Bewertung

Review: #7.20 Gift

Foto: Desperate Housewives - Copyright: ABC/Matthew Rolston
Desperate Housewives
© ABC/Matthew Rolston

Die letzte Folge von "Desperate Housewives" fiel vor allem aufgrund ihres Humorgehalts auf. Bei #7.20 I’ll swallow Poison on Sunday ist Gegenteiliges der Fall, denn die Enden der Storylines dieser Episode hinterlassen uns Zuschauer mit einem bedrückenden Gefühl und manchen Geschichten merkt man es auch an, dass wir kurz vor dem Staffelfinale stehen.

People do good deeds for many reasons. But sometimes good deeds have bad consequences. Opening one's home to a friend can damage that friendship.

Nachdem die gemeinsame Storyline von Gaby und Bree bereits in der letzten Folge das große Highlight war und das Ende vermuten ließ, dass es in dieser Folge sogar noch besser werden könnte, wurde die Fortsetzung den Erwartungen gerecht. Wir erinnern uns: Gaby stellte sich auf Brees Seite und machte Carlos klar, dass sie sich nicht die Freundschaft verbieten lässt. Daraufhin zog Gaby bei Bree ein – im Gepäck: Juanita und Celia. In dieser Folge hieß es dann für Bree, mit ihren neuen Mitbewohnerinnen klarzukommen – was natürlich gründlich schief ging. Großartig waren ihre Versuche, ihr Haus vor dem kompletten Chaos zu bewahren und Juanita und Celia irgendwie beizubringen, Respekt vor fremden Eigentum zu haben. Zeitweise kamen die Befürchtungen auf, das Ganze könnte in einer Fehde zwischen Bree und Gaby enden, da letztere es nicht gerne zu hören bekommt, sie habe ihre Kinder falsch erzogen. Gott sei Dank kam es dazu eben nicht und es war herrlich mit anzusehen, wie sich Gaby genüsslich anschaut, wie Bree an der Erziehung ihrer Kinder scheitert.

Ebenfalls witzig war dann die Szene, in der sich Juanita und Celia im Bad einschließen, da sie glauben, Bree habe ihre Großmutter getötet – schließlich hat Carlos es ihnen vorher eingeredet. Am Ende der Folge wird Bree klar, dass Gabys Ehe nur wegen ihr leidet und beschließt, Gaby zu Carlos zurückgehen zu lassen. Für mich persönlich recht unbefriedigend, denn ich hätte mir gerne gewünscht, dass Carlos seine Lektion lernt und Bree verzeiht. Stattdessen zeigt er sich wieder von seiner sturen Seite und will Bree nach wie vor nicht verzeihen, was leider irgendwo nicht wirklich nachvollziehbar ist. Immerhin ersparen uns die Autoren eine zweite Ehekrise am Ende dieser Staffel, wobei man dieser Ehekrise sogar hätte zustimmen können. Schließlich, und ich hatte es schon oft erwähnt, war Carlos in dieser Staffel alles andere als ein Mann, den man als fürsorglich und unterstützend beschreiben würde. Mal schauen, ob da noch irgendetwas kommt.

Derweil wurde während dieser Storyline auch ein neuer Charakter eingeführt, den wir, so viel sei verraten, nicht das letzte Mal gesehen haben werden: Detective Chuck Vance, dargestellt von Jonathan Cake. Bereits in diesen wenigen Szenen zwischen ihm und Bree wurde deutlich, dass sich eventuell etwas zwischen ihnen entwickeln könnte. Außerdem hinterließ Chuck einen recht sympathischen ersten Eindruck und scheint auch ein wenig interessanter zu sein, als Keith es war.

Trying to bring a spouse closer, might push her further away.

Nach wie vor drehen wir uns bei Lynettes Story im Kreis. Seit geraumer Zeit merkt man, dass zwischen Lynette und Tom Spannungen herrschen und ihre Ehe eine schwierige Phase durchzumachen scheint. Immer wieder entwickeln sich dann aus recht unscheinbaren Situationen heraus Streitereien zwischen den beiden, die den Verdacht noch einmal bekräftigen. Aber wirklich auf den Punkt will diese Story partout nicht kommen. In dieser Folge fängt das Ganze, wie immer, zunächst harmonisch an, indem Tom seine Frau und Renee damit beauftragt, sein Büro neu einzurichten. Wie immer hat Lynette dabei andere Ideen als Tom und wie immer kann es Lynette auch nicht lassen, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Das ganze Schema hatten wir auf die ein oder andere Weise schon gefühlte hundert Male in der Serie, weshalb die Story auch irgendwie gar nicht zu interessieren wusste.

