Bewertung

Review: #5.12 Zielscheiben

Manchmal ist es besser, gewisse Handlungen bereits nach einer Folge enden zu lassen, anstatt sie weiterzuspinnen und die Zuschauer auf eine Fährte zu führen, die irgendwie zu nichts führt. Ähnlich erging es mir bei Matthew Caseys Fall, der für mich schon in #5.11 Neue Hoffnung abgeschlossen gewesen ist. Kelly Severides Storyline mit Anna scheint hingegen noch nicht beendet zu sein, sondern erst einmal richtig ins Rollen zu kommen.

Wache 51 wird zur Zielscheibe

Ich weiß schon gar nicht mehr wie oft Wache 51 aus irgendwelchen Gründen zur Zielscheibe wurde. Damit will ich nicht sagen, dass es mich langweilt, allerdings hätte ich die Handlung rund um Matt und dem Brandopfer aus der vergangenen Folge nicht gebraucht. Für mich hat sich das Verschwinden des Opfers tatsächlich so erklärt, dass Matt nur sehr schwer mit dem Verlust von Louie umgehen kann und ihm seine Psyche dadurch einen erheblichen Streich gespielt hat. Gerade auch, weil er der einzige gewesen ist, der Eddie Owens gesehen hat und es keine Beweise dafür gegeben hat, dass dieser überhaupt dort gewesen ist. Aber gut. Ich sollte ja das beurteilen, was ich gesehen habe und nicht, was ich mir gewünscht hätte.

Dass Eddie Matt und Gabriela Dawson verfolgt, zeigt, wie durchgeknallt er ist und dass er es noch immer nicht akzeptiert hat, dass Matt sich bei der Rettung gegen ihn entschieden hat. Solche Menschen müssten in Sicherheitsverwahrung genommen werden, aus denen sie nicht ausbrechen und anderen Schaden zufügen können. Ich finde es erschreckend, dass solche Menschen aus dem Gefängnis ausbrechen können. Interessant finde ich allerdings, dass Eddie alle Leute ausradieren wollte, mit denen Matt zu tun hat bzw. bei denen er sich nach ihm erkundigt hat. Gerade beim Vermieter fand ich es erschreckend, zumal dieser Eddie so gesehen geschützt und ihn nicht verraten hat. Aber auch das macht deutlich, dass in seinem Kopf eindeutig etwas falsch läuft. Daher kann ich auch gut verstehen, dass Carly anfangs über ihr Wissen geschwiegen hat, um sich und ihre Tochter keiner Gefahr auszusetzen.

Aber wie schon gesagt, hätte ich diese nun abgeschlossene Handlung nicht gebraucht. Denn im Grunde hat sie nur gezeigt, dass Matt sich wieder einmal in Gefahr gebracht hat, ihm allerdings nichts zustieß und Eddie nun wahrscheinlich seine gerechte Strafe bekommt. Sicherlich waren die Szenen im Gebäude von Matt und Stella Kidd interessant und spannend anzusehen, aber mal ehrlich? Ich persönlich gehe schon seit einiger Zeit nicht mehr davon aus, dass Matt wirklich ernsthaft verletzt wird, was ich schon seit Längerem beklage. Letztlich hat der Fall nur nochmals unterstrichen, wie viel Matt und Gabby schon miteinander durchgemacht haben und wirklich füreinander bestimmt sind. Das hätte man aber meiner Meinung nach etwas anders darstellen können.

Ehe noch einmal besiegelt

In einer meiner letzten Reviews hatte ich bereits geschrieben, dass der Verlobungs- bzw. Hochzeitsring, den Matt für Gabby hat, sicherlich noch von Bedeutung sein würde. Ich hatte zwar gedacht, dass man damit noch eine Weile warten würde, aber in Anbetracht der Tatsache, dass sie nach Louies Verlust und Eddies Festnahme mehr denn je bewiesen haben, dass sie wirklich zusammengehören, ist die Besiegelung durch den Ring ein runder, wenn auch etwas verspäteter Abschluss für das Eheversprechen.

Besonders gut hat mir auch gefallen, dass die Autoren sich dafür entschieden haben, dass Christopher Herrmann sozusagen nochmals zusammenfasst, warum Matt und Gabby schon immer zusammengehört haben. Wie ich schon öfters erwähnt habe, ist Christopher für die beiden ein wahrer Freund geworden, der ihnen immer mal wieder die Augen darüber öffnet, zusammen sehr viel stärker zu sein, als wenn sie sich alleine durchschlagen.

Neben Christopher war es letztlich aber Kelly selbst, der überhaupt erst die Idee hatte, eine Feierlichkeit auszurichten, um die Ehe der beiden durch die Hochzeit zu untermauern. Denn auch wenn Kelly eher der Frauenheld ist, weiß er doch, wie man eine Hochzeitsfeier ausrichtet. Es war sehr süß von ihm, eine Torte zu beschaffen und darauf den Ring zu platzieren. Ein bisschen überrascht war ich schon, weil Kelly dadurch eine sehr weiche Seite von sich gezeigt hat, die mir aber ausgesprochen gut gefällt und es wird wieder einmal deutlich, dass Kelly und Matt die besten Freunde sind.

Potenzielle Arbeitsstelle in Springfield?

Nachdem Anna in der letzten Folge ohne wirklichen Abschied von Kelly zurück nach Springfield gegangen ist, war ich mir fast sicher, dass die Handlung damit abgeschlossen ist. Doch vielleicht habe ich mich getäuscht und mich vorschnell darüber beklagt, dass es bei "Chicago Fire" immer wieder Handlungsstränge gibt, die toll aufgebaut werden und am Ende arg im Sande verlaufen. Scheint hier aber nicht unbedingt der Fall zu sein.

