Bewertung

Review: #5.06 Worst Case Scenario

Nach einer unplanmäßigen Ausstrahlungspause hat sich kabeleins nun erbarmt, die restlichen Episoden von "Eureka" auszustrahlen und es ist wirklich mal enorm wichtig gewesen, das "Was bisher geschah" mitzuverfolgen, weil man sonst sehr überfordert gewesen wäre mit der Episode. Allerdings wird man auch gleich gut abgeholt vom Anfang der Episode.

"29 dead is a B+?"

Bei GD wird der Ernstfall geprobt und man simuliert den schlimmsten anzunehmenden Fall. Witzigerweise ist das Desaster kaum anders als zahlreiche andere Ereignisse, die man im Verlaufe der Serie schon miterleben durfte, nur dass es dort wirklich um alles ging. Am besten war hier eigentlich der junge Analyst, der für die Durchführung des Experiments zuständig ist und begeistert vom Ergebnis war. Typisch, diese jungen, unerfahrenen Möchtegernverantwortlichen, die ganz andere Ansprüche als die tatsächlich agierenden Leute in der Realsituation haben. Jedenfalls ist der Einstieg insgesamt gelungen, auch wenn man sich ziemlich schnell sicher war, dass das gesamte Szenario nicht ernst zu nehmen ist.

Allerdings braucht die Episode auch ihr Chaos der Woche, dass wie gewohnt zum Ende von GD oder Eureka führen könnte. Und so ist das Ende des Tests eigentlich nur der Anfang des Tests, denn das Worst Case Szenario nimmt dann erst seinen Lauf. Wirklich beeindruckend ist das allerdings nicht, denn natürlich ist es wieder Carter mit einem selbstlosen Einsatz, der alles rettet. Außerdem interessieren all die zwischenmenschlichen Situationen dann viel mehr, als schon wieder den Beinaheuntergang zu verfolgen. Als Rahmenhandlung ist das natürlich immer noch in Ordnung, aber es fehlte dieses Mal einfach an Fragen, die man zu beantworten hätte. Es war immer eigentlich alles klar. Das hat man in anderen Episoden deutlich besser hinbekommen.

"I wanna see her just to say goodbye"

Zane erweist sich in dieser Episode als wahrer Freund, weil er Fargo ganz selbstlos hilft, wieder in den Kontakt mit seiner großen Liebe zu kommen. Holly wurde ja leider zu Beginn der Staffel ziemlich rüde getötet, doch ihr elektronisches Signal existiert noch immer in der Matrix. Ich bin wirklich froh darüber, dass man Fargo diesen skurrilen Ausweg geschrieben hat, weil man ihm das nach all den Jahren einfach gönnt und diese Entwicklung auch wirklich nicht zu erwarten war. Nun wäre man tatsächlich schon mit dieser kleinen Geste der Abschiedsmöglichkeit zufrieden gewesen, doch die Autoren bauen die Möglichkeiten immer weiter aus. Holly existiert tatsächlich und ihre Matrix-Persönlichkeit hat sofort wieder gezeigt, wie gerne man diesen Charakter gehabt hatte. Gemein ist natürlich, dass Holly noch gar nicht weiß, dass sie tot ist. Doch wer will das nach dieser Entwicklung schon wahr haben. Selbst als Zuschauer wünscht man sich inständig, dass dieses "Eureka", das schon so viele überraschende, kaum für möglich gehaltene Entwicklungen begangen hat, irgendeine verrückte Lösung präsentiert.

Fargo versucht jedenfalls erst mal, der nichts ahnenden Matrix-Holly zu erklären, dass sie tot ist und nicht mehr gerettet werden kann. Das ist schwierig, aber Holly hat eigentlich selbst schon eins und eins zusammen gezählt. Die ganz große Spannung fehlte in diesem Moment, aber Felicia Day macht einfach einen dermaßen guten Job, dass alles andere egal ist. Dass das Ende nun so wirkt, als würde Fargo jetzt einfach regelmäßig Holly im Computer besuchen, passt zu "Eureka" und ist wirklich eine tolle Lösung. So kommt man doch noch ein paar Mal in den Genuss von Holly und Fargo und Holly sind einfach zuckersüß zusammen. Für das Shipper-Herz kann es nach dem Schock um Hollys Tod quasi nicht mehr besser kommen.

"I did what now?"

Thematisiert werden natürlich auch wieder die ganzen Wechselspielchen bezüglich Carter, Jo, Zane und Allison. Es ist einfach immer wieder herrlich, wie Carter ziemlich ahnungslos zwischen den Stühlen steht und ständig mit Dingen konfrontiert wird, die er nicht erlebt oder verschuldet hat. Da steckt auch so viel berechtigtes Eifersuchtspotenzial drin, weil Carter und Jo über die Jahre eine so innige Freundschaft aufgebaut haben, dass man nicht bestreiten kann, dass dort gewisse Gefühle existieren. Man hätte damit sicherlich noch ein paar Episoden füllen können, doch Allison entscheidet sich (leider) schnell dazu, Jo die Wahrheit zu gestehen. Man kann ihre Begründung vollkommen verstehen und ist froh, dass auch Jo das tut und ihr vergibt. Denn für Carter gibt es nichts Schlimmeres, als wenn Allison und Jo jetzt eine lange Fehde eingehen und er vielleicht sogar zu einer Entscheidung gezwungen wird. Jo reagiert sehr erwachsen und macht dies mit einer netten Rede am Ende der Episode auch für Allison deutlich. Ich halte die Konstellationen so auch für sinnvoll. Carter und Allison gehören nach dem langen Hin und Her zusammen. Carter und Jo bilden eine fantastische Freundschaft und Jo hat immer noch Zane, für den sie jetzt vielleicht wieder mehr Offenheit hat. So lange geht die Serie nicht mehr und auch wenn es immer wieder sehr gute Ansätze für Verwechslungen, Eifersüchteleien etc. gegeben hat, so freut man sich dann doch, wenn jetzt langsam aber sicher alle Charaktere ihren vorbestimmten, lange verdienten Weg einschlagen können.

Fazit

Das Worst Case Szenario sorgte für einen gelungenen Einsteig in die Episode. Ansonsten überzeugten aber in erster Linie die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere, in denen wie gewohnt viel Herz steckt.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:


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