Bewertung

Review: #2.06 Beziehungskrisen

Foto: Jessica Biel, Eine himmlische Familie - Copyright: Concorde Home Entertainment
Jessica Biel, Eine himmlische Familie
© Concorde Home Entertainment

Das Thema Beziehungskrisen beschäftigt einen ein Leben lang und ganz besonders in jungen Jahren, haben Beziehungen einen sehr hohen Stellenwert. In der sechsten Folge der zweiten Staffel von "Eine himmlische Familie" stehen Beziehungen sehr im Fokus aller Camden-Mitglieder.

Es ist vorbei

Einer der Leidtragenden in dieser Episode ist ganz klar Matt. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie sehr er dafür gekämpft hat, um mit Heather zusammenzukommen. Welche Hürden musste er da noch mal nehmen? Ein dieser Hürden war natürlich die, dass Heather gehörlos ist und sich dadurch die Verständigung zwischen den beiden sehr schwierig gestaltet hat, aber letztlich hat sich die Mühe gelohnt und ich fand immer, dass die beiden ein tolles Paar abgeben. Man spürte bei jedem Zusammensein, wie groß die Liebe der beiden ist und ich dachte eigentlich überhaupt nicht, dass die beiden sich in naher Zukunft trennen könnten.

Jedoch ist eine Fernbeziehung immer schwierig. Gerade wenn man jung ist, fällt es nicht leicht mit einer Entfernung seines Liebsten bzw. seiner Liebsten zurechtzukommen. Und vielleicht war es gerade die Entfernung, die Heather dazu bewogen hat, einmal gründlich über ihre Beziehung nachzudenken. Ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht immer einfach für sie gewesen ist, mit Matt zu kommunizieren. Obwohl er sich wirklich bemüht hat, merkte man schon zeitweise, wie anstrengend es für beide ist. Auch wenn ich ihre Beweggründe verstehen kann, gefiel es mir gar nicht, wie sie es Matt klar gemacht hat, dass es da einen anderen Mann in ihrem Leben gibt. Das hätte er wahrscheinlich sogar noch einigermaßen verkraftet, doch die Aussage, dass er die Zeichensprache beherrscht, klang für mich eher so, als wenn es ihr nur darum geht, auf gleicher Ebene zu sein und die Gefühle für sie zweitrangig sind. Ich hoffe, dass Matt darüber bald darüber hinwegkommt, nachdem er so viele Kosten und Mühen auf sich genommen hat, um seine Freundin zurückzugewinnen. Dazu kommt auch noch, dass Heather seine erste große Liebe gewesen ist, von der er sogar glaubte, sie eines Tages heiraten zu wollen.

Trotz dessen, dass die Beziehung von Heather und Matt beendet worden ist, gab es endlich mal eine tolle Szene zwischen Vater und Sohn, die eben nicht nur von Vorhaltungen gezeichnet worden ist, sondern einfach, dass ein Vater seinem Sohn im ersten Liebeskummer zur Seite steht. Mich hätte ja sehr interessiert, wie die Gespräche zwischen den beiden auf ihrer gemeinsamen Rückreise abgelaufen ist. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass vor allem Mary indirekt mit ihrer Aussage dafür gesorgt hat, dass sich Eric ein Herz genommen hat und und über sein Schatten gesprungen ist.

Angst vor zu viel Nähe

Zwar habe ich Eric gerade dafür gelobt, dass er Matt beigestanden hat, doch muss ich schon wieder einiges in Bezug auf Mary an seinem Verhalten kritisieren. Ich glaube es war zu Beginn der ersten Staffel, als er ein Problem damit hatte, als Mary mit einem älteren Jungen ausgehen wollte. Damals fand ich es schon arg übertrieben, doch diesmal hat er eindeutig den Vogel abgeschossen. Ja, es ist sehr löblich, dass er ein Auge auf seine Tochter hat und sie davor bewahren möchte, einen folgenschweren Fehler zu begehen und schwanger zu werden. Allerdings wurde den Kindern es so oft eingeimpft, vorsichtig zu sei, so dass ich mir eigentlich nicht vorstellen kann, dass Mary nicht an die Worte ihrer Eltern denkt. Aber wie gesagt, diesmal wurde der Vogel abgeschossen, weil Mary und Wilson sich längere Zeit küssen und nicht verheiratet sind! Nein, diese Aussage möchte mir einfach nicht in den Kopf. Natürlich kann es in einer Beziehung, die inniger wird, vom leidenschaftlichen Küssen zu Intimeren kommen. Aber aufgrund der Tatsache, dass Mary die Tochter von Eric und Annie ist und eher wie jemand wirkt, der einfach nur kuscheln und ein bisschen mit ihrem Freund herumknutschen will, ist es schwer vorstellbar, dass sie ungeschützten Sex hat und schon bald Mutter wird. Schließlich hat sie mit Wilson geradezu das beste Beispiel dafür, was eine sehr frühe Elternschaft bedeuten kann.

Demnach kann ich auch ihre Wut auf ihren Vater verstehen, der auch in meinen Augen die Hauptschuld dafür trägt, dass es zur Trennung von Mary und Wilson kommt. Eric dürfte sehr genau gewusst haben, was sein Vortrag in Wilson auslösen wird. Dieser scheint sich nämlich noch immer schuldig dafür zu fühlen, dass er mit 17 Jahren bereits Vater ist. Doch nicht nur dies macht Mary so wütend. Sie fühlt sich auch von Wilson bevormundet, der ihr versuchte klar zu machen, dass sie ebenso leichtsinnig sein könnte wie er damals. Doch ob hier eine Trennung der richtige Weg ist, um dem aus dem Weg zu gehen, wovor Wilson und auch Eric enorme Angst haben, glaube ich nicht. Man hat ja gesehen, wie Mary die Nerven verloren hat. Auch wenn sie sich jetzt dafür erwärmen kann, auch andere Jungs küssen zu können, gehe ich davon aus, dass zwischen ihr und Wilson noch nicht das letzte Wort in dem Punkt gesprochen ist.

Angst vor zu viel Nähe hat auch Mrs. Rainy und diese finde ich ebenso überzogen, wie die von Wilson, dass er Mary zu nahe kommen könnte. Bereits beim ersten Schultag habe ich die Ansichten der Lehrerin kritisiert, was ich nun leider wiederholen muss. Da sich diese Episode nun einmal mit Beziehungen beschäftigt, ist auch das Küssen ein Thema. Nun gibt es natürlich verschiedene Art des Küssens und wo man einen solchen Kuss bekommen kann. Und wer kennt es nicht? Manche Angewohnheiten bekommt man von Zuhause mit und wendet sie in der Schule an. So taten es auch Ruthie und Ricky. Die Rede ist natürlich vom Kuss beim Spielen auf dem Schulhof und das brachte der Kleinen gleich mal einen Brief der Lehrerin ein. Mich hat es nicht mal so sehr fassungslos gemacht, dass es überhaupt einen Brief gibt. Vielmehr ist es der Inhalt, der mich fassungslos gemacht hat. Ich kann Annie sehr gut verstehen, dass sie es ebenfalls nicht verstehen kann, wie ein harmloser Kuss zwischen Kindern als sexuelle Belästigung ausgelegt werden kann. Ruthie ist gerade einmal sieben Jahre alt, ein Alter, in dem man einfach nur kindlich ist und sicherlich nicht weiter darüber nachdenkt, wie ein Kuss auf andere wirken kann. Wenn Ruthie 12 oder 13 Jahre alt wäre, hätte ich die Bedenken der Lehrerin noch nachvollziehen können, aber hier handelte es sich um eine einfache Spielerei, der man viel zu viel Beachtung geschenkt hat.

Freundin und Kumpel

Anders sieht es da bei Bruder Simon aus, der unbedingt eine Freundin haben will, um nicht der einzige in seiner Klasse zu sein, der alleine ist. Doch wie schafft man es, ein Mädchen auf sich aufmerksam zu machen? Gerade wenn man etwas schüchtern ist und deswegen nicht den Mumm dazu hat, die Dinge beim Namen zu nennen. Ich weiß nicht, ob mir Simon leid tun sollte oder nicht. Denn hätte er mal seinen Mund eher aufgemacht, wäre ihm die Sache mit Janice durchaus erspart geblieben. Wenn man so einen aufdringlichen und besitzergreifenden Menschen um sich hat, ist es wirklich besser alleine zu bleiben und ich bin mir sehr sicher, dass Simon demnächst eine neue Freundin haben wird, die viel besser zu ihm passt.

Auch Lucy braucht dringend einen Partner, damit sie wieder umgänglicher und weniger zickig ist. Obwohl ich solch ein zickiges Verhalten nicht leiden kann, hat mich die Art und Weise von Lucy doch recht amüsiert. Herrlich, wie sie ihren Eltern verbieten wollte, sich zu küssen, damit sie sich nicht so einsam fühlt. Nach dem Beziehungsende mit Jimmy Moon wäre es eigentlich auch mal wieder Zeit, dass man dem Mädchen mal wieder einen Freund an die Seite stellt. Ich bin aber sehr froh, dass man sich gegen Charlie Banks entschieden hat. Ich glaube nämlich, dass, wäre er mit Lucy zusammen gekommen, es kein gutes Ende genommen hätte und sie wieder arg darunter gelitten hätte. Sehr gut hat mir hier auch seine Erklärung gefallen, dass so ein Kuss das freundschaftliche Verhältnis beeinflusst hätte und dies wäre eben nicht gut ausgegangen.

Fazit

Trotz der vielen sehr überzogenen Ansichten einiger Personen fühlte ich mich gut unterhalten und man kann nun nach ein wenig Liebeskummer, zumindest bei Mary einen neuen Handlungsstrang beginnen, bei dem es in nächster Zeit sehr interessant werden könnte, wie sie mit der Trennung von Wilson zurechtkommen wird.

Daniela S. - myFanbase

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