Durch das überraschende Auftauchen von Benny Severides Kumpel Dennis Mack werden gleich mehrere Faktoren angesprochen, die in der nächsten Zeit noch für Spannung sorgen könnten: Was wird tatsächlich aus Kelly und Anna? Nimmt Kelly das Jobangebot an? Seit der letzten Folge war ich mir sicher, dass zwischen Kelly und Anna eine Seelenverwandtschaft besteht. Das mag bestimmt auch so sein, gerade das ist einer der Gründe, weswegen ich es schade finden würde, sollte er das Jobangebot von Dennis annehmen. Ich kann und will mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass er Annas Wunsch nicht respektiert, damit sie erst einmal in Ruhe ihr neues Leben genießen zu lassen. Sehr gut hat mir daher auch gefallen, als er Stella zu verstehen gegeben hat, Anna erst einmal nicht anrufen zu wollen, zumal diese meinte: Irgendwann einmal. Wie gesagt fände ich es einfach auch schöner, wenn die beiden eher enge und vertraute Freunde sind bzw. bleiben. Es wäre in meinen Augen einfach traurig, wenn man für Kelly schon wieder eine Beziehung konstruiert, was dann bald wieder in die Brüche gehen könnte. Das muss wirklich nicht sein.

Ich kann aber auch verstehen, dass er über das neue Jobangebot von Dennis nachdenkt. Kelly ist vielleicht nicht der Typ, der unbedingt anstrebt, auf der Karriereleiter vorwärts zu kommen. Dass das Angebot verlockend ist und er zumindest darüber nachdenkt, ist durchaus nachvollziehbar und würde sicher jedem anderen auch so gehen. Denken wir doch nur mal an Christophers Versuche oder Joe Cruz, der nun auf der Drehleiter ist und nicht zu vergessen Brian 'Otis' Zvonecek, der sogar die Wache verlassen wollte. Dennoch glaube ich fest daran, dass Kelly der Wache treu bleiben wird, einfach weil er seinen Job liebt, in Chicago seine Freunde und auch irgendwie seine Wurzeln hat. Ich denke, das wird Kelly in einer der nächsten Folgen auch Dennis klar machen.

Ohnehin glaub ich, dass Dennis' Auftauchen noch einen ganz anderen Grund hat, warum er nach Chicago gekommen ist. Vielmehr glaube ich, dass er etwas zu verheimlichen hat, was seine Gesundheit betrifft. Dass er die Schwierigkeiten mit seinem Bein als Nichtigkeit abtut, könnte vielleicht auch bedeuten, dass er nicht freiwillig in Rente gehen wird. Ich bin wirklich mal gespannt, was uns mit Dennis noch erwarten wird, denn dass uns was erwarten wird, ist (zumindest für mich) ziemlich klar.

Zu viele Altlasten

Ein wirklicher Fan war ich nie von der Paarung Sylvie Brett und Antonio Dawson. Alleine schon wie lieblos man damit umgegangen ist, hat mir nicht gefallen. In meinen Augen war das Ganze ohnehin eine Affäre zwischen den beiden und die Autoren sollten sich eigentlich schämen, es auch noch als Beziehung zu beziehen. Noch mehr sollten sich aber dafür schämen, welches Drama für die Trennung inszeniert worden ist!

Allzu viel habe ich von der Trennung/Scheidung zwischen Antonio und Laura Dawson nicht mitbekommen, da ich erheblichen Rückstand bei "Chicago PD" habe. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass Laura solch eine Furie werden kann, wie uns jetzt präsentiert wurde. Wobei ich schon zugeben muss, dass Antonio eine Mitschuld trägt. Ich bin mir zwar nicht sicher, wie lange die Trennung der beiden her ist, aber ich glaube, die Zeit hätte ausgereicht, um Laura darüber in Kenntnis zu setzen, dass es mit Sylvie eine neue Frau in Antonios Leben gibt. Doch anscheinend reden die beiden gar nicht miteinander. Was mich aber ebenfalls verwundert, ist, warum Diego Dawson seiner Mutter nie etwas über Sylvie erzählt hat. Ich meine es ist ja nicht das erste Mal, dass Diego mit Sylvie zu tun hat, wenn sie sogar Schach für ihn lernt. Aber vielleicht kann er mit 13 Jahren bereits abschätzen, wie seine Mutter auf so etwas reagiert.

Lauras Auftreten war einfach völlig daneben. Zwischen ihr und Antonio gibt es noch eine ganze Menge zu klären, bevor beide ein neues Leben mit neuen Partnern beginnen können. Für Sylvie tut es mir schon leid. Nach Harrison und Joe würde ich ihr wirklich einmal wieder einen Mann gönnen. Nur ist eben Antonio der falsche für sie und ehrlich gesagt, brauche ich auch kein Comeback der beiden.

Fazit

Mit #5.12 Zielscheibe hat "Chicago Fire" eine Folge kreiert, die nicht hätte sein müssen. Eddie Owens' erneutes Auftauchen hätte ich persönlich nicht gebraucht, damit nochmals unterstrichen wird, dass Matt und Gabby zusammengehören. Ebenso wenig hätte ich das ganze Drama zwischen Sylvie, Antonio und Laura gebraucht, da für mich eine Trennung ohnehin absehbar gewesen ist. Spannend dürfte(n) Kellys Entscheidung(en) sein.

Daniela S. - myFanbase

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