Bewertung
Gerry Lively

Bodyguard, Der - Für das Leben des Feindes

Die erste Regel eines Bodyguards: lasse deinen Klienten nie alleine.

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Inhalt

John Ridley (Til Schweiger) gehört zu den besten Bodyguards der USA, bis einer seiner Schützlinge, die Präsidentschaftskandidatin Lonsdale (Sue Flack), von dem Profikiller Lee Maxwell (Chazz Palminteri) getötet wird. John zieht sich aus seinem Beruf zurück und leidet unter immer wiederkehrenden Albträumen. Als ein Verbrecher gegen seine eigenen Leute aussagen will, wird John reaktiviert, um den Mann zu schützen. John hofft, sein Leben endlich wieder in den Griff zu bekommen, doch dann stellt sich heraus, dass sein neuer Schützling niemand anderer als Lee Maxwell ist. John muss nun den Mann, den er so hasst, vor gefährlichen Killern schützen.

Kritik

Seine größten Erfolge feierte der Schauspieler Til Schweiger bislang mit Komödien, während seine ernsten Filme zumeist wenig Anklang fanden. Das kann nicht überraschen, wenn man sich "Der Bodyguard - Für das Leben des Feindes" ansieht. Dieser Actionfilm ist ausgesprochen platt, klischeehaft und unlogisch. Til Schweiger schafft es zu keiner Zeit, den inneren Konflikt eines Bodyguards, der seinen personifizieren Albtraum beschützen muss, glaubwürdig zu vermitteln. Man sieht und spürt nichts von Zerrissenheit, Selbstzweifeln oder Schuldgefühlen bei dem Charakter John Ridley, er ist einfach nur ein Typ, der einen anderen Typen, den er zunächst nicht mag, beschützen muss - mehr kommt nicht rüber. Dazu tragen auch die schlechten Dialoge bei, die keinerlei Tiefe haben und sehr hölzern wirken.

Die Nebencharaktere sind zum Teil schon peinlich klischeehaft. So hat John Ridley natürlich einen persönlichen Konkurrenten, einen fiesen Bodyguard mit einer großen "Guck mal, wie böse ich bin"-Narbe im Gesicht, der die ganze Zeit nur niederträchtig dreinblickt und plumpe Beleidigungen ablässt. Dann gibt es da noch die in Leder gekleidete Killerbraut, die ein Messer im Strumpfband mit sich führt, und ihrem männlichen Komplizen die Riesenchance, John abzuknallen, versaut, weil sie unbedingt vorher noch feministische Sprüche loswerden muss.

Unter den bemerkenswertesten Logikfehlern dieses Films findet sich die Tatsache, dass eine Präsidenschaftskandidatin während eines öffentlichen Auftritts nur zwei Bodyguards hat, ein verbrecherischer Kronzeuge in einem Hotel dagegen einen ganzen Haufen Leibwächter. Die Fehler, die diese Profi-Personenschützer ständig begehen, sind schon fast unfreiwillig komisch. So öffnet ein Bodyguard, der weiß, dass die halbe Unterwelt hinter dem Kronzeugen her ist, bei dem Ruf "Zimmerservice!" völlig ungeschützt und sorglos die Tür.

Fazit

Til Schweiger sollte bei den Komödien bleiben. Dieser Film ist nur etwas für seine hartgesottenen Fans.

Maret Hosemann - myFanbase
21.12.2008

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