Bewertung

Review: #4.06 Intrige

Es zeichnet sich durch Episode #4.06 Intrige immer mehr ab, dass Chief Ray Riddle eine Intrige gegen die Wache 51 spinnt und besonders müssen Kelly Severide und Chief Wallace Boden unter dieser Vorgehensweise leiden. Dennoch kann "Chicago Fire" diesmal nicht komplett überzeugen.

Hilfsbereitschaft hat Folgen

Fangen wir mal mit den zwei leidtragenden Charakteren dieser Folge an: Severide und Chief Boden. Mittlerweile ist den Zuschauern mehr als deutlich klar, dass mit den beiden ein absolut falsches Spiel getrieben wird und es in erster Linie damit zu tun hat, dass sich Chief Ray Riddle einen Erfolg davon verspricht, um so auf der Karriereleiter voran zu kommen. Alleine das macht ihn in meinen Augen schon unsympathisch. Dazu kommt zum einen noch, dass er alles daran setzt, zwei der Besten von Wache 51 loszuwerden und dabei auch noch andere dafür einspannt, um sich ja nicht selbst die Hände schmutzig machen müssen. Zum anderen trifft es schon wieder Chief Boden. Wie ich schon in einer meiner letzten Reviews geschrieben habe, erinnert es stark an die Ereignisse aus der zweiten Staffel. Damals hatte Gail McLeod versucht, die Wache zu schließen und den Chief in die Frührente zu schicken. Auch diesmal versucht man Boden seinen Posten streitig zu machen und dies geschieht auf eine Art und Weise, die schon recht abgedroschen und ausgelutscht ist.

Eine junge und sehr attraktive Frau zieht nebenan ein, stellt sich vor und es dauert nicht allzu lange, bis sie in eine Lage kommt, in der sie Hilfe bekommt – in diesem Fall war das Chief Boden. Zunächst hätte ich mir nichts dabei gedacht, fand es sogar recht süß, wie unbeholfen er sich angestellt hat. Dabei hätten schon die ersten Alarmglocken läuten müssen: Riddle erteilte den Auftrag alle Einsatzprotokolle vom gesamten Jahr zusammenzusuchen und ihm zu übergeben. Es mag sein, dass mein Gedanke recht weit hergeholt ist. Aber im Nachhinein fand ich es doch sehr merkwürdig, dass genau in diesem Moment Serena auftaucht. Schließlich haben wir mit Dallas Patterson jemanden auf der Wache, für den es ein Leichtes ist, Riddle über alles auf den Laufenden zu halten, selbst wenn es nur die Tatsache ist, dass Boden kurz nach Hause gefahren ist.

Dass man Serena nicht einfach so in die Serie eingeführt hat, war mir spätestens dann klar, als sie sich angeblich von zu Hause ausgesperrt hatte. In dem Moment war mir klar, dass man ein ganz mieses Spiel mit dem Chief spielt und er vielleicht nicht allzu glimpflich aus der Sache herauskommt. Leider war die ganze Sache sehr vorhersehbar und es machte gar keinen richtigen Spaß zuschauen zu müssen, wie man Boden wegen angeblicher Körperverletzung abführt. Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, wie es weitergehen wird, besonders auch weil die Fronten zwischen ihm und Severide nach dessen Einwand verhärtet sein dürften. Insgeheim wünsche ich mir, man möge diese ganze Storyline endlich zu Ende bringen, da es durchaus so kommen könnte, dass man hier etwas groß aufzieht und es dann einfach verpuffen lässt.

Ähnlich könnte es auch bei Dallas Patterson werden, den ich noch immer nicht so richtig einzuschätzen weiß. In der letzten Folge verdiente er sich einige Sympathiepunkte, weil er bei der Hochzeit guten Willen zeigte und die Truppe unterstützt hat und nun schlägt er wieder eine völlig andere Richtung ein. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass er sich eigentlich gegen Riddle stellen möchte, es ihm aber aus irgendwelchen Gründen misslingt. Zumindest macht dies sein Verhalten gegenüber Severide sehr deutlich. Nachdem er diesem bei Nick Duffy geholfen hat, war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass Dallas seine Differenzen zu Severide beigelegt hat. Doch nach der Abmahnung und späteren Suspendierung, die wohl eher auf das Konto von Matthew Casey geht, scheint hier noch nicht das letzte Wort gesprochen zu sein. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es noch zu weiteren Auseinandersetzungen kommen wird, die den ein oder anderen Einsatz gefährden. Dabei gab es auch diesmal einige tolle Momente, in denen man Patterson wirklich sehr sympathisch fand. Hoffentlich führt man seine Szenen mit Joe Cruz in der nächsten Folge fort und erfährt so ein bisschen mehr von ihm. Mir kam es nämlich so vor, als würde er sehr gut darüber Bescheid wissen, wie mächtig und gefährlich eine Gang sein kann.

Der Ausstieg ist schwer

Es ist immer schön, wenn in Serien Geschichten aus vergangenen Staffeln aufgegriffen werden. Besonders bei "Chicago Fire" fällt mir das immer wieder positiv auf und konnte bisher immer überzeugen. Auch diesmal ist es gleich spannend, da man jemanden aus Cruz' und Leons Vergangenheit zurückgeholt hat: Freddie Clemente. Schön, dass man Cruz' Bruder nicht vergessen hat, auch wenn es nett gewesen wäre, wenn man ihn zwischendurch hin und wieder mal erwähnt hätte.

Interessant war es auf jeden Fall, wie viel Einfühlungsvermögen Cruz an den Tag gelegt hat, obwohl es sicherlich nicht einfach für ihn ist, sich wieder mit der Gang auseinanderzusetzen, die dafür verantwortlich ist, dass Leon von nun an in einem Zeugenschutzprogramm leben muss. Aber wahrscheinlich ist genau das der Grund, warum Freddie Hilfe zu bekommen scheint. Zwar bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob uns mit seinem Auftauchen keine Katastrophe bevorsteht, doch vielleicht haben die Autoren somit mehr Möglichkeiten, die Charaktere weiter zu entwickeln. Gerade bei Cruz wünsche ich mir nach seiner Beziehung zu Sylvie Brett mehr Handlung, die seinen Charakter weiterentwickelt und sich eben nicht nur auf seine Arbeit beschränkt. Daher ist es auch ein bisschen schade, warum man nicht mehr auf seine neue Tätigkeit eingeht. Mal sehen, ob man mit Freddie und Cruz mehr macht, ich bin auf jeden Fall sehr gespannt. Allerdings denke ich nicht, dass man dafür nochmal Hank Voight ins Boot holt, wie es bei Leon der Fall gewesen ist.

Mouch und The Rush

Neben den ganzen Intrigen gab es dann aber auch eine Storyline, die Spaß gemacht hat: Mouch und The Rush! Wer hätte gedacht, dass es für ihn noch eine weitere Band gibt, für die sein Herz schlägt? Es war für mich herrlich mit anzusehen, wie Mouch bei dem Gedanken, The Rush live zu sehen, aufblüht und er auf die witzigste Art versucht, die anderen dafür zu begeistern. Am meisten hat mir dabei gefallen, wie er von seinen Kollegen erwartet hat, Luftschlagzeug zu spielen! Ich bin zudem sehr froh, dass man Otis die letzte Karte gegeben hat, auch wenn Chief Boden sicherlich ein bisschen Ablenkung gebraucht hätte. Allerdings hat mich die Vorgehensweise bzw. der Vorschlag, mit auf das Konzert zu kommen, sehr an den Staffel-3-Auftakt erinnert und das hätte ich wirklich nicht gebraucht.

Zumal es am Anfang auch eher danach aussah, als hätte man Mouch und die anderen betrogen, als sie erschrocken feststellen mussten, hinter der Bühne Plätze bekommen zu haben. Dass die Autoren Mouch als richtigen Fan der Band dargestellt haben, zahlte sich für ihn dann tatsächlich aus und so durfte er als einziger die Band von ganz nah bewundern, auch wenn es mir sehr viel besser gefallen hätte, hätte man ihn in der jubelnden Menge erlebt. Schließlich war er optimal dafür gekleidet und machte immer wieder klar, dass er seit vielen Jahren ein Fan der Band ist. Vielleicht bekommen wir ja in der nächsten Folge noch einen Bericht, wie toll das Konzert letztlich gewesen ist und vor allem, wie Trudy dazu steht, da ich glaube, dass sie es nicht so locker hinnimmt, wie begeistert Mouch von der Band ist.

Eindrücke

  • Es scheint doch keine einmalige Sache zwischen Jimmy Borrelli und Chili zu sein und dennoch stößt sie mir etwas auf. Dass besonders Otis angesprochen hat, wie ungern Beziehungen unter Kollegen gesehen wird, lässt irgendwie darauf schließen, dass es doch schon bald zu Ende gehen könnte.
  • Wo wohnt Jimmy eigentlich? Man sah zwar die Wohnung, aber es wäre sicherlich interessant, ob er diese alleine bewohnt, oder ob Danny gerade mal nicht da war. Mal sehen, ob dieser demnächst auf Chili trifft und die Beziehung der beiden akzeptiert.
  • Als Brett und Dawson aufgefallen ist, dass zwischen Jimmy und Chili etwas läuft, reifte in mir der Wunsch heran, die Freundschaft der Frauen sollte man etwas vertiefen, gerade weil sie auch alle den gleichen Beruf haben bzw. hatten.
  • Mir will nicht ganz klar werden, welche genaue Funktion Kim Burgess in dieser Folge hatte, außer diesen Satz, den sie in der Bar hatte. Für mich war ihr Auftauchen nicht wirklich wichtig und irgendwie unnötig.

Fazit

Bislang gab es nur wenige Folgen von "Chicago Fire", die mich nicht mitreißen konnten. Episode #4.06 Intrige hängt in der Schwebe und tendiert sehr zu Wiederholungen vergangener Geschehnisse und ebenso vorhersehbaren Entwicklungen, die das Vergnügen am Schauen etwas schmälern.

Daniela S. - myFanbase

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