Ein wenig interessanter, wenn auch vorhersehbar, war dann natürlich der Streit, der zwischen Tom und Lynette entstand. Dabei wurde das übliche Thema wieder aufgegriffen, nämlich Toms neue, hochrangige Position in der Firma und die Veränderungen an seiner Person, die irgendwie nur Lynette negativ aufzufallen scheinen. Dabei fällt höchstens eine Veränderung auf, die allerdings positiv ist: Tom ist nicht mehr Lynettes Pantoffelheld, sondern hat Mut, ihr endlich einmal Paroli zu bieten. Dahingegen fällt Lynettes Verhalten zunehmend nervig aus, schließlich hatte sie ihm zum Job überredet und man weiß nach wie vor nicht, ob es jetzt einfach Toms größeres Ego ist, das sie so stört, oder die Tatsache, dass er ein so hohes Tier ist und sie nicht mehr. Das Ende der Folge zeigte dann erneut, dass es um die beiden nicht gut steht, aber wie gesagt: Das wissen wir bereits seit einigen Folgen und abgesehen davon, dass die Streitereien immer heftiger ausfallen, ist nicht wirklich eine Entwicklung abzusehen. Bis es zum großen Paukenschlag kommt, wird man wohl noch bis zum Finale abwarten.

That's why there's an old expression about helping people: No good deed goes unpunished.

In dieser Folge kristallisierte sich wieder heraus, dass Paul wohl wirklich einer der tragischsten Charaktere der Serie ist und definitiv Vertrauensdefizite hat. So war es Beth, die ihn wohl als einziger wirklich geliebt hat, und ausgerechnet ihr hatte er schlussendlich misstraut. Diese Geschichte scheint sich nun auf ähnliche Weise zu wiederholen, denn momentan ist es Susan, die sich als Einzige um ihn sorgt und versucht, ihm beizustehen. Und nachdem die gemeinsamen Szenen zwischen ihr und Paul so schön anzusehen waren, war es traurig, dass Paul Susan am Ende der Folge aus seinem Haus wirft. Dabei hatte Susan Recht: Wieso soll er allein in einem riesigen Haus wohnen, wenn er es doch genauso gut wieder an die ursprünglichen Besitzer, sprich: Susan, verkaufen könnte. Natürlich schlussfolgert er gleich daraus, dass Susan lediglich nett zu ihm war, um wieder in ihr altes Haus ziehen zu können und letztendlich wusste man nicht, ob man Mitleid mit Paul oder mit Susan haben sollte. Mit Paul, weil er wieder einen Menschen aus seinem Leben verbannt, der eigentlich gut für ihn ist, oder mit Susan, weil ihre guten Absichten falsch interpretiert wurden.

Felicias Absichten kann man dagegen nicht falsch interpretieren, denn sie will nur eines: Paul ganz tief unter die Erde bringen. Nachdem sie in #7.18 Moments in the Woods bereits davon sprach, einen teuflischen Plan zu haben, werden wir in dieser Folge in den teuflischen Plan eingeweiht, der irgendwie gar nicht so spektakulär ausfällt, wie erhofft. Felicia erfährt nämlich, dass Susan für Paul immer das Essen zubereitet und beschließt daraufhin, Susan zu helfen, um heimlich Frostschutzmittel in Pauls Essen zu mischen, das ihn dann langsam aber sicher zu Grunde richten soll. Leider ist der Plan nicht nur etwas langweilig, sondern auch noch total lächerlich, wenn man sich die Szenen ansieht, in denen Felicia immer wieder Pauls Essen vergiftet. Man weiß nicht, was man schwachsinniger finden soll: Die Tatsache, wie auffällig Felicia das Gift hinzugibt oder die Tatsache, wie dämlich sich Susan anstellt und nie etwas davon mitbekommt. Diese Szenen taten wirklich weh und sollten nicht in einer Serie vorkommen, die zumindest halbwegs ernst genommen werden will.

Pauls immer schlimmer werdende, körperliche Verfassung gipfelt am Ende der Episode darin, dass Paul in seinem Haus zusammenbricht. Zufällig genau kurz nachdem er die Frau als vermeidliche Heuchlerin entlarvt hat, die ihm immer das Essen zubereitet... wir alle können nun unschwer sagen, wie diese Storyline wohl weitergehen wird.

Fazit

Bis auf die großartigen und herrlichen Szenen mit Bree und Gaby, gab es in dieser Folge leider kaum irgendwelche Momente, die in Erinnerung bleiben. Die Storyline um Susan, Paul und Felicia beinhaltete einige Störfaktoren und die kommenden Entwicklungen sind viel zu vorhersehbar, als dass irgendeine Spannung erzeugt werden könnte. Genau das Gleiche könnte man auch über die Story der Scavos sagen, wobei die Entwicklungen hier eher im Schneckentempo vonstatten gehen und wir praktisch das selbe zu sehen bekamen, wie schon in der letzten Folge. Also bleibt es letztendlich nur bei der Storyline um Bree und Gaby, die diese Folge wenigstens noch auf ein recht unterhaltsames Niveau gebracht hat.

Manuel H. - myFanbase

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