Bewertung

Review: #3.01 Einer gegen alle

Foto: Dr. House - Copyright: 2006 Fox Broadcasting Co.; Andrew MacPherson/FOX
Dr. House
© 2006 Fox Broadcasting Co.; Andrew MacPherson/FOX

House hat das Attentat gut überstanden und wie in seinem Traum hat das Ketamin seinen Dienst getan - House kann wieder ohne Schmerzen gehen.

Der neue, alte Dr. House

Und wie feiert unser Anti-Held sein neu gewonnenes Leben? - Er joggt zur Arbeit und verbringt seine Freizeit mit Skateboarden. Noch immer bin ich nicht ganz davon überzeugt, dass durch ein Ketamin-Koma House' Verletzung wirklich "geheilt" werden konnte. Aus medizinischer Sicht ist dies nicht gerade sehr wahrscheinlich. Dem zollt man schließlich auch Tribut, denn nach und nach wird klar, dass House' Zustand sich trotz anfänglicher Euphorie mit der Zeit wieder verschlechtert. Dass er schließlich wieder zu Vicodin greift, ist mir jedoch ein Rätsel. Bei all den anderen guten Schmerzmitteln auf dem pharmazeutischen Markt wählt er ausgerechnet das Mittel, das das größte Abhängigkeitspotential aufweist. Für mich kaum nachvollziehbar, aber für die weitere Dramatik der Serie durchaus interessant.

Für eine gewisse Zeit war es äußerst amüsant, einem Dr. House zuzusehen, der sich für seine Patienten einsetzt, lächelt und offener für seine Mitmenschen wird. Vor allem das Gespräch mit Cameron war amüsant, doch ich glaube nicht, dass die beiden ein gutes Paar abgäben. Und doch, trotz der wesentlich entspannteren Atmosphäre, fehlt mir etwas. Ich vermisse den zynischen, mies gelaunten Arzt, der kein Blatt vor den Mund nimmt und schonungslos die Wahrheit sagt, egal wen er damit verletzt.

Die Patienten der Woche

Obwohl eindeutig der neue Dr. House im Vordergrund stand, gab es zwei mehr oder minder interessante Fälle. Fall A um die an Skorbut erkrankte Frau war wenig spektakulär und bot kaum richtige Spannung. Es ist schon sehr amüsant, dass die Patienten im PPTH immer die seltensten Symptome zeigen und nicht die gängigen, in jedem Lehrbuch stehenden Anzeichen einer Erkankung.

Fall zwei war ungleich interessanter, wenn auch die Auflösung am Ende wohl eher unwahrscheinlich war. Selbst durch die Injektion der Steroide dürfte es wohl kaum möglich sein, dass ein langjährig an den Rollstuhl gefesselter Patient plötzlich aufsteht und ein paar Schritte läuft. Aber gut, das Thema Realismus hatten wir schon. Dennoch wurde hier einmal mehr klar, dass House sich um seine Patienten sorgt, auch wenn er es nicht immer offen zur Schau stellt. Und dass er dem Rollstuhlfahrer nicht helfen konnte hat ihn sichtlich beschäftigt. Umso unverständlicher ist mir da dann Wilsons Reaktion auf House' Therapievorschlag.

Wilson und Cuddy

Eigentlich müsste man von einem Freund erwarten können, dass er sich auf die Seite seines Freundes stellt und ihn unterstützt, wo er nur kann. Wilson ist jedoch ständig am Nörgeln. Klar versucht er House' Euphorie zu bremsen, weil er der neuen Situation nicht so recht traut, doch warum kann er sich nicht einmal ein wenig für seinen angeblich besten Freund freuen?

Warum will er ihm am Ende sogar noch einen Dämpfer verpassen, obwohl House gute Arbeit geleistet hat? Nur damit er nicht übermütig wird? Absolut unverständlich, denn die meisten von House' Diagnosen entstammten einem Prozess, der sich zwar immer auf medizinisches Wissen stütze, jedoch auch durch eine große Portion Mut getragen wurde. Also hat House den Fall dieses Mal nicht anders gelöst als sonst. Wenn er nun herausfindet, was Wilson hinter seinem Rücken da eigentlich so treibt, ist der Streit zwichen den beiden vorprogrammiert.

Cuddy gefällt mir dagegen immer besser. Sie freut sich mit House, will ihn unterstützen und ist froh, jemanden an der Hand zu haben, der sie zwar unglaublich nervt, ihr jedoch nur äußerst selten wirklich Anlass zum Ärgern gibt. Ich bin froh, dass sie dem Patienten die Spritze doch noch gesetzt hatte und so bewiesen hat, dass sie House' Arbeit vertraut, auch wenn er nicht selten ihre Nerven bis ans Äußerste strapaziert.

Fazit

Eine solide und interessante erste Folge in der neuen Staffel, die jedoch ein paar ärgerliche Kleinigkeiten aufweist, die den Gesamteindruck trüben und einfach nicht hätten sein müssen.

Melanie Brandt - myFanbase

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