Bewertung
Robert Schwentke

R.E.D. - Älter, Härter, Besser.

"Alter Mann fürn Arsch!

Foto: Copyright: 2010 Concorde Filmverleih GmbH
© 2010 Concorde Filmverleih GmbH

Inhalt

Der pensionierte CIA-Agent Frank Moses (Bruce Willis) hat viel Zeit, die er nicht wirklich füllen kann. Mal dekoriert er sein Haus mit Weihnachtsschmuck, mal liest er Bücher. Seine Lieblingsbeschäftigung ist aber das fast tägliche Telefonat mit Sarah (Mary-Louise Parker), die für seine Rentenschecks verantwortlich ist. Obwohl sie sich persönlich noch nie getroffen haben, sind sich beide sehr sympathisch.

Eines Abends beschließt Frank, nach Kansas zu fahren. Zufällig der Ort, wo Sarah arbeitet. Die Reise ist noch nicht angetreten, da wird Frank von vermummten Männern angegriffen. Sie zerstören bei diesem Angriff sein ganzes Haus, und Frank muss fliehen. Sein Ziel ist weiterhin Sarah. Er spürt sie auf, und mit ihr macht er sich auf den Weg, seine alten Kollegen aufzusammeln: Joe (Morgan Freeman), Marvin (John Malkovich) und Victoria (Helen Mirren), die ebenfalls schon in Rente sind.

Kritik

Die Gebrüder Hoeber sind die wahrhaften Schöpfer dieses gelungenen Filmes, dessen Vorlage in den von 2003 bis 2004 veröffentlichten Comics "Red" von Warren Ellis und Cully Hamner liegt. Nur die Seriosität von Ellis und Hamner haben sie nicht aufgegriffen, stattdessen inszenierten sie ihre pensionierten und extrem gefährlichen Alten deutlich komischer und außerdem haben sie einige Charaktere mehr hinzugefügt.

Für den Erfolg dieses Filmes, und der wird sicherlich kommen, ist aber nicht das Drehbuch maßgebend, sondern die Anzahl altbekannter und sympathischer Schauspieler, die allesamt Hauptrollen inne haben. Sei es Bruce Willis, der einst als schlechtester Schauspieler in gleich drei Filmen ausgezeichnet wurde, oder Helen Mirren, welche einen Oscar für ihre Rolle der Queen bekam. Die meisten werden sie wohl auch erst durch diese Rolle kennen lernen, umso erfreulicher ist dann ihre Rolle der schießwütigen Agentin, für welche sie ihre Eleganz aber keinesfalls ablegen musste.

Es ist auch nicht verwunderlich, dass die alten Hasen wunderbar miteinander auskommen, und sich perfekt ergänzen. Was dem einen fehlt, hat der andere, und umgekehrt. Was der wehrte Zuschauer nicht abstreiten kann, ist das Aussehen des in die Jahre gekommenen Quartetts. Besonders bemerkbar bei dem fabelhaften Morgan Freeman. Das Alter ist ihnen aber in diesem Film deutlich fremd, auch wenn sie darüber sprechen. Dafür bestechen sie einfach durch eine zu wunderbare schauspielerische Leistung.

Der Beste in der Runde findet sich aber nicht unter den bereits genannten, sondern in dem beinahe vergessenen John Malkovich, der in seinen Anfangsjahren eher seriöse Rollen inne hatte, doch allmählich immer mehr Freude entwickelt, sich auch einmal selbst auf die Schippe zu nehmen. Wie aussagekräftig war er doch in der - auf Neuhochdeutsch - Dramedy "Being John Malkovich", als er sich einmal selbst karikieren konnte. So lag bei Robert Schwentke wohl auch kein Zweifel, wem er die Rolle des durch elf Jahre mit LSD zugedröhnten und paranoid gewordenen ehemaligen CIA-Agenten gibt.

Deutlich mehr ist auch nicht zu sagen, außer dass die Action und das Fünkchen Drama stimmt, es lediglich nur in der Handlung deutlich Abstriche gibt. Aus diesem Grund belasse ich es dabei und hole das Schwein raus.

Fazit

Ein Film, der Erwartungen geweckt hat, und diese deutlich übertreffen konnte, wodurch er ein wirklich empfehlenswerter Film für Genießer des Genres Action ist, zumal diese eine Reihe hochbegabter und altehrwürdiger Schauspieler geboten bekommen.

Ignat Kress - myFanbase
26.10.2010

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