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Review: #8.14 Alle meine Väter?

Foto: Billy Connolly & Diane Baker, Dr. House - Copyright: 2012 Fox Broadcasting Co.; Adam Taylor/FOX
Billy Connolly & Diane Baker, Dr. House
© 2012 Fox Broadcasting Co.; Adam Taylor/FOX

Jetzt hat House schon den zweiten Vater, der gar nicht sein leiblicher Vater ist. Obwohl eigentlich alles für Thomas als Houses Erzeuger sprach, ergibt der DNS-Test etwas anderes. Da wir bei aller Einzigartigkeit von House davon ausgehen, dass er weder durch unbefleckte Empfängnis entstanden ist, noch von Aliens erschaffen wurde, oder gar das Ergebnis eines geheimen Militärforschungsprojektes ist, muss seine Mutter Blythe in ihren jungen Jahren wirklich sehr kontaktfreudig gewesen sein. Es sieht nicht so aus, als würde House seinen leiblichen Vater jemals finden, aber mit Thomas hat er recht amüsanten Ersatz.

Thomas' erste Reaktion auf seine vermeintliche Vaterschaft war zwar negativer Natur, aber irgendwie auch sehr ehrlich. House hat sich natürlich nicht so entwickelt, wie die meisten Väter sich dies für ihren Sohn wünschen würden. Klar, House ist ein Genie, was die Brust eines Vaters schon mal vor Stolz anschwellen lassen könnte, aber House ist auch ein tablettensüchtiger, verkrüppelter Misanthrop, in dessen Vita sich unter anderem ein Psychiatrieaufenthalt und eine Gefängnisstrafe wiederfinden. Die Lebensläufe von perfekten Söhnen sehen definitiv anders aus. Letztlich entschuldigt sich Thomas aber für seinen Ausbruch und scheint durchaus Gefallen an der Vaterrolle zu finden. Außerdem war sein Umgang mit der zugedröhnten Park absolut klasse.

Parks LSD-Trip bleibt insgesamt als durchaus unterhaltsam in Erinnerung, wobei ihre Halluzinationen von Chase und Adams als heiße Häschen im Playboy-Style und von Taub als Fee doch etwas albern wirkten. Dass Park hingegen House nicht als etwas anderes gesehen hat, sondern einfach nur so, wie er ist, fand ich wiederum sehr gelungen, weil es auf ironische Weise Houses egozentrische Persönlichkeit unterstreicht und deutlich macht, dass er für seine Mitarbeiter eine so komplexe, schwierige und dominante Persönlichkeit ist, dass es nicht einmal starke Drogen möglich machen, ihn entspannter, bunter und spaßiger zu sehen.

Der Fall der Woche regt die Teammitglieder mal wieder zu kleineren moralischen Fragen bezüglich des menschlichen Verhaltens an, diesmal besonders Adams, was aber kaum der Rede wert ist und keine nennenswerten Eindrücke hinterlässt.

Bemerkenswerter ist da schon die Tatsache, dass die Teammitglieder erkennen müssen, dass sie bei ihren Untersuchungen die Augen des Patienten völlig außer Acht gelassen haben, weil er ohnehin blind ist, und sie somit selbst blind für wichtige Symptome waren. Das ist ein nachvollziehbares Versäumnis, aber nichtsdestotrotz ein Fehler, denn die Augen sind, auch wenn sie nicht funktionieren, ein Teil des Körpers und können somit von anderen Krankheiten betroffen sein. Damit wird auch verdeutlicht, dass es für die meisten gesunden Personen, sogar wenn sie Ärzte sind, einfach sehr schwer ist, Behinderte wie jeden anderen Menschen wahrzunehmen und zu behandeln.

Maret Hosemann - myFanbase

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