Bewertung

Review: #1.08 Geiz ist Gift

Foto: Omar Epps, Dr. House - Copyright: 2004 FOX BROADCASTING COMPANY; Nigel Parry/FOX
Omar Epps, Dr. House
© 2004 FOX BROADCASTING COMPANY; Nigel Parry/FOX

Nach dieser recht kurzweiligen Episode von "Dr. House" fragt man sich, wie oft man in den letzten Jahren neue Klamotten gekauft und getragen hat, ohne sie vorher zu waschen. So wirklich kann ich gar nicht fest machen, ob wirklich jedes Shirt, jede Hose und jeder Socken vorher den Weg durch die Waschmaschine gegangen ist und in der Regel macht man sich darüber auch relativ wenig Sorgen, wie auch Wilson gegen Ende der Episode feststellen musste, als klar war, dass die beiden jugendlichen Patienten von House und dessen Team sich über ihre Jeans eine tödliche Vergiftung zugezogen haben.

"Maybe we should all pitch in and get you a nice cane. You already have the matching gym shoes."

Eigentlich ist dem Team relativ schnell klar, dass Jasons Symptome von einer Vergiftung herrühren müssen, jedoch gestaltet sich die Suche nach dem richtigen Gift dieses Mal ungeheuer schwierig. Überall lauern versteckte Gefahren, ob im heimischen Garten, der hausgemachten Tomatensoße oder dem Flohpulver, das für das Haustier angewendet wird. So wirklich wissen wir auch in unserer aufgeklärten Gesellschaft nichts über die Zusammensetzung unserer alltäglichen Dinge und wie etliche Skandale im Bereich der Lebensmittelindustrie in den vergangenen Jahren zeigten, können wir nie sicher sein, dass wir nicht gerade irgendetwas gesundheitsschädliches in uns aufnehmen. Wenn man beginnt, darüber nach zu denken, könnte einem vielleicht Angst und Bange werden, darum konzentrieren wir uns lieber auf diese Episode.

Während man fieberhaft nach den Ursachen für die Vergiftung der beiden Jungs sucht, beginnt das Team gegen Foreman zu sticheln. Immer wieder machen sie ihn darauf aufmerksam, dass er und House einander immer ähnlicher werden, was sich nicht nur dadurch bemerkbar macht, dass sie eine gleiche Denkweise haben, sondern selbst die gleichen Schuhe tragen. Aber im ernst. Auch wenn Foreman es abstreitet, eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihm und House existiert. Wie House ist er ein sehr geradliniger Mensch, der von seiner Meinung ungeheuer überzeugt ist und sich durch nichts und niemanden aus der Fassung bringen. Dass er mit dieser Einstellung bei Angehörigen schon einmal aneckt und sich unbeliebt macht, damit muss er rechnen. Der Erfolg gibt ihm und House am Ende Recht, was selbst die zögerliche und kritische Mutter eines der der Opfer am Ende zugeben muss. Auch wenn beide als arrogante, sturköpfige und taktlose Männer erscheinen, schaffen sie es am Ende, ihren Job gut zu erledigen.

Cameron und Chase geraten dabei ein wenig in den Hintergrund, obwohl gerade Chase in dieser Episode wirklich alles menschenmögliche versucht, um Jason und den zweiten Jungen am Leben zu erhalten. Am Ende muss er House und Foreman die Lorbeeren überlassen.

"You're brain-damaged. Doomed to feeling good for the rest of your life."

Die manchmal recht ermüdende Suche nach der richtigen chemischen Verbindung wird dieses Mal durch eine muntere alte Dame aufgelockert, die House in der Ambulanz behandelt. Sie wird von ihrem Sohn aufgrund einer seltsamen Persönlichkeitsstörung eingeliefert und zeigt sich urplötzlich als promiskuitive Best-Agerin, die für Ashton Kutcher schwärmt und gerne einmal House an die Wäsche möchte. Als medizinisch versierter Zuschauer kam die Diagnose Syphilis für mich am Ende nicht wirklich überraschend, eher die Tatsache, dass die alte Dame gewillt war, auf medizinische Zuwendung zu verzichten, wenn sie im Gegenzug ihr positives Lebensgefühl, das sich durch die Krankheit eingestellt hatte, behält.

House kann ihr am Ende klar machen, dass sie das Antibiotikum braucht, da sie sonst nicht mehr allzu lange Zeit haben wird, ihr Leben zu genießen. Zum Glück für die alte Dame hat die Syphilis bis dahin so viel Gehirnzellen abgetötet, dass sie für immer dazu verdammt sein wird, sich glücklich zu fühlen. Das sind doch einmal interessante Aussichten.

Fazit

Es ist eine kurzweilige Episode geworden, die ein wenig mit der Angst von Foreman spielt, wie House zu werden und darüber ein wenig den Blick auf das Team verschiebt. Foreman kristallisiert sich aufgrund seines Alters ein wenig als House' potentieller Nachfolger heraus, der trotz aller Beteuerungen seinem Boss immer ähnlicher wird. Jedenfalls wird ihm das suggeriert und es macht Spaß zu sehen, wie unsicher er dadurch wird.

Melanie Wolff - myFanbase

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