Bewertung
Pierre Coffin & Chris Renaud

Ich – Einfach unverbesserlich

Superbad. Superdad.

Foto: Copyright: 2010 Universal Studios
© 2010 Universal Studios

Inhalt

Der Bösewicht Gru (Steve Carell) gerät ins Straucheln, als der junge, aufstrebende Bösewicht Vector (Jason Segel) mit einem genialen Trick die Pyramide von Gizeh stiehlt und damit Grus Status als genialen Ganoven gefährdet. Gru beschließt, mithilfe seiner Arbeitsarmee aus Minions den größten Coup aller Zeiten zu landen: Er will den Mond stehlen. Doch um dies zu tun, braucht er den Shrink Ray, der in Besitz von Vector ist. Um an diesen zu gelangen, tüftelt er einen Plan aus: Er adoptiert die drei Waisenkinder Margo, Edith und Agnes, damit diese Vectors Festung infiltrieren können. Die drei kleinen Mädchen stellen Grus Welt jedoch komplett auf den Kopf...

Kritik

Bereits Wochen vor dem Start von "Ich – Einfach unverbesserlich" verzauberte ein Trailer mit Ausschnitten aus dem Film die Internetgemeinde: Der hysterische Begeisterungsruf "It's so fluffy, I'm gonna die!" der kleinen Agnes, als sie ein flauschiges Plüscheinhorn auf dem Jahrmarkt sieht, löste überall Verzückung und Vorfreude auf den Film aus. Tatsächlich kann man diesen Ausruf auch auf den Film ummünzen, der mit viel Witz, Charme und Originalität daherkommt und unheimlich viel Spaß macht. Oder wie Agnes eben sagen würde: "It's so funny, I'm gonna die!"

"Ich – Einfach unverbesserlich" – im Original unter dem viel treffenderen Titel "Despicable Me" bekannt – ist ein weiterer Versuch von Universal Pictures, an die großen Konkurrenten im Animationssektor, Pixar und DreamWorks, heranzukommen. Und auch wenn das Rad hier nicht neu erfunden wird, so sprüht der Film vor Kreativität und Ideenreichtum und muss sich vor den großen Animationsstudios definitiv nicht verstecken. Die Prämisse, dass der Protagnist eigentlich der Antagonist ist, bietet dabei nicht nur einen interessanten Einstieg für das erwachsene Publikum, sondern ist vor allem für die Kleinen mal eine Abwechslung. Überhaupt merkt man dem Film deutlich an, dass er stark auf Kinder ausgerichtet ist, sodass man dialogische und dramaturgische Komplexität, wie es sie etwa ansatzweise in "Shrek" oder "Coraline" gibt, stellenweise vermisst. Nichtsdestotrotz werden sich erwachsene Zuschauer keinesfalls langweilen, wenn sie sich auf die wunderbare Welt von Gru und den Minions einlassen.

Gru, der ganz hervorragend durch Steve Carells Stimme zum Leben erweckt wird, ist dabei nicht der klassische Bösewicht: Er hat zwar Freude daran, den Luftballon eines kleinen Jungen zerplatzen zu lassen, und friert die Warteschlange bei Starbucks ein, um sich vorzudrängeln, aber man erkennt bald, dass auch in Gru ein weicher Kern steckt. Hier nun von charakterlicher Mehrdimensionalität zu sprechen, wäre vielleicht etwas übertrieben, aber Gru ist dennoch eine Figur, mit der man sofort sympathisiert. Vor allem in Verbindung mit den zuckersüßen und unglaublich knuddeligen Waisenkindern Margo, Edith und Agnes ergeben sich herrlich komische Szenen, in denen man die Gegensätzlichkeit der Charaktere sehr gut für Slapstick zu nutzen weiß. Sei es, dass Gru unfreiwillig die Mädchen zur Tanzstunde begleitet oder mit einer Megawaffe eine ganze Schießbude in Flammen aufgehen lässt, um das besagte Plüscheinhorn für Agnes zu gewinnen, Gru und die drei kleinen Mädchen geben ein fabelhaftes Quartett ab.

Komplettiert wird die Riege der Charaktere durch den überaus skurrilen und witzigen Bösewicht Vector, sowie der Horde an sadistischen Minions, die für den meisten Slapstick sorgen und immer wieder Anlass zu schallendem Gelächter bieten. An dieser Stelle sei geraten, nach dem Ende des Films noch ein bisschen sitzen zu bleiben.

Fazit

Insgesamt bietet "Ich – Einfach unverbesserlich" eineinhalb Stunden großartige Unterhaltung und ist ein rundum gelungener Familienfilm. So darf man sich auf das geplante Sequel freuen, das Produzent Chris Meledandri bereits angekündigt hat. Allen Kinogängern sei zudem noch geraten: 3D-Brillen können getrost daheim gelassen werden.

Maria Gruber - myFanbase
19.09.2010

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