Bewertung

Review: #5.04 Mord ist sein Hobby

Castle und Beckett wollen sich endlich mal eine Auszeit gönnen und sich ganz ihrer neuen Beziehung widmen. Doch es scheint so, als würden die Beiden Mordfälle richtiggehend anziehen, denn es passiert ein Mord gleich in Castles Garten. Dieser Mordfall sowie der Handlungsstrang um Castle und Beckett wurden von den Autoren in eine gelungene, witzige Folge verpackt, die den Zuschauer mehr als einmal Schmunzeln lässt und die vor allem Beckett mal nicht von der gewohnten Seite zeigt.

"Anyway I need your guys help, there has been a homicide out here in the Hamptons, right in my backyard." – "Seriously Castle?"

Der Fall an sich war sicherlich nicht der spannendste in der Geschichte der Serie "Castle", doch das spielte auch absolut