Bewertung

Review: #2.06 Ansteckende Träume

In unseren Träumen passieren manchmal die verrücktesten Dinge und in der Regel ist es gut, niemandem davon zu erzählen. Wenn aber andere auch deine Träume haben, endet das wie in dieser Episode in einem kleinen Chaos ohne größere Bedeutung.

Hausgemacht

Carter sucht die ganze Zeit nach einer Verbindung zwischen dem Giftmüllunfall und den neuen seltsamen Begebenheiten in Eureka, doch so einfach ist es auch diesmal nicht. Der Unfall hat gar nichts damit zu tun und so tappen alle im Dunkeln, bis Carter über das Ausschlussprinzip die richtige Spur findet. Es gibt allerdings zwei Leute, die sich zumindest denken können, vorher die Probleme kommen. Allison und Nathan haben das Traumprojekt quasi bewusst in die Wege geleitet, damit Allison herausfindet, was in Kevins Kopf vorgeht und man somit seine Verbindung zum Artefakt erörtern kann. Gekoppelt mit dem Freizeitprojekt von Dr. Childress, ist es also erneut gelungen, durch persönliche Interessen die Stadt in Gefahr zu bringen, wobei diese Gefahr im Vergleich zu sonstigen Fällen geradezu lächerlich war, betraf es doch nur 50 Menschen, zu denen natürlich auch Carter wieder gehörte. Hätte er doch bloß das Kleingedruckte richtig gelesen. Nun muss er wieder sein Leben riskieren, um zu testen, ob die Wissenschaftler richtig liegen. Die Spannung war zwar sehr künstlich auferlegt und daher war es keine wirklich intensive Szene, aber Colin Ferguson hat seinen Beinahertrinkungstod gelungen dargestellt. Irgendwie ging es einem aber mit der gesamten Geschichte so. Die Darsteller haben nichts falsch gemacht, die Story war prinzipiell in Ordnung, aber so richtig wollte die Folge nie ins Rollen kommen, was wohl vor allem daran lag, dass man einfach viel Besseres gewohnt ist.

Bleibt eigentlich nur zu erörtern, was hinter dieser kleinen Katastrophe steckt, die diese Episode ausfüllen sollte. Allison ist jetzt offenbar genauso besessen davon, Kevin näher zu kommen, wie Nathan vom Artefakt, das die Weltformel bringen soll. Da hat sie sich regelrecht anstecken lassen und die letzten Reste einer Abwehr ersticken im Keim. Schalt das Gerät ab! Nein! Na gut, dann eben nicht... Allison war auch schon mal energischer. Aber irgendwie wollte sie auch wieder in Kevins Kopf eindringen, selbst wenn es andere in Gefahr bringen könnte. Sie rechtfertig sich vor Carter sogar und meint, er hätte für Zoe das gleiche getan. Diese Ausrede ist allerdings ziemlich schwach. Carter würde sicherlich alles für seine Tochter tun, wenn ihr Leben auf dem Spiel steht, aber Allison hat hier bewusst Informationen verschwiegen und Kevins Leben stand überhaupt nicht auf dem Spiel. Hätte man nicht locker zwei Nächte unterbrechen können, bis sich alles klärt, und dann das Gerät wieder benutzen können? Es war doch nicht dringend, sondern eher schlechtes Timing. Insofern lasse ich Allisons Sorge, die ich generell gut und symphatisch finde, in diesem Falle nicht gelten. Und Carter hätte sicherlich nicht so gehandelt wie sie. Allison und Nathan nähern sich, was ein solches Verhalten angeht, langsam an und durch Kevin verbringen die beiden eh mehr Zeit miteinander, als es Carter lieb sein dürfte. Dabei hatte ich zu Beginn der Episode schon das Gefühl, dass Allison ihr Interesse an Carter bekunden könnte. Sie wusste immerhin, dass er ihr bei dem Wasserboiler nicht wird helfen können, hat aber trotzdem zugelassen, dass er mit zu ihr kommt. Nur blöd, dass dort eben Nathan wieder dazwischen gekommen ist und sich köstlich amüsieren konnte.

Träume

Auch wenn die Träumerei keine hinreißende Episode zustande bringen konnte, so gab es dadurch doch erwähnenswerte Szenen. Schon der Beginn, als Carter nackt seiner Arbeit nach ging, war sehr belustigend, zumal man zu dem Zeitpunkt noch überhaupt nicht wusste, was eigentlich los ist. Noch viel besser war aber natürlich, dass ein Traum, der schon längere Zeit eine Rolle in der Serie spielt, in einem anderen Traum in Erfüllung gehen sollte. Dass Fargo was von Jo will, ist ein offenes Geheimnis, wobei Fargo ja nicht nur sie auserkoren hat. Trotzdem redet er ihr quasi ein, dass sie seinetwegen zur Krankenstation gekommen ist und setzt ihr somit offenbar Flausen in den Kopf, die sie in die Nacht begleiten. Der Traum von Jo war jedenfalls das Highlight der Episode. Schön, dass man sich auch so viel Zeit dafür genommen hat, und dass der Traum auf Spanisch war, kann man als i-Tüpfelchen bezeichnen. Carter hätte sicherlich zu gerne miterlebt, wie Nathan den Kürzeren zieht. Man stellt sich aber schon die Frage, wo Taggart eigentlich gewesen ist. Womöglich ist er bewusst aus Jos Traum herausgelassen worden, damit klar wird, dass es keine reale Chance für Fargo gibt.

Unterdessen hat Carter im Traum die reale Szene gesehen, in der Henry seine Erinnerungen löscht. Der Abschnitt war aber so kurz, dass Carter absolut nichts damit anzufangen weiß und Henry deutet nur an, dass es eben eigenartige Träume gäbe. Ich bin mir noch nicht sicher, was die Szene eigentlich sollte. Henry tut sie gleich wieder ab und damit hat sich das auch wieder erledigt. Aber irgendeine Bedeutung muss diese Szene haben, sonst wäre sie völlig überflüssig. Fängt Carter im Schlaf an, sich wieder an etwas zu erinnern? Könnte er also doch noch herausfinden, was Henry getan hat? Ich hatte wirklich erwartet, dass dieser Konflikt einfach in Vergessenheit gerät, doch offenbar wollen die Autoren dieses Potenzial nicht verschenken. Das könnte also doch noch mal richtig interessant werden.

Fazit

Es ist nicht die traumhafte Episode geworden, die das Thema erhoffen ließ. Immerhin gab es eine fabelhafte Szene und auch in der Gesamthandlung hat sich ein wenig was getan. Trotzdem ist man viel Besseres gewohnt.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Eureka - Die geheime Stadt" ansehen:


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