Bewertung
Jean-François Richet

Public Enemy No.1 - Mordinstinkt

"Wenn man von Waffen, Gewalt und Raub lebt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass man in seinem Bett stirbt." - Jacques Mesrine

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Inhalt

Frankreich in den 60er- und 70er-Jahren: Ein Mann, oder viel mehr ein Gangster namens Jacques Mesrine (Vincent Cassel) hält Frankreich und später auch Kanada komplett in Atem. Er ist ein französischer Verbrecher, der sich auf Raubüberfälle und Entführungen spezialisiert hat und dabei auch selbstverständlich nicht vor Mord zurückschreckt.

Doch wie kommt es zu all dem? Jacques’ Leben erhält eine Kehrtwende als er 1959 im Algerienkrieg gedient hat. Dort wird von ihm verlangt, eine Frau kaltblutig zu erschießen, doch es fällt ihm keineswegs leicht, deshalb verlässt er die Armee und kehrt zurück nach Paris. Hier lebt er erneut bei seinen Eltern und hat keinen Job. Jedoch reizen ihn die Macht und das mögliche viele Geld, so dass er sich dazu entschließt, für die Pariser Unterwelt zu arbeiten. Jacques macht sich schnell einen Namen bei dem obersten Boss Guido (Gérard Depardieu) der ORS-Organisation. Nach seinem ersten Mord versteckt er sich in Spanien und dabei lernt er seine erste Frau Sofia (Elena Anaya) kennen, mit der er später drei Kinder hat. Allerdings ist sich Sofia über seine Machenschaften im Klaren und nachdem er sein Versprechen gebrochen hat, nie wieder für die Organisation zu arbeiten, verlässt sie ihn und lässt die drei gemeinsamen Kinder zurück.

Trotz all dem lässt ihn sein Charme nicht im Stich und er trifft schnell auf seine zweite zukünftige Frau namens Jeanne Schneider (Cécile de France). Sie wird nicht nur seine Partnerin in der Liebe, sondern ebenfalls die neue Komplizin an seiner Seite. Mit ihr wagt Jacques immer mehr riskante Coups, mit den abrupten Folgen, dass Frankreich zu einem gefährlichen Pflaster für sie wird. Daraufhin verlassen sie gemeinsam die "Stadt der Liebe" und wandern nach Kanada aus. Jedoch läuft es für Jacques und Jeanne dort besser, denn sie landen im Gefängnis. Ungeachtet dessen lässt sich der Gangster Mesrine nicht so schnell unterkriegen und weiß sich mehr oder weniger geschickt zu helfen…

Kritik

Der Film "Public Enemy No.1 - Mordinstinkt" ist ein rasanter, aufregender und dennoch dramatischer Film über den Staatsfeind Nr. 1. Jacques Mesrine ist ein real existierender französischer Schwerverbrecher, der unter anderem Menschen kaltblütig gequält und anschließend erschossen hat. Demzufolge wagt sich der Regisseur Jean- Francois Richet an eine unglaubliche, schwermütige und explosive Biographie. Dennoch schlägt sich der Director sehr gut mit dem Material und liefert schließlich eine atemberaubende Geschichte über den Aufstieg eines Kleinkriminellen zum Profi. Meserines Gangsterdasein zog sich über zwei Jahrzehnte hin und dementsprechend entstand ein über vierstündiges Leinwandwerk, welches wiederum in zwei Filme geschnitten wurde. Die Fortsetzung "Public Enemy No. 1 - Todestrieb" erscheint am 21. Mai 2009 in den Kinos.

Der Film in mehrere Zeitspannen geteilt. Am Anfang erfolgt nach fast jedem Szenenwechsel eine neue Periode. Dies ändert sich zur Mitte der Handlung, so dass ab dann die Geschichte fortlaufend weiter erzählt wird. Dies tut dem Thriller aber keinen Abbruch, da das Geschehen weiterhin gut verständlich und nachvollziehbar erscheint. Außerdem zeigt die Story der Krimibiographie ziemlich genau den Verlauf des Lebens dieses Schwerverbrechers, das heißt es werden viele Details präsentiert, welche wiederum dem Film etwas Besonderes verleihen. Die Geschichte beinhaltet auch Züge einer Mafia-Chronik und eines Actionthrillers.

Darüber hinaus erhält die Optik des Filmes eine besondere Note, da in einigen Szenen innerhalb des Bildes mehrere Kameraansichten vorhanden sind. Somit kann der Zuschauer den momentanen Gang der Story genauestens nachempfinden. Auch die Atmosphäre, welche nur so vor Adrenalin und Spannung strotzt, ist für das Publikum förmlich greifbar. So traut man sich gar nicht wegzuschauen, da man Angst hat, man könnte etwas verpassen.

Als Letztes ist zu erwähnen, dass die schauspielerische Leistung fabelhaft ist. Vor allem die Darstellung des Protagonisten Mesrine wirkt sehr authentisch und gut vorbereitet von Hauptdarsteller Vincent Cassel. Es ist sicherlich nicht jedem Schauspieler möglich, diese eiskalte und herzlose Persönlichkeit, welche wiederum mit etwas Charme aufgewertet wird, zu repräsentieren.

Fazit

"Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt" ist ein gelungener Film, der aber nicht jedermanns Geschmack trifft, da der Film sehr brutal und schwermütig ist.

Juliane Walter - myFanbase
05.05.2009

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