Bewertung

Review: #8.02 Der neue Stand der Dinge

Foto: Dr. House - Copyright: 2012 Fox Broadcasting Co.; Warwick Saint/FOX
Dr. House
© 2012 Fox Broadcasting Co.; Warwick Saint/FOX

Die Belegschaft des Princeton-Plainsboro Teaching Hospitals hatte nun nicht gerade das Bedürfnis, "Free House"-Demonstrationen vor dem Gefängnis zu veranstalten oder die Hackergemeinschaft Anonymus darum zu bitten, zwecks Protest die Homepage der Justizbehörde von New Jersey lahm zu legen, dennoch darf der Arzt den Knast vorzeitig verlassen und an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren – um eine Lunge zu retten.

Es war von vornherein klar, dass die achte Staffel nicht im Gefängnis spielt und dass House sehr bald sein Combeback als Arzt im Princeton-Plainsboro Teaching Hospitals geben würde. Dass er zurückgeholt wird, weil seine Kollegen ein Problem haben, das nur er lösen kann, ist natürlich kein bisschen kreativ und enthält die gleiche Botschaft, die diese Serie schon seit ihrer ersten Episode vermittelt: House ist zwar ein zynischer Bastard, aber eben auch der Gott der Diagnostik, dem niemand das Wasser reichen kann.

Bei seiner (und unserer) Rückkehr ins PPTH stellt House nicht nur fest, dass der Innenarchitektur ein neuer Anstrich verpasst wurde, sondern auch, dass Cuddy gekündigt hat und Foreman als ihr Nachfolger fungiert. Cuddys Weggang ist leider die logische Konsequenz aus all den Ereignissen in der zweiten Hälfte der siebten Staffel, über die ich mich an dieser Stelle nicht mehr groß auslassen möchte, um akute Anfälle von Unzufriedenheit zu vermeiden. Fakt ist, dass jede Basis für eine weitere Zusammenarbeit zwischen Cuddy und House, von einer romantischen Beziehung ganz zu schweigen, komplett zerstört wurde. Nun ist Cuddy also weg und findet in unserer Fantasie neues Glück mit Töchterchen Rachel in einer House-freien Umgebung, während wir uns gleichzeitig fragen, warum ausgerechnet Foreman zu ihrem Nachfolger ernannt wurde.

Foreman wurde in der Vergangenheit zwar schon des Öfteren als Junior-Chef eingesetzt, um House zu überwachen, aber das nicht unbedingt mit Erfolg, denn sonst wären wir ja nicht an dem Punkt angelangt, an dem wir uns nun befinden. Foreman war House letztlich immer unterlegen und hat für ihn gearbeitet, nie umgekehrt. Auch wenn wir sehr selten andere Ärzte des PPTH kennen lernen, darf man doch getrost davon ausgehen, dass es in diesem Krankenhaus viele Mediziner gibt, die schon seit Jahren eine der Stationen leiten und somit viel mehr Erfahrung und Ansehen besitzen als Foreman. Ich habe starke Zweifel, dass Foreman in der Lage ist, House unter Kontrolle zu halten, und er ist definitiv nicht der ideale Gegenpart zu ihm, der Cuddy lange Zeit war.

Eine weitere Veränderung, von der House erfährt, ist die Abwesenheit seines Teams, denn Chase, Taub und Dreizehn haben wieder neue Stellen angenommen. Aller Voraussicht nach wird sich House aber nicht an diesen Zustand gewöhnen müssen, denn Chase, Taub und Dreizehn sind, das haben die vergangenen Staffeln mehr als deutlich gezeigt, wie die Serienkiller in Horrorfilmen: sie kommen immer wieder. Zunächst einmal muss sich House aber mit der jungen Ärztin Chi Park begnügen, die ihren Platz in der Neurologie verloren hat, weil sie ihrem grapschenden Oberarzt eine verpasst hat. Mir ist Park im Moment wirklich sehr sympathisch und ich fände es erfrischend, wenn sie in Houses Team bleiben würde. Sie wirkt einerseits naiv und süss, lässt aber andererseits auch immer wieder eine andere Seite durchschimmern und schlägt zurück, sowohl verbal als auch körperlich.

Alles in allem schafft es diese Episode sicher nicht, meine verlorene Begeisterung für die Serie zu reanimieren, doch zumindest ein kleines Licht am Ende des Tunnels deutet sich an.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Dr. House" ansehen:


Vorherige Review:
#8.01 Mein Vicodin, dein Vicodin
Alle ReviewsNächste Review:
#8.03 Der Multi Millionen Dollar Mann

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Dr. House" über die Folge #8.02 Der neue Stand der Dinge diskutieren.