Bewertung
Gareth Edwards

Monsters

"Warum gehst du nicht aufs Schiff?" - "Na weil du noch meinen Pass hast."

Foto: Copyright: Capelight Pictures
© Capelight Pictures

Inhalt

Die Menschheit hat eine Sonde in den Weltraum geschickt, welche zurückgekehrt und in der Wüste Mexikos abgestürzt ist. Was die Menschheit nicht weiß: Die Sonde hat eine neue Lebensform mitgebracht, die sich nun rasant ausgebreitet und einen Großteil von Mexiko infiziert hat. Um sich vor den Außerirdischen zu schützen, hat die USA eine riesige Mauer errichten lassen, um das Gebiet, welches die Infizierte Zone genannt wird, vom Rest des Landes zu schützen. Das Gleiche haben auch die Mexikaner gemacht, wenn auch nicht so pompös.

Der US-Fotograf Andrew Kaulder (Scott McNairy) befindet sich derzeit in Mexiko außerhalb der Infizierten Zone. Er soll für einen Auftraggeber nach dessen Tochter Ausschau halten und ihren Zustand bestimmen. Schnell findet er Samantha Wynden (Whitney Able) in einem Krankenhaus und stellt fest, dass es ihr soweit gut geht. Er teilt dies seinem Auftraggeber mit, woraufhin dieser von ihm verlangt, Samantha sicher in die USA zu bringen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, ohne zu Wissen, welche Komplikationen noch auf sie zukommen werden.

Kritik

Was ist "Monsters" oder was sind Monster? Sind Monster Menschen, Tiere, Aliens oder gar Verhaltensweisen? In "Monsters" wird diese Frage nicht klar geklärt, doch ein kleiner Lichtblick des Low-Budget-Filmkinos ist er auf jeden Fall. Zwar wirken die Aliens hier wie vergrößerte Dr. Zoidbergs, die zwischen Fressrausch und Wutausbruch agieren, doch nichtsdestoweniger sind sie auch einfach nur Lebewesen, die gar nicht vorhaben, die Menschheit zu vernichten. Sie agieren frei nach der Darwinschen Evolutionstheorie survival of the fittest. Der Mensch ist lediglich dabei die unterlegene Rasse. Zumindest in diesem kleinen Rahmen.

Im Mittelpunkt stehen jedoch nicht die Außerirdischen, sondern die Menschen. Der Film zeigt das Verhalten zwischen Tod und Leben und natürlich auch der Angst, die Hand in Hand mit diesen zwei Dingen geht. Im Fokus stehen dabei die zwei Hauptdarsteller Whitney Able und Scott McNairy. Sie verbringen im Grunde eine völlig normale Reise in ihre Heimat, die einzig und allein dadurch einen verstörten Blick aufweist, wenn plötzlich entbrannte Panzer und Flugzeuge oder tote Kinder auf dem Weg liegen. Diese Art der Betrachtung ist erschreckend und schön zugleich, besonders wenn zwischen Freude und Trauer gerade einmal zwei Schritte liegen.

Was jedoch weniger für den Film spricht, ist, dass der Zuschauer unentwegt darauf wartet, dass etwas geschieht, es aber doch nicht geschieht. Einfach etwas, dass die Aufmerksamkeit erhöht oder zumindest wieder weckt. Dies ist das größte Manko an diesem Film, wodurch er auch schwer zu genießen ist. Besonders frustrierend ist es, dass, wenn etwas passiert, es auch gleich wieder zu Ende ist. Zu guter Letzt versaut einem die deutsche synchronisierte Fassung auch den Rest an gut gemeinter Kritik, da sie nicht nur stümperhaft, sondern auch absolut unbedacht gemacht wurde. Normalerweise darf so etwas natürlich nicht in eine Wertung fallen, doch da es wahrscheinlich kaum die Möglichkeit gibt, diesen Film in Deutschland im Originalton anzuhören, sollte es erwähnt werden.

Fazit

Lapidare Filmkunst mit einem Hauch emotionaler Verbundenheit auf soziologischer und teils jovialer Ebene.

Ignat Kress - myFanbase
09.12.2010

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