Bewertung

Review: #3.04 Die Zeitschleife

Was gibt es schlimmeres, als einen Tag, den man sowieso schon so schnell es geht hinter sich bringen will, immer wieder durchleben zu müssen? Die Intelligenz des "GD-Hausmeisters" macht dies in Eureka mal wieder möglich und wie immer ist es Carter, der damit zurechtkommen muss.

Wiederholung

In gewisser Weise hat Carter doch immer gehofft, dass Allison und Nathan nicht zum Altar schreiten und dadurch für ihn und seine Angebetete doch noch nicht aller Tage Abend ist, doch die Entscheidung steht und so soll es auch kommen. Im entscheidenden Moment wird Carter aber zum Beginn des Tages zurück katapultiert und muss alles erneut durchleben. Dem armen Kerl bleibt aber auch nichts erspart. In der Wiederholung ergreift er sogar die Chance, seine Gefühle zu offenbaren, wohl in der Hoffnung, dass dies ihm die nächste Wiederholung erspart. Doch so einfach ist es leider nicht. Carter muss den Tag noch ein paar Mal wiederholen und kommt der Lösung des Problems mit Leo langsam näher. Damit es auch wieder richtig gefährlich wird und nicht einfach nur eine unendliche Geschichte für Carter ist, wird die ganze Situation als ungeheuer brenzlig dargestellt. Es ist also eine typische "Eureka" – Geschichte, die ihre Möglichkeiten ausschöpft. So avanciert Carter zum singenden Wissenschaftler und auch sonst hat der Zuschauer mit den Wiederholungen seinen Spaß daran, kleine Veränderungen und Parallelitäten zu entdecken. An Bill Murray und den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" kommt man aber nicht heran, aber diese Latte hing auch sehr hoch.

Nathan Stark

Was den Autoren aber beängstigend gut gelungen ist, ist das für mich sehr überraschende Ende. Bisher hat eigentlich jede noch so brenzlige Situation ein Happy End zur Folge gehabt. Da ich mich inzwischen auch damit abgefunden habe, dass Nathan und Allison heiraten, und ich jede Episode sehr viel Freude aus den Wortgefechten von Nathan und Carter zog, stand es für mich wirklich nicht im Entferntesten zur Debatte, dass ein Nathan Stark aus der Serie geschrieben wird. Dadurch habe ich auch kleine Hinweise locker übersehen und bin mit der festen Überzeugung in die letzten Minuten der Episode gegangen, dass es wie immer endet. Da haben mich die Autoren wirklich auf dem falschen Fuß erwischt. Nathan rettet Eureka und war sich wohlmöglich gar bewusst, dass es sein Ende bedeutet. Mit einem breiten Grinsen löst er sich plötzlich in Luft auf. Ich dachte kurzzeitig, ich bin im falschen Film. Das darf doch nicht wahr sein. Es folgt die natürlich bedrückende Szenerie, bei der Carter Allison diese schlimme Nachricht übermitteln muss.

Diesen Schock musste ich erst einmal verdauen und mit ein paar Tagen Abstand macht man sich nun so seine Gedanken. Wie wird "Eureka" ohne diesen irgendwie symphatischen Gegenspieler von Carter sein? Dies ist so schwer vorstellbar, dass sich insgeheim die Hoffnung nährt, dass die Autoren einen Weg finden, Nathan wieder zurück zu bringen. Schon das Phänomen an sich, das die Thematik der Episode hervorgerufen hat, ist komplex genug, um Auswege zu finden. Letztlich kann "Eureka" doch alles irgendwie erklären, wenn sie wollen. Ich bin jedenfalls selten so auf die nächste Episode gespannt gewesen.

Neue Charaktere

Durch die mehrfachen Wiederholungen des einen Tages ist sonst natürlich nicht so viel in der Episode passiert. Die bisherige Zeichnung des neuen Charakters Eva Thorne wird konsequent fortgesetzt, indem sie die Sparmaßnahmen weiter forciert und insgesamt sehr kaltherzig agiert. Carter schiebt das auf die Tatsache, dass sie nicht zur Hochzeit eingeladen wurde, doch die Frage ist, ob sie überhaupt das Ziel hat, sich in der Stadt einzufinden und sich heimisch zu fühlen. Ihre harte Gangart lässt Integration kaum zu und ihrem Geheimnis kommt es gewiss auch zu Gute, wenn sie Abseits aller Einwohner ihre Untersuchungen betreiben kann. Hier erhoffe ich mir in den kommenden Episoden noch mehr.

Ansonsten hat sich Tante Lexi in "Eureka" eingefunden. Carters Schwester überrascht vor allem damit, dass sie zwei Tage früher als erwartet eintrifft und dann auch noch heraus kommt, dass sie schwanger ist. Auch bei ihr steckt also noch mehr dahinter, aber ihre Funktion ist noch nicht ganz klar. Soll sie als weitere Frau die Hormone von Fargo, Henry und Co. durcheinander bringen oder einfach unser "Äffchen" fordern und ärgern? Auch über die Länge der Anwesenheit darf man sich Gedanken machen. Ich würde mich freuen, wenn der Stab an regelmäßig auftauchenden Charakteren, die eine eigene Handlung haben, vergrößert wird.

Fazit

Mit Witz aber relativ unspektakulär bereitete diese Episode einen Paukenschlag vor, den man erst mal verdauen muss. Selten war das Bedürfnis nach der nächsten Episode "Eureka" so groß wie dieses Mal.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:


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