Review: #5.09 Smarter Carter

Es gibt Episoden, bei denen man sich fragt, wieso man eigentlich erst jetzt auf diese Idee gekommen ist. Dabei muss man sich als Zuschauer eher selbst fragen, warum man selbst noch nie über diese Möglichkeit nachgedacht hat. Insofern hatten die Autoren zumindest mit etwas voraus und konnten mich gut unterhalten.

"I understood you the first time."

Weil der erfolgreiche und ziemlich anspruchsvolle Bruder von Allison im Zuge der Hochzeit zu Besuch kommt, gerät Carter schnell unter Druck. Es ist zwar etwas unverständlich, dass er seinen eigenen Qualitäten, mit denen er Allison für sich gewinnen konnte, nicht traut, aber so sind die Männer eben mit ihrem Konkurrenzdenken. Carter hält daraufhin erstmals in der Serie intellektuell wirklich mit, weil Kevin sein Gehirn pimpt. Daraus wird natürlich mal wieder ein Selbstläufer, damit sich "Eureka"-gerecht die Situation überspitzt. Für den Zuschauer ist das ganz große Unterhaltung, denn ein Mal mehr kann Colin Ferguson hier absolut überzeugend darstellen, wieso er mein Liebling ist. Der Rollentausch ist absolut gelungen und man amüsiert sich herrlich. Nachdem man so viele Jahre damit punkten konnte, dass man für Jack immer eine Übersetzung benötigt und er ganz naiv Lösungen herbeizauberte, ist er es diesmal, der sich weit über dem Niveau der anderen befindet und zum richtigen, verrückten Professor avanciert. So überraschend, wie diese Idee hier kommt, so naheliegend ist sie aber auch, was der Genialität natürlich keinen Abbruch gibt. Es sind manchmal die einfachen Dinge, die den besten Effekt hervorrufen.

Ich hätte mir natürlich gerne noch etwas mehr zu dieser Entwicklung gewünscht. Dass Allison am Ende ihren Liebesschwur auf Normalo-Carter ablegt, ist vorhersehbar und die einzig richtige Lösung gewesen. Hervorzuheben ist dabei aber, dass sie sehr schöne Worte dafür gefunden hat. Das war schon sehr rührend. Trotzdem bleibt unter dem Strich bei der Storyline lediglich die formale Hochzeit, weil das nun auch schriftlich festgelegt ist. Vielleicht doch etwas wenig, gepaart mit den unnötigen Zweifeln.Und was ist nun mit diesem Mittel. Steckt hier nicht der Ansatz, gegen die Volksverdummung anzukämpfen? Ein Tropfen davon ins Trinkwasser und man könnte die Hälfte des Privatfernsehens wieder abschaffen. Hier wurde irgendwie Potenzial verschenkt. Letztendlich könnte man hier sogar begründen, warum alle in Eureka so dermaßen schlau sind. Vielleicht kommt man in nächsten Episoden noch mal darauf zurück.

"Stable, Yes, Happy, No!"

Zane hat eine neue Idee, wie man Holly befreien könnte und da dies mit nicht ganz legalen Mitteln bewerkstelligt werden kann, braucht er Jos Hilfe. Zudem will er das Ganze ohne Fargos Wissen tun. Hier liegt viel Konfliktpotenzial für die Beziehungen, doch der Schwerpunkt liegt doch wieder zu sehr auf Hollys Rettung, sodass sich Streitpunkte nur wenig entfalten und sich dann auch schnell wieder in Wohlgefallen auflösen. Auch das ist schade. So geht es also erneut in erster Linie darum, mit einem famosen Plan Holly wieder auf Erden zu holen. Dieser frankensteinsche Ansatz macht Sinn, misslingt aber auch. Eigentlich finde ich es gut, dass man nicht sofort ein Lösung des Problems findet und Hollys Rettung quasi in Babyschritten voran geht. Trotzdem nervt mich inzwischen das ständige Hin und Her zwischen Idee, dem teilweise Misslingen und anschließendem neuen Problem. Das ist immer wieder der gleiche Aufbau, Holly kann sich nicht entfalten und wird daher quasi verschenkt und die Storys nehmen letztlich anderen Charakteren auch noch Raum. Im Endeffekt ist nämlich nichts weiter passiert außer zwei, drei kleine Bemerkungen über Kevin oder Parrish zum Beispiel. Schade. Auf jeden Fall scheint klar zu sein, dass man diese Geschichte in Richtung Serienfinale zieht, um dann hoffentlich ein Happy End für Fargo und Holly zu kreieren, sodass sich dieser lange Weg auch lohnt.

Fazit

Trotz einiger rührender Szenen und einem tollen Einfall um Carter kommt diese Episode nicht auf eine hohe Punktzahl. Dafür ist einfach die Entwicklung der Storylines zu langsam voran gegangen.

Emil Groth - myFanbase

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