Bewertung
John Erick Dowdle

Devil

"Be sober, be vigilant; because your adversary the Devil walks about like a roaring lion, seeking whom he may devour."

Foto: Copyright: 2010 Universal Studios
© 2010 Universal Studios

Inhalt

Ein mysteriöser Mord beschäftigt Detective Bowden (Chris Messina). Er hat eine Leiche, die von einem Hochhaus gefallen ist, doch diese befindet sich nicht in der Nähe eines solchen Gebäudes. Bei seinen Ermittlungen stoßt er auf etwas Merkwürdiges: Eine Gruppe von Menschen, die in einem Aufzug eingeschlossen sind. Eigentlich hat er keine Zeit, um sich darum zu kümmern, doch die andauernden Stromausfälle, und das erschwerte Eindringen der Rettungskräfte schärfen seine Ermittlersinne.

Unterdessen versuchen die Eingeschlossenen - ein junger Meckaniker (Logan Marshall-Green), eine junge Frau (Bojana Novakovic), eine alte Frau (Jenny O'Hara), ein Wächter (Bokeem Woodbine) und ein Geschäftsmann (Geoffrey Arend) - die Situation heil zu überstehen. Dies scheint aber leichter gesagt als getan, denn bei jedem Stromausfall geschieht etwas Schreckliches im Aufzug. Sogar ein Mord.

Kritik

Es ist schon eine Weile her, seit der letzte Thriller, welcher sich mit der Thematik Fahrstuhl beschäftigte, in die Kinos kam. Früher gab es Titel wie "Fahrstuhl des Grauens" oder "Tod im Fahrstuhl". 2001 hieß es dann schon "Down" und heute? Heute dürfen Drehbuchautoren die Bibel kurz überfliegen, einige hübsche Zitate herauspicken, es einem Produzenten vorlegen und gewiss sein, dass daraus ein Film entstehen wird. Immer dann, wenn die Bibel ins Spiel kommt, fällt auch der Begriff "Devil", manchmal auch "Satan" oder "Beelzebub". Hier aber fällt der Name M. Night Shyamalan. Ein Mann mit einer großen Vorgeschichte und einer traurigen Gegenwart. Dieses Jahr musste er sich den Kritikern mit seinem eher bescheidenen Film "Die Legende von Aang" stellen und kam gerade noch mit einem blauen Auge davon. Nun stellt er sich ihnen mit einem weiteren, mehr als bescheidenen Film, der auf den ersten Blick sehr interessant aussieht, auf dem zweiten dann doch deutlich abschreckt, da er komplett auf Spannung und das Unvorhergesehene setzt. Das Problem kommt dann zutage, wenn sich herausstellt, dass das Pferd, auf welches sämtliche Hoffnungen gesetzt wurden, ziemlich lahm ist.

Um auch ja keine Nähe zwischen dem Zuschauer und den Protagonisten zu schaffen, haben so gut wie keine Darsteller einen Namen bekommen. Sie sind einfach irgendwer in einem Aufzug. Ziemlich schade, denn so sagt sich der Zuschauer auch ganz einfach: "Ja und? Sollen sie halt sterben." Es schwingt kein zwischenmenschliches Gefühl über, so als ob in den Medien die Nachricht verkündet wird, in China wären drei Menschen durch ungeklärte Umstände gestorben. Nur in der Realität könnte selbst so eine Meldung etwas auslösen. Bei einem Film fehlt aber auch dieser gewisse Reiz.

Mit diesen wenigen Kleinigkeiten wird eine zu tiefst langweilige Geschichte erzählt, die nie zünden mag, obwohl der Handlungsrahmen wirklich interessant beginnt - da haben wir nämlich das Bild einer Skyline, komplett auf den Kopf gestellt, was selten zu sehen ist, und dementsprechend immer wieder fasziniert. Womöglich ist Shyamalan diese Idee gekommen, als er sich "Inception" angeschaut hat, wo er die Arbeit eines Meisters seiner Kunst bewundert haben dürfte.

Fazit

Ein Film, der unnötig war, da er weder spannend noch mitreißend ist.

Ignat Kress - myFanbase
02.11.2010

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