Bewertung

Review: #2.18 Wirtswechsel

Foto: Robert Sean Leonard, Dr. House - Copyright: 2005 Fox Broadcasting Co.; Michael Lavine/FOX
Robert Sean Leonard, Dr. House
© 2005 Fox Broadcasting Co.; Michael Lavine/FOX

"Wir haben eine rektale Blutung"

"Wer, Sie alle?"

Ach ja, die gute alte Beulenpest. Im Mittelalter wurde sie auch liebevoll "der schwarze Tod" genannt, wobei die Bezeichnung "die große Pestilenz" gängiger war, denn im 14. Jahrhundert brauchte man noch keine reißerischen Schlagzeilen. Die BILD kam erst 500 Jahre später. Damals also, im harmonischen 14. Jahrhundert, als man(n) seine lästigen Nachbarinnen noch eigenhändig auf dem Scheiterhaufen verbrannte, gab es freilich keinen Dr. House zur allgemeinen Krankheitsbekämpfung. Wohlgemerkt gab es auch kein Antibiotika, was das eigentliche Hauptproblem war, und das die Leute ihre Exkremente einfach auf die Straße kippten, war auch nicht gerade hilfreich. Lange Rede, gar kein Sinn: Houses Patientin der Woche leidet an der Beulenpest.

Diese Episode hat mir, trotz sehr wenig Wilson, sehr gut gefallen. Der Konflikt zwischen Cameron und Foreman, an dem House nicht ganz unschuldig ist, sorgt für die nötige Würze. Bislang hieß es immer "Assistenten gegen House", nun rumort es auch zwischen zwei der Assistenten, was House mit seiner ihm eigenen Mischung aus Sarkasmus, Gleichgültigkeit und einem Hauch versteckter Besorgnis registriert. Insgesamt bin ich in diesem Konflikt auf Camerons Seite, denn Ehrgeiz mag in gesundem Maße schön und gut sein, aber eine Kollegin bewusst zu übervorteilen, ist alles andere als fair. Auch mit Foremans "wir sind keine Freunde" – Einstellung kann ich nicht viel anfangen, dadurch wirkt er vor allem arrogant. Selbst House hat einen besten Freund und gibt dies auch zu.

Der Fall der Woche ist spannend und hat das nötige Etwas. Dass die Patientin selbst bei unangenehmen und schmerzhaften Untersuchungen nicht betäubt werden darf, ist packend, erschreckend und nimmt einen als Zuschauer mit. Auch die Vorstellung, seit zehn Tagen nicht mehr geschlafen zu haben, hat etwas beängstigend.

Was das moralische Dilemma dieser Folge betrifft, muss man wohl sagen, dass am Ende beide Frauen sowohl Täter als auch Opfer sind. Hannah hat ihre Partnerin Max als Organspenderin benutzt, obwohl sie die scheinbar ahnungslose Max eigentlich verlassen wollte. Max wiederum hat einen Teil ihrer Leber an Hannah gespendet, um diese für immer an sich zu binden, trotz des heimlichen Wissens um Hannahs Trennungsabsichten. Eine Leber als Liebespfand, Prost Mahlzeit! So etwas nennt man dann wohl ausgleichende Ungerechtigkeit.

Ist übrigens schon mal jemandem aufgefallen, dass Haustiere in dieser Serie wirklich sehr schlecht wegkommen? Ständig übertragen Hunde, Katzen oder andere Tiere lebensgefährliche Krankheiten, die bei Menschen zu Blutungen aus allen Körperöffnungen, Lähmungen jeder Art, Krämpfen, Atemstillständen und unerträglichen Schmerzen führen. Wer will da noch ein Haustier?

Maret Hosemann - myFanbase

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