue stellen viele Kinder erwartungsfroh ihre Stiefel vor die Tür, in der Hoffnung, dass der Nikolaus ihnen etwas Schönes bringen mag. Auch in den Niederlanden erfreut sich der dort Sinterklaas heißende Geschenkebringer großer Beliebtheit. Dort wird der Nikolaustag jedoch bereits am 5. Dezember gefeiert. Der Legende nach reitet der gutherzige Mann mit dem Rauschebart in der Nacht vom fünften auf den sechsten Dezember mit seinem Schimmel und seinem Gehilfen, dem Schwarzen Peter, über die Dächer und beliefert die artigen Kinder durch den Schornstein. Ein schöner Mythos, den der niederländische Kultregisseur Dick Maas kurzerhand uminterpretiert und aus dem gutherzigen Kinderfreund einen grausamen Killer macht, der auch durch den Schornstein kommt, aber nicht Geschenke bringt, sondern den Tod.

Die Idee, eine Art Anti-Weihnachtsfilm zu drehen, ist nicht neu: So war der Weihnachtsmann selbst schon öfter die Hauptfigur in blutigen Horrorschockern. Der Nikolaus wurde bisher jedoch verschont. Bis jetzt. Denn Regisseur Dick Maas spielt mit dem Mythos vom gutherzigen Nikolaus von Myra und erzählt seine ganz eigene, blutige Variante. Das Spielen mit den Versatzstücken des Nikolaus-Mythos und dessen Transformation in ein blutdürstendes Monster gelingt Maas auch recht anständig. So ist der Film immer dann am stärksten, wenn der wirklich schaurig aussehende Sinterklaas auf der Bildfläche erscheint und mit dem gnadenlosen Abschlachten beginnt. Die Splatter-Szenen sind dabei herrlich trashig und übertrieben blutig inszeniert, und weisen einen hohen Unterhaltungsfaktor auf.

Eine weitere Stärke ist die Stadt Amsterdam, die hier wunderbar in Szene gesetzt ist. Die verschneite niederländische Hauptstadt bietet eine optimale Kulisse für diesen Horrorschocker. Leider tritt der böse Sinterklaas nur viel zu selten in Erscheinung und den Großteil des Films verbringt Maas dabei, seine wirklich schwache Rahmenhandlung zu erzählen. Die Geschichte eines Mannes, dessen Familie vom Nikolaus getötet wurde, als dieser noch ein Kind war, ist wenig spannend in Szene gesetzt und der Nebenplot um einen unsympathischen Schüler, der durch einen unglücklichen Zufall in den Kampf gegen den Nikolaus hineingezogen wird, ist auch kaum der Rede wert. Die Story wird uninspiriert runtererzählt, ohne dass man als Zuschauer irgendein Interesse am Schicksal der Hauptfiguren aufbringt, dafür bleiben diese einfach zu oberflächlich und schematisch gezeichnet.

Auch die Schauspieler überzeugen nicht wirklich und wirken regelrecht laienhaft. Dies gilt auch für die Dialoge, die häufig ins unfreiwillig Komische abdriften, was den Film endgültig ins untere Mittelmaß befördert.

Fazit

Die Grundprämisse des Films ist durchaus interessant, die Splatter-Szenen sind in ihrer übertriebenen Brutalität durchaus gelungen und der böse Nikolaus verbreitet eine schaurig-schöne Anti-Weihnachtsstimmung, der Hauptplot jedoch ist zum Vergessen.

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Technische Details

FSK: 16
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch/Niederländisch
Untertitel: Deutsch, Französisch
Bonusmaterial: Making Of, Trailer

Moritz Stock - myFanbase
28.11.2011

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