Bewertung

Review: #4.07 Zuspitzung

Nach der etwas schwächeren letzten Folge #4.06 Intrige präsentiert sich "Chicago Fire" wieder gewohnt stark. Die Episode kann vor allem wieder durch den Zusammenhalt innerhalb der Truppe punkten und beinhaltet wunderschöne Szenen, die auch Dallas Patterson in ein anderes Licht rücken. So macht es Spaß die Serie zu verfolgen!

Rückhalt für den Chief

Wie zu erwarten, nimmt man Chief Wallace Boden arg in die Mangel. Doch im Gegensatz zur letzten Folge, gefällt mir diesmal die Herangehensweise sehr viel besser. Natürlich sind die Anschuldigungen gegen ihn nach wie vor haltlos, auch wenn alle Indizien gegen ihn sprechen, aber es wäre nun auch ziemlich dumm von den Autoren, die Geschichte schnellstmöglich aufzulösen. Stattdessen erlebt man mit, wie er von Ryan Wheeler nach der 'Abführung' direkt auf dem Polizeirevier vernommen wird. Bei der Vernehmung wurde in meinen Augen sehr deutlich, dass Wheeler alles versuchen würde, um Boden dingfest zu machen. Deswegen glaube ich auch bei ihm, dass er gekauft wurde. Die Frage ist letztlich nur noch von wem und warum. Ganz so einfach wird es in nächster Zeit für den Chief sicherlich nicht werden, umso schöner ist es, dass man mit Hank Voight jemanden ins Spiel gebracht hat, der seinen Kollegen dann und wann mal in die Schranken weisen könnte. Wie ich selbst, glaubt auch er an eine Verschwörung, die nicht von ungefähr kommt. Wieder einmal war es auch die Leichtigkeit, welche aber von einer Standfestigkeit begleitet wird, die Voight als Autoritätsperson zeigt.

Mir gefällt es sehr gut, welches Verhältnis er und Boden mit der Zeit zueinander aufgebaut haben. Wie wir ja wissen, war dieser freundschaftliche Umgang nicht immer an der Tagesordnung. Darum denke ich auch, wird sich Voight über Bodens Wunsch hinwegsetzen und doch die ein oder andere Nachforschung anstellen wird. Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt, wie sehr er noch in den Fall eingebunden wird und ob Voight es letztlich sein wird, der Bodens Unschuld beweisen wird.

Bis es soweit ist, kann der Chief sich auch auf seine Truppe verlassen, die ihm erneut zur Seite steht und keine Sekunde an seiner Unschuld gezweifelt hat. Ein sehr toller Schachzug war auch von ihm, Patterson außen vorzulassen, als er Mouch, Christopher Herrmann, Kelly Severide und Matthew Casey über die momentane Lage aufgeklärt hat. Ich vermute mal, Boden kam auch ins Grübeln, nachdem Voight anmerkte, Serena sei gekauft worden. Denn wer weiß, ob Patterson nicht doch mehr auf der Seite von Ray Riddle steht, dazu aber später noch etwas mehr.

Wie sehr die aktuelle Situation Boden belastet, merkte man ihm auch an, als Riddle ihm seine Hilfe angeboten hat. Denn nach dessen Vorgehensweise in der letzten Zeit ist es mehr als verständlich, wenn man ihm Misstrauen entgegenbringt. Ich hoffe nur, er verwendet Bodens Ausbruch nicht dafür, um ihn noch mehr zu schaden. Sollte es so kommen, was ich aber nicht glaube, dann muss er auf das Angebot von Voight eingehen. Aber ich bin etwas sehr weit von dem abgekommen, was ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, nämlich: Wie sehr sich Boden auf seine Truppe und seine Frau Donna verlassen kann. Es war toll mitanzusehen, wie sie alle in der Lobby standen, und ihrem Chief klar gemacht haben, immer zu ihm zu stehen! Das liebe ich so sehr an der Serie und genau dieser Zusammenhalt wird es auch sein, der Boden dabei helfen wird, die Sache durchzustehen!

