Bewertung

Review: #2.09 Der unsichtbare Erste

So langsam aber sicher kommt wieder mehr Schwung in die Gesamthandlung der Serie, was angesichts der Tatsache, dass das letzte Drittel der zweiten Staffel beschritten wird, auch wirklich mal an der Zeit ist.

Neue Charaktere

Bestes Anzeichen für Bewegungen in der Handlung ist das Auftauchen von Personen, die zuvor noch nicht in Erscheinung getreten sind. Diese Folge hat diesen Punkt voll erfüllt. Callie Curie (ob der Name noch thematisiert wird?) scheint nämlich nicht eine der Charaktere zu sein, die einfach in einer Episode auftauchen und dann wieder in der Versenkung verschwinden. Ihr kommt offenbar eine deutlich größere Bedeutung zu. Immerhin hat sie ein richtiges Date mit Carter und die verschiedenen Flirtversuche waren schon offensichtlich. Hier scheint sich etwas anzubahnen, mit dem ich mich allerdings erstmal anfreunden muss. Immerhin bin ich doch sehr für die Erfüllung der Zukunft, in die man am Ende der ersten Staffel einen Einblick erhalten hatte. Allison und Carter haben mir als Paar einfach zu gut gefallen, als dass ich die Hoffnung aufgeben will. Nachdem die Autoren nun aber seit Beginn der zweiten Staffel in eigentlich jeder Folge mit winzigen Kleinigkeiten deutlich gemacht haben, dass sich Allison und Carter voneinander entfernen (sollen), finde ich es gut, dass man das Thema Beziehungen in "Eureka" wieder intensiver behandelt und Carter endlich mal was Gutes zukommen lässt. Verdient hat er es allemal, dass er in der Stadt, die er schon so oft gerettet hat, auch ein privates Glück findet, dass über eine künstliche Intelligenz in den eigenen vier Wänden hinaus geht. Es ist ihm also wirklich zu gönnen und die kurze Krise, dass Carter Callie gleich mal verdächtigen musste, wurde zum Glück schnell beigelegt. Ich hoffe jetzt, dass Allison auch mal eifersüchtig wird und merkt, welche Chance sie sich womöglich entgehen lässt. Hauptsache ist aber, dass diese neue Konstellation nicht dafür sorgt, dass Nathan in Carter keine Gefahr mehr sieht und es ihm gleichgültig wird. Auf die immer wieder witzigen Sprüche will ich keinesfalls verzichten, aber die Sorgen sind gering. Die Autoren werden sich doch nicht selbst kastrieren.

Neu in dieser Episode ist auch Lucas, ein Mitschüler von Zoe, der über die Mitleidsnummer versucht, die Herzen seiner Angebeteten zu erobern. Es wundert mich nicht, dass er damit bisher keinen Erfolg hatte. Diese präsentierte Verzweiflung ist nun wirklich nicht attraktiv. Allerdings konnte er über das Projekt schließlich doch noch bei Zoe punkten. Diese scheint nun also auch mal wieder eine größere Storyline zu erhalten. Es ist zumindest zu hoffen, dass Lucas nicht so eine Eintagsfliege wie Dillon ist, aber Lucas hat immerhin noch keinen Mist gebaut. Oder kommt vielleicht doch Jasper wieder dazwischen? Er ist schon in der letzten Folge aufgetaucht und sprach Zoe eigentlich schon viel eher zu. Das werden dann die nächsten Episoden zeigen. Dass Zoe sich jetzt aber wohl intensiver auch mit Jungen trifft, finde ich gut. Es entspricht ihrem Alter und hat noch viel Potenzial für wunderbar lustige Szenen mit Carter, in denen er seiner Vaterrolle gerecht zu werden versucht. Einen Vorgeschmack darauf gab es bereits in der Folge #1.07 Auf Speed mit Dillon und in der vorherigen Folge.

Unsichtbar

Die aktuelle Katastrophe bringt dieses Mal in erster Linie Carter in Gefahr. Mit seiner Kombinationsgabe deckt er zwar das Problem auf, infiziert sich aber auch gleich dabei. Die Erklärung für das gesamte Prozedere in dieser Episode war dabei ganz schön kompliziert und ich kann stolz behaupten, dass ich es nicht annähernd erklären kann, vor allem nicht, wie Carter dann letztlich gerettet wurde. Die Frage ist, ob es überhaupt möglich ist, das wirklich nachzuvollziehen. Immerhin zählt es sogar in "Eureka" zu den verbotenen Experimenten, wie soll man dann in der Realität damit zurecht kommen. Dann muss man sich eben auf die einfacheren Dinge konzentrieren, die leider ein paar Haken und Ösen haben. Zum Beispiel ist mir der Infektionsweg nicht ganz klar. Durch das Blut hat sich Carter also "angesteckt". Wieso verchwindet dann seine Uniform? Überhaupt ging es ganz schön schnell. Hätte Carter (oder ein anderer) nicht früher bemerken müssen, dass sein Finger oder seine Hand verschwindet? Ich werde das Gefühl nicht los, dass man hier ein bisschen geschummelt hat, um die Dramatik und den Überraschungseffekt aufzubauen. Witzig war es natürlich trotzdem und das ein oder andere Auge muss man eben auch mal zudrücken. Fehler passieren allen mal und sind eben sichtbar.

Kaum sichtbar

Was diese Episode nebenbei noch voran getrieben hat, sind zwei nicht unwichtige Dinge. Zunächst wäre da das Verhältnis zwischen Zoe und Carter, das sich zwar nicht intensiv verändert hat, aber doch wieder eine erwähnenswerte Stufe erreicht hat. Zoe durfte wenigstens für ein paar Stunden alleine Auto fahren. Carter gibt ihr mehr und mehr Freiraum und vor allem Vertrauen. Dann ist er allerdings auch wieder unglaublich ungerecht, weil er Zoe nicht glaubt. Der typische Carter als Vater zeigt sich hier, der tief in seinem Inneren Zoe auch gar nicht glauben will, damit er ihr das Fahren verbieten kann, weil er sich nun mal Sorgen macht. Doch dann realisiert er, was er getan hat und entschuldigt sich bei Zoe aus tiefstem Herzen. Zwar musste er das auch machen, weil die Tatsachen auf dem Tisch lagen, aber die Art und Weise hat mir doch sehr gefallen, weil man gemerkt hat, dass es ihm wirklich leid tut, ihr nicht vertraut zu haben. Auch wenn man es nicht immer mitbekommt, so ist das Verhältnis von Vater und Tochter doch ein Schwerpunkt der Serie und wurde hier schön bearbeitet.

Noch viel bedeutender aber ist die Entwicklung um das Artefakt oder besser gesagt um Henry und Nathan, die sich nach den Ereignissen der Episode nun offenbar geeinigt haben, gemeinsam herauszufinden, wie da genau sabotiert wurde. Die Hoffnung ist groß, dass durch diese kleine Szene der Schwerpunkt wieder auf das Artefakt fällt, stecken doch nun zwei Hauptcharaktere unter einer Decke. Zudem lässt sich Carter so schnell auch nicht beirren und wird die Worte von Henry aus der letzten Folge nicht so einfach vergessen, auch wenn es Henry als Blödelei abgetan hat. So langsam schimmert diese Handlung also auch wieder hervor.

Fazit

Eine solide Folge, die wohl schon die ersten Vorbereitungen für neue und alte episodenübergreifende Handlungen trifft, die es in Richtung Staffelfinale weiter auszubauen gilt. Trotzdem ist noch Luft nach oben offen.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:


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