Bewertung

Review: #7.08 Die Last der Lügen

Foto: Hugh Laurie, Dr. House - Copyright: 2010 Fox Broadcasting Co.; Justin Stephens/FOX
Hugh Laurie, Dr. House
© 2010 Fox Broadcasting Co.; Justin Stephens/FOX

Wir sind mal wieder beim Thema Glaube. House hat zum x-ten Mal einen religiösen Patienten, dessen Ansichten während des Krankenhausaufenthalts auf Herz und Nieren geprüft werden – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich muss gestehen, dass mir bei der Betrachtung der Episoden dieser Staffel immer häufiger ein "Ach ja, dieses Thema schon wieder" durch den Kopf geht. Man kann die Abnutzungserscheinungen leider kaum mehr übersehen.

Doch trotz des schon ausgeleierten "House vs. Gott"-Motivs hat mir dieser Fall besser gefallen als die meisten anderen zuletzt, da endlich mal wieder bemerkenswerte Szenen dabei sind, die einem ein paar Minuten länger im Gedächtnis bleiben. Allen voran natürlich die Kreuzigung zu Anfang der Episode. Nicht nur aufgrund des religiösen Kontextes verspürt man da einige Schauer. Die Kreuzigung war wirklich eine grausame und perfide Hinrichtungsmethode, die verdeutlicht, wie kreativ die Menschen schon immer gewesen sind, wenn es um Gewalt geht. Auch das Symptom, dass der Patient lächelt, während es ihm schlecht geht, ist so richtig schön grotesk. Es widerspricht natürlich komplett dem menschlichen Verständnis von Mimik und Gestik.

Rund um den Fall der Woche haben gleich mehrere Hauptcharaktere mit ihren Beziehungen zu kämpfen. Dabei sind House und Cuddy allerdings das einzige Paar, das mich wirklich interessiert, und damit stehe ich wohl nicht alleine dar. Taub und seine Frau haben nach wie vor mit den Folgen von Taubs Untreue zu tun. Dies ist schon so, seit wir das Paar kennen, und viel Neues ergibt sich nicht. Taub hat sich das alles selbst eingebrockt, da er, obwohl er seine Frau liebt, seinen kleinen Chris nicht in der Hose behalten kann. Dass er als derjenige, der gerne mal fremdgeht, dann auch noch seiner Frau hinterher spioniert, passt so richtig ins Bild. Noch sind die beiden allerdings verheiratet, während Wilson und Sam nun wieder getrennte Wege gehen. Aber warum eigentlich? Da wir von diesem Paar ohnehin nicht viel gesehen haben, steht diese Trennung irgendwie im luftleeren Raum. Wilson glaubt, dass Sam etwas getan hat, was sie nicht getan hat, und das gefällt ihr nicht. Ende. Als Zuschauer kommt man nicht wirklich in diese Storyline hinein und Sam wirkt im Grunde einfach nur zickig. Ihr passt etwas nicht, also packt sie ihre Sachen und geht, wobei sie Wilson wie den Bösewicht aussehen lässt, oder zumindest aussehen lassen will.

Kommen wir zu House und Cuddy. Die beiden versöhnen sich erstmal wieder, doch auf eine Weise, die uns Zuschauer ganz sicher nicht beruhigt. House behauptet gegenüber Cuddy, ihren Standpunkt verstehen zu können, und entschuldigt sich bei ihr für seine Lügen, doch damit lügt er nur wieder. Das funktioniert zwar vorläufig, aber das Kernproblem wird dadurch natürlich nicht gelöst. House hält weiter an seiner Politik fest, dass Lügen hilfreich sind und dass es keinen Unterschied macht, wen er belügt, während Cuddy zumindest in einer Liebesbeziehung Ehrlichkeit erwartet. Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, dass da in absehbarer Zeit noch mehr kommen wird.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Dr. House" ansehen:


Vorherige Review:
#7.07 Gefahr von gestern?
Alle ReviewsNächste Review:
#7.09 Mutter aus heiterer Hölle

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Dr. House" über die Folge #7.08 Die Last der Lügen diskutieren.