Wenn die Vergangenheit unter Verschluss bleibt

Sehr interessant finde ich die Entwicklung von Patterson, oder zumindest die Fortschritte, die er in dieser Folge gemacht hat. Meine Vermutung aus meiner letzten Review ging zumindest in die richtige Richtung. Anders als von mir vermutet, war er zwar nicht in einer Gang, sondern hat seine Jugend eher damit verbracht, Autos zu knacken. Ein bisschen einfallslos finde ich es zwar, dass man seine schlimme Kindheit als Grund vorschiebt, aber darauf lag mein Augenmerk nicht wirklich. Interessanter fand ich hier tatsächlich seine Sichtweise: Er hat tatsächlich geglaubt, dass Severide ihn verraten würde. Zugegeben: Wenn es nach Benny gegangen wäre, wäre es wohl auch so gekommen. Da wir gerade bei Benny sind: Warum ist er jetzt wieder im Lande? Voight hatte ihm doch nahe gelegt, eine Zeit lang zu verschwinden oder ist diese Zeit schon um? Hier hätte ich mir doch die ein oder andere Erklärung gewünscht? Doch offenbar scheint er aus seinen Fehlern gelernt zu haben und will nun für seinen Sohn in Krisenzeiten da sein, auch wenn diese Hilfe nicht sehr gut bei Severide ankam. Aber ich hoffe mal, er weiß es zu schätzen.

Auf jeden Fall scheint es Patterson zu schätzen, nicht verraten zu werden. Zudem sah es fast danach aus, als käme er so langsam aus der Balance und scheint sich nun ernsthaft darüber Gedanken zu machen, dass Karriere nicht alles ist. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und es wäre jetzt noch interessant zu sehen, ob sich Patterson gegen Riddle stellen wird und wie dessen Reaktion ausfällt.

Was wird passieren?

Mich freut es sehr, dass man die Geschichte um Freddie weiterverfolgt, auch wenn ich mir noch nicht ganz schlüssig darüber bin, was man mit ihm und Joe Cruz anstellen möchte. Ich hatte zwar gemutmaßt, dass es zu einer Katastrophe kommen könnte und von diesem Gedanken bin ich auch noch nicht ganz abgerückt, doch wie man weiter verfahren will, wurde mir noch nicht ganz klar. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass Freddie tatsächlich bei Cruz unter kommen wird. Die Gefahr, dass die Gang da zuerst suchen wird, wäre mir persönlich viel zu hoch. Allerdings finde ich es sehr gut, dass Cruz und Patterson Wort gehalten haben und vielleicht entwickelt man ja eine Geschichte, die nochmal deutlicher macht, dass Patterson doch kein so schlechter Kerl ist.

In Sachen Liebe...

Mit der Liebe auf Wache 51 ist es so eine Sache. Während Gabriela Dawson und Casey konstant zusammenbleiben, scheint es bei den anderen Konstellationen öfter mal einen Wechsel zu geben. Das könnte man zumindest bei Otis und Sylvie Brett denken. Nachdem diese in der dritten Staffel recht schnell mit Cruz zusammenkommen und ebenso schnell auseinander gekommen ist, scheint sie jetzt mit Otis zusammenzukommen. Was ich genau davon halten soll, weiß ich noch nicht. Denn es sieht nicht unbedingt danach aus, als würde es die Freundschaft der beiden Männer belasten. Mir macht es aber etwas Angst, sollte man nun versuchen, die Storyline von damals nun mit Otis anstelle von Cruz zu wiederholen. Wir wissen zwar, dass er die gleichen Interessen wie Brett hat (man erinnert sich an die Buchreihe, die sie damals in ihrer Jugend gelesen haben), doch ob das für eine längerfristige Beziehung ausreicht, wage ich bisher noch zu bezweifeln. Aber vielleicht überraschen uns die Autoren ja mit etwas, mit dem wir noch nicht rechnen.

Auch bei Jimmy Borrelli und Chili scheint man noch nicht zu wissen, wohin man möchte. Ich finde es schade, dass man hier zwar zwei Hauptcharaktere hat, die man aber mehr und mehr zu Mitläufern verkommen lässt und denen man nun eine Liebesgeschichte andichtet, die bislang zu nichts führt. Zumal ich mir für Chili mehr Szenen mit Herrmann gewünscht habe, da man in den letzten Zügen der dritten Staffel eine tolle Chemie zwischen den beiden bemerken konnte, bei der ich geglaubt habe, man könnte sie im Verlauf der aktuellen Staffel noch etwas vertiefen. Ähnlich ergeht es mir bei Jimmy (Herzlich willkommen im Hauptcast, Steven R. McQueen!), bei dem auch tolle Ansätze waren, die man aber bisher nicht genutzt hat, dabei wäre es gerade für eine neue Rolle wichtig.

Fazit

Obwohl auch #4.07 Zuspitzung einige Stolperstellen aufweist, kann man einige Fehler aus der vergangenen Folge gut machen und vor allem durch die Herangehensweise bei Boden und Patterson punkten. Noch ein Stückchen in die angeschlagene Richtung, und die Serie schwimmt wieder obenauf.

Daniela S. - myFanbase

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