Bewertung

Review: #5.08 Vorsicht vor Geschwistern

Foto: Jennifer Morrison, Dr. House - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Joseph Viles/FOX
Jennifer Morrison, Dr. House
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Joseph Viles/FOX

Patienten lügen, Part 93. Die allerliebste Lieblingstheorie des Dr. Gregory House bestätigt sich wieder einmal, diesmal in Person eines Mädchens, das über seine Herkunft lügt. Es ist interessant zu sehen, wen aus dem Team die Jugendliche mit ihren jeweiligen Täuschungen anspricht. Als sie von sich behauptet, eine Vollwaise zu sein, die ihre Eltern durch ein Unglück verloren hat, kann sich Kutner, dessen leibliche Eltern, wie wir wissen, noch vor seinem siebten Lebensjahr getötet wurden, sehr stark mit ihr identifizieren und vertraut ihr vollkommen. Von dem Moment an, als klar wird, dass die Eltern der Patientin noch leben und sie behauptet, ihr Vater hätte sie vergewaltigt, wendet sich Kutner von ihr ab und Dreizehn bemüht sich darum, sie dazu zu bringen, sich ihrem Trauma zu stellen und zur Polizei zu gehen. Als sich schließlich zeigt, dass auch diese Geschichte gelogen ist, interessiert sich House sehr für das Mädchen, das so hartnäckig lügt und definitiv ein Geheimnis hat.

Das Hauptthema dieser Episode ist jedoch Emanzipation. Foreman will unabhängiger werden und übernimmt hinter dem Rücken von House einen eigenen Patienten, der ihm fast unter den Händen wegstirbt. Im letzten Moment bekommt Foreman jedoch einen Geistesblitz à la House und kann den kleinen Jungen retten. Dazu hätte er aber auch einfach nur den deutschen Episodentitel lesen können, denn der verrät wieder einmal viel zu viel. Erfreulich an dieser Nebenstory ist, dass Cameron und Chase miteinbezogen wurden und damit nach der vorangegangen Episode, die eine Cameron-Show war, nicht wieder komplett in der Versenkung verschwunden sind, wie ich es fast erwartet hatte. Die Idee, dass die drei ehemaligen Assis von House ein Ersatz-Team bilden, das einen eigenen diagnostisch anspruchsvollen Fall löst, ist ja so schlecht nicht. Team A und Team B mit einem Spieler – Foreman – der zwischen beiden Teams switched.

Wenn ich ganz ehrlich bin, gefällt mir die Dynamik zwischen Foreman und dem Duo Chase & Cameron auch weiterhin deutlich besser als die Interaktion zwischen Foreman und dem Trio Dreizehn, Kutner & Taub. Auch wenn Foreman bereits Interesse an Dreizehn und ihrer Krankheit signalisiert hat, steht er doch nach wie vor irgendwo zwischen dem Trio und House, ohne eine eindeutig definierte Position. Wenn er jedoch mit Chase und Cameron zusammen ist, wirkt das Ganze einheitlicher, sie sind gleichberechtigt und wirken wie alte Haudegen, die schon viele Schlachten miteinander (und gegen House) geschlagen haben. Sie sprechen untereinander eine klare Sprache.

Cuddy taucht in dieser Folge kaum auf, so dass es keine Fort – oder Rückschritte zwischen ihr und House zu verzeichnen gibt. Die beiden wandeln weiter im Gleichschritt auf rohen Eiern nebeneinanderher und wissen nicht, was sie wollen, oder wollen nicht, was sie wissen. Da wir uns gerade einmal in der achten Episode einer Staffel aus 24 Folgen befinden, können wir es uns vorerst auf der Folterbank gemütlich machen, ein paar Blümchen aufstellen und die Ketten polieren, denn es wird noch eine ganze Weile dauern, bis die Qual des Abwartens ein Ende hat.

Maret Hosemann - myFanbase

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