Bewertung

Review: #4.03 Verdacht

Mit den Ereignissen aus #4.03 Verdacht lenkt man die Geschichten in eine andere Richtung und entwickelt damit andere Blickwinkel und interessante Charakterkonstellationen, die über die Staffel noch einige tolle Momente hervorbringen könnten.

"Es ist dein Verdienst"

Wie ich bereits vermutet habe, wird die Geschichte mit Sylvie Brett und dem Baby noch eine weitere Episode einnehmen. Gegen meine Vermutung, entwickelte man hier einen anderen Verlauf, der dennoch schön anzusehen war. Nachdem Brett das Baby auf die Welt gebracht hat, baute sie eine Bindung zu dem Kleinen auf, die meiner Meinung nach noch weiter ausgebaut werden könnte bzw. man könnte ihr Verhalten hier noch mehr erklären und dem Charakter eine eigene Geschichte geben. Immerhin reagierte Brett hier sehr emotional und setzte bei einem Einsatz sogar ihr Leben aufs Spiel. Demnach könnte man sicherlich eine Erklärung einbauen, aber vielleicht denke ich in diesem Bezug auch schon wieder viel zu weit und man hat mit dem Vater des Kindes den Handlungsbogen auch schon wieder abgeschlossen.

Sehr gut hat mir mal wieder Chief Wallace Bodens Verhalten gefallen, der Brett klar gemacht hat, wie schwierig es manchmal sein kann, nach einem Einsatz loszulassen, womit er wieder ein bisschen mehr von seiner Vergangenheit preisgegeben hat. Damit zeigte sich auch mal wieder, wie wichtig er als Chief und Bezugsperson für die Wache ist.

War es zu viel für sie?

Eine wichtige Bezugsperson könnte Boden in nächster Zeit auch für Gabriela Dawson und Matthew Casey sein. Ich gehe einfach mal davon aus, dass sie das Kind verlieren und somit vielleicht in ein tiefes Loch fallen wird. Möglich wäre es daher auch, dass sich Boden selbst schwere Vorwürfe macht, da er sie darum gebeten hat, ihm bei der Suche nach den Beweisen für die Brandstiftung in dem Wohnhaus behilflich zu sein, und er nun etwas gut machen möchte.

Ich glaube aber nicht, dass Dawson ihrem ehemaligen (oder doch wieder) Chief Vorwürfe machen wird. Vielmehr gehe ich davon aus, dass sie der ganzen Aufregung daran die Schuld gibt, warum weder Nick Duffy noch Suzie Wilder sie bei ihren Ermittlungen unterstützt haben. Sowieso fand ich das Verhalten der beiden diesmal sehr seltsam und bezüglich Suzie möchte ich meine Ansicht aus meiner letzten Review revidieren. Sie machte zwar auf mich zunächst einen recht sympathischen Eindruck, doch mittlerweile gehe ich stark davon aus, dass sie und Duffy zusammenarbeiten, um den wahren Grund für die Hausbrände und die mögliche Verbindung zu Roger Maddox zu vertuschen.

Warum sonst war sie noch immer bei der Arbeit als Boden und Dawson aufgetaucht sind und warum sind auf einmal die Akten und die Datei auf dem Computer verschwunden? Zudem stellt sich mir eben auch noch die Frage, ob es Absicht gewesen ist, ausgerechnet Dawson den Fall zu übergeben? Das sind für mich noch alles ungeklärte Fragen, die hoffentlich bald ihre Aufklärung finden werden. Denn eins steht definitiv fest: Es war Brandstiftung, nur dass durch das Handyvideo nun klar ist, dass es keiner der Anwohner gewesen ist. Diese Erkenntnis führt mich auch zu dem Gedanken, ob die Anwohner in irgendeiner Art und Weise dafür bezahlt worden sind, die Straße zu blockieren. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Jimmy und Danny Borrelli

Wie ich schon neulich schrieb, mag ich Jimmy Borelli ganz gerne, auch wenn er noch nicht wirklich zum Zug gekommen ist und sich beweisen konnte. Dass sich dies jetzt ein bisschen geändert hat, zeigte die einfühlsame Art, die er bei Tricia und ihrem Mann an den Tag gelegt hat. Zugegeben, erinnert er mich ja doch ein bisschen an Peter Mills, was ich aber erst einmal nicht weiter schlimm finde. Wie gesagt, hat mir seine Art bei der Rettung sehr gut gefallen und für mich hörte es sich ehrlich gesagt so an, als wüsste er aus eigener Erfahrung, wovon er spricht.

Das zeigte sich auch in den gemeinsamen Szenen mit seinem Bruder Danny. Für mich fügen sich hier allmählich die Teile des Puzzles nach und nach zusammen. In Episode #4.01 Blockade sahen wir, wie Jimmy von seinem Bruder und einem seiner Kollegen eingewickelt und regelrecht vor die Wache geworfen worden ist. Was im ersten Moment wie ein Scherz aussah, hat wahrscheinlich doch eine sehr viel tiefere Bedeutung. Nicht nur, dass wir jetzt wissen, dass die beiden offenbar elternlos sind, zeigt sich besonders auch bei Danny Angst. Und zwar die Art von Angst, auch noch seinen Bruder zu verlieren. Ich wünsche mir sehr, dass man hier in nächster Zeit noch näher drauf eingehen wird. Ganz offensichtlich scheint Jimmy sehr viel besser mit dem Verlust der Mutter zurechtzukommen und eher für seinen Bruder eine Stütze zu sein, als andersrum. Mit Sicherheit könnte man in dem Bezug noch einige tolle Szenen hervorbringen.

Verfeindete Lager

In meiner letzten Review hatte ich ja bereits erwähnt, dass ich mir nicht sicher bin, was ich von der Beziehung von Kelly Severide und Jamie Killian halten soll. Und auch nach den aktuellen Geschehnissen bin ich mir nicht sicher, wie ich zu der ganzen Sache stehe. Momentan bin ich auf dem Standpunkt, dass mich dieser Handlungsstrang nervt. Es nervt mich einfach, weil ich der Meinung bin, dass man die beiden Charaktere nur deswegen zusammengeführt hat, um ihnen deutlich vor Augen zu führen, wohin sie eigentlich gehören. Im Klartext bedeutet das somit: Jamie gehört in die Kanzlei und Severide auf die Wache. Na ja, man kann ja nicht unbedingt bestreiten, das den Autoren dieser Schachzug nicht doch gelungen ist. Schließlich wird es jetzt sicherlich so ablaufen, dass sie in verfeindeten Lagern kämpfen. Was mich daran stört, ist vor allem, dass es so was Ähnliches bereits zu Beginn der dritten Staffel gegeben hat. Severide musste einen persönlichen Schicksalsschlag hinnehmen und fand in Brittany Baker eine Seelenverwandte, die ebenfalls einen Schicksalsschlag zu verkraften hatte. Doch diesmal finde ich, funktioniert es einfach nicht mehr. Zumal es diesmal eher so wirkt, als sei es etwas Ernstes zwischen den beiden.

Dennoch denke ich, dass es Severide diesmal besser verkraften wird, da es jetzt mehr um die Wache selbst gibt und er somit vielleicht beweisen kann, doch keine so schlechte Führungskraft zu sein. Fraglich ist nur, ob Dallas Patterson da mitspielen wird. Ganz offensichtlich hat er ja sogar ein Problem mit der bloßen Anwesenheit von Severide.

Randnotizen

  • Als Sean Roman in dieser Episode zu sehen gewesen ist, fiel mir doch glatt wieder ein, dass zwischen ihm und Brett etwas im Finale der dritten Staffel gelaufen ist. Mir hat die Verbindung eigentlich ganz gut gefallen. Demnach finde es auch schade, dass es mit keiner weiteren Silbe erwähnt worden ist. Offenbar war das zwischen den beiden doch nur als Lückenfüller für die Episode gedacht.
  • Mir hat die Einführung bzw. Einbindung von Dr. Will Halstead und Dr. Daniel Charles sehr gut gefallen. Besonders Letzterer hat für mich sehr schön mit Brett harmoniert und ich wünsche mir sehr, dass es nochmals zu einer ähnlichen Begegnung der beiden kommen wird.

Fazit

Obwohl "Chicago Fire" noch nicht ganz obenauf ist, gefiel mir #4.03 Verdacht deutlich besser als die Vorfolge. Man hat es geschafft, die Geschehnisse aus dem Auftakt der Staffel fortzuführen und dadurch bauen die Autoren spannende Handlungsbögen auf, die die Charaktere von einer anderen Seite beleuchten.

Daniela S. - myFanbase

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