Bewertung

Review: #1.11 Familienanschluss

Diese Episode stellt besonders das Familienleben der Camdens in den Fokus, durch das Matts neue Freundin Tia an die Scheidung ihrer Eltern erinnert wird. Simons und Lucys Storyline ist mit schönen Momenten gespickt und Eric muss erkennen, dass seine Ehe alltäglich geworden ist und dass er etwas ändern muss...

Sie sucht eine Familie

Die Leidtragende in dieser Folge ist eindeutig Tia. Anfangs erschien es zwar so, als wolle sie bloß Matts restliche Familie aus reiner Höflichkeit kennen lernen, was auch schön mit anzusehen war, doch bald schon bemerkte der Zuschauer, dass mehr hinter dieser Höflichkeit steckte. Obwohl ich sagen muss, dass ich ihre Tränen erst einer Rührung aufgrund des Gedichts von Eric zugeschrieben habe, was auch wirklich nicht völlig abwegig ist, wenn man sich das Gesagte nochmal durch den Kopf gehen lässt. Wer hätte denn auch gedacht, dass die Scheidung ihrer Eltern sie so sehr mitnimmt, zumal Tia und ihre Mutter kein allzu gutes Verhältnis haben, vor allem weil Ellen nicht unbedingt umgänglich erscheint. Wie kann man denn bitte im Beisein seiner Tochter sagen, es sei immer besser, wenn man Besichtigungen ohne Teenager durchführt?! Da ist es leider absolut kein Wunder, wenn sich Tia lieber in der Nähe von Annie und Eric aufhält, die sie wie ein Familienmitglied behandeln!

Erschreckend fand ich auch das Verhalten des Vaters. Erst nach zwei Uhr nachts bemerkt er, dass seine Tochter nicht nach Hause gekommen ist?! Doch das war nicht das einzige, was das Schlimme an der Sache gewesen ist. Vielmehr war es das gleichgültige Verhalten, das Tias Vater an den Tag gelegt hat. Sicher hat er sich dafür bedankt, dass die Camdens Tia bei sich schlafen ließen, aber mir hätte es sehr gut gefallen, wenn er seine Tochter selbst gefragt hätte, ob bei ihr alles okay sei. Aber eigentlich ist das auch nicht verwunderlich, denn Ellen ist ja nicht viel anders! Dabei war es aber schön zu erleben, dass Ellen dann doch ein Einsehen hatte und akzeptiert hat, dass sowohl sie als auch Bob etwas ändern müssen und sie Tia nicht mehr vernachlässigen dürfen. Wenn die beiden nicht so mit ihrer Arbeit und sich selbst beschäftigt gewesen wären, dann hätten sie sich diese Tatsache auch nicht von einem völlig Fremden anhören müssen, der ihnen dies unmissverständlich klargemacht hat.

Dass Matt erst so spät erkannt hat, von Tia eigentlich nur ausgenutzt worden zu sein (auch wenn dies nicht aus Bosheit geschehen ist), zeigt nur, wie sehr er sie gemocht hat. Ich muss sagen, dass mir die Paarung auch sehr gut gefallen hat und ich es als schön empfunden hätte, wenn die beiden noch länger miteinander ausgegangen wären, aber das wäre dann sicherlich über einen längeren Zeitraum nicht gut gegangen. Allerdings denke ich, dass die beiden so ein gutes Verhältnis zu einander aufgebaut haben und noch gute Freunde bleiben werden. Immerhin scheint sie auch in Simon, Lucy und Mary gute Freunde gefunden zu haben und es wäre schade, wenn diese Freundschaften wieder kaputt gehen würden.

Cheerleading und unsichtbare Talente

Was mir sehr gut an der Serie gefällt, ist, dass die Autoren immer wieder mehrere Handlungsstränge miteinander kombinieren und zu einem Ganzen zusammenflechten, so auch bei Simon und Lucy. Denn obwohl Lucy Cheerleaderin und Simon unsichtbar sein will, erkennen beide die Talente, welche tief in einem schlummern. Leider muss ich aber doch sagen, dass mich Simons Besessenheit dies bezüglich etwas genervt hat. Gerade deswegen gefiel es mir am Ende sehr gut, wie er von der kleinen Ruthie bloßgestellt worden ist, obwohl sie das Küken in der Familie ist.

Auch Matt vermittelt eine wichtige Erkenntnis, denn er wusste, dass Lucy ihren Traum verwirklichen kann, wenn sie nur an sich selbst glaubt. Doch so leicht ist dies manchmal gar nicht, erst recht nicht, wenn man von der älteren Schwester gesagt bekommt, Cheerleading wäre kein Sport. Damit hat sich Mary keine Sympathiepunkte verschafft... Es wirkte leider so, als wolle sie sich mit ihrem Sport in den Vordergrund drängen und Lucys Gefühle dabei absichtlich verletzen. Auch wenn man ihren Standpunkt in gewisser Weise nachvollziehen kann, bleibt immer noch ein fader Beigeschmack hängen, vor allem als der Zuschauer erfuhr, dass Matt auch dasselbe für Mary tat: Er unterstützte sie bei ihrem Vorhaben, stärkte ihr Selbstvertrauen und glaubte an sie und ihr Können. Genau das war in dieser Episode auch wichtig für Lucy, da sie sowieso die Sensible in der Familie und zudem nicht allzu begabt ist, wenn es um das Thema Sport geht. Mir gefiel es sehr gut, dass Matt Mary dies nochmals in Erinnerung gerufen hat und dass Mary nicht nur bei Lucys Aufstellung anwesend und begeistert von den Leistungen ihrer Schwester war, sondern auch dass sie etwas Nützliches für ihre kleine Schwester gekauft hat. Diese Geste brachte noch einmal Marys Begeisterung und ihren Respekt sehr schön zum Ausdruck.

Sie vermisst das Spontane in der Ehe

Die Handlung um Annie und Eric hat mir deshalb so gut gefallen, weil der Zuschauer in dieser Staffel bislang noch nie das ungute Gefühl hatte, dass die beiden irgendwelche Probleme miteinander haben. Ihre Ehe gleicht der eines Bilderbuchs, doch scheinbar hat man sich hier etwas getäuscht. Wenn ich mich recht erinnere, sind die Camdens 18 Jahre verheiratet, da ist es ganz normal, wenn es etwas alltäglich wird. Gerade deswegen hat es mir sehr gut gefallen, dass Annie nicht aufgab und Eric mehr oder weniger immer wieder Hinweise gegeben hat, was ihr derzeit in ihrer Beziehung fehlt. Man kann eigentlich froh sein, dass Eric nicht nur erkannt hat, worum es seiner Frau letztlich geht, sondern er auch etwas daran ändern möchte und sich nicht 'zu schade' dafür ist. Genau das macht für mich die Camden-Ehe so besonders. Für einen sehr schönen Abschluss der Folge sorgte auch das Lied, den die beiden gemeinsam auf dem Dach gesungen haben.

Fazit

In #1.11 Familienanschluss wurde das Familienleben der Camdens sehr schön thematisiert und zeigt, wie wichtig die Familie für jeden einzelnen ist. Wichtig ist es auch, an sich selbst zu glauben, was Lucy durch Matts Zuversicht erleben durfte. Durch Matt und Ruthie haben auch Simon und Mary erkannt, dass in jedem etwas Unsichtbares steckt, was in dieser Folge sehr schön zum Ausdruck gebracht wurde.

Daniela S. - myFanbase

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