Bewertung

Review: #5.05 Körpertausch

Nach dem Staffelstartdrama widmet sich diese Episode in erster Linie den humorvollen Seiten der Serie und initiiert ein Wechselspiel, das nur in Eureka möglich scheint.

What did you braniacs do this time?

Es ist immer wieder erstaunlich, auf welche Ideen die Macher von "Eureka" kommen. Woche für Woche wird man mit außergewöhnlichen Experimenten konfrontiert, die irgendwie schief gehen und dann verheerende Auswirkungen haben. Ein Körpertausch ist dabei fast schon eine banale Idee für "Eureka"-Verhältnisse. Doch einfach ist manchmal eben auch genial, denn die Autoren wissen genau, wie sie mit dieser herrlichen Variante die wesentlichen Storys der Serie voran bringen können und dabei unglaublich kurzweilig unterhalten. Dass dabei mal wieder Carter im Mittelpunkt steht, ist typisch für die Serie, ist aber auch die beste Variante gewesen, weil Colin Ferguson einfach ein grandioser Schauspieler ist, der es glaubwürdig umzusetzen wusste, insgesamt drei verschiedene Personen zu spielen und wie gewohnt den Charme seiner Figur zu versprühen. Nun will ich damit nicht sagen, dass nicht auch die anderen als Tauschpartner beste Dienste geleistet hätten, denn dies war definitiv nicht der Fall. Carter ist aber als nach wie vor einzigartiger Wissenschaftslaie der Stadt prädestiniert dafür, hier an jedem Wechselspielchen dabei zu sein. Am Humor fehlt es dann natürlich nicht und Carter hat ganz schön zu tun, in den verschiedenen Körpern seinen Pflichten nachzukommen und zu überleben. Dabei war bereits der erste Tausch mit Fargo überaus witzig, vor allem weil die Verwirrung der anderen Charaktere herrlich inszeniert wurde und Fargo und Carter in den Körpern erst mal Überzeugungsarbeit leisten mussten. Selbst als also noch nicht klar war, das es mehrere Tauschpartner geben wird, war schon klar, dass diese Idee wohl vollkommen aufgehen wird.

I'm a little concerned

Nun ist aber leider nicht alles gelungen in dieser Episode, denn aus irgendwelchen Gründen schien man mit Warren Hughes beim Evaluieren bei GD sehr zufrieden gewesen sein, was ich selbst am Ende der vierten Staffel für eine wirklich sehr bescheidene Storyline hielt. Entsprechend ist sein erneutes Auftauchen für mich eher ein negativer Aspekt gewesen. Und so wirklich gelungen war auch dieser Auftritt wieder nicht. Dieses ständige Hinterfragen der Arbeitsfähigkeit hat bei der Serie einfach nichts zu suchen. Vor allem, wenn man dies dann daran festmachen soll, ob man beim Laser-Tag reaktionsschnell genug ist. Das ist wirklich lächerlich. Man kann der Story nur zugute halten, dass sie sehr gelungen in die Vertauschungsproblematik eingebettet wurde, weil Carter in den Körpern von Fargo und Zane den Schein wahren musste und überaus kreativ und schlagfertig agierte, was als Wissender natürlich wieder überaus amüsant war. Trotzdem hätte ich sehr gerne auf Warren verzichtet.

This is not my fault

Der Schwerpunkt der Episode lag dann schließlich bei Carter, Zane, Jo und Allison, die immer noch damit zu tun haben, dass Carter in der virtuellen Realität mit Jo zusammen war. Carter bleibt hier aber auch nichts erspart und kommt durch die plötzlichen Wechsel der Körper immer wieder in die brisante Lage mit Jo, die ihm ungerechtfertigterweise immer wieder vorgeworfen wird. So witzig kann man also Drama inszenieren. Interessant war aber vor allem, was sich dazwischen abgespielt hat. Nicht nur ist deutlich geworden, dass auch Allison mit den virtuellen Tatsachen zu kämpfen hat. Auch Jo macht sich ihre Gedanken und ist anders als Carter nicht so resolut, alles abzustreiten, sondern zieht es zumindest in Betracht, dass ihre freundschaftliche Bindung unter gewissen Umständen zu mehr führen könnte. "Carter" ist hier natürlich sehr unsensibel. Er weist Jo ziemlich schroff ab, weil er sich klar gegen sie bekennt. Glauben mag man es allerdings nicht, weil die beiden schon immer so wunderbar funktionierten und harmonierten, dass man wirklich nur eins und eins zusammen zählen muss, um nachzuvollziehen, dass die beiden in einer Welt ohne Zane und Allison zusammen finden könnten. Jo ist entsprechend tief verletzt, sie konnte schließlich nicht wissen, dass es gar nicht Carter war, der ihr geantwortet hat. Auch hier hat man die Vertauschungen perfekt genutzt. Für mich bleibt aber die Frage, was man damit bezwecken will. Bis auf das leichte Misstrauen, was sich nach und nach aus den Köpfen verabschiedet, haben wir hier eigentlich zwei wunderbare Traumpaare vor uns, mit denen ich locker ins Serienfinale gehen würde. Da brauche ich jedenfalls kein großes Drama mehr, haben beide Paare doch genug durchgemacht in den vergangenen Jahren. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass die Autoren, trotz des längst überfälligen Heiratsantrags von Carter auf dem Weg zum Serienfinale noch viel mit den vier Personen vorhaben. Das kann so wunderbar genial wie in dieser Episode sein, dass kann aber auch nach hinten losgehen. Ein bisschen Bange ist mir bei dem Gedanken daran, aber letztlich überwiegt die Vorfreude auf den nächsten chaotischen Tag in "Eureka" zu sehr. Zudem will ich auch nicht glauben, dass die Autoren kein versöhnliches Ende für Charaktere (und Zuschauer) anstreben.

Fazit

Mit einer überaus kurzweiligen und lustigen Episode, die vor allem die Beziehungen wieder im Fokus hat, kann man sich als Zuschauer eigentlich nur über die immer noch seltsame Rolle von Warren ärgern, weshalb von mir keine Höchstpunktzahl vergeben werden kann.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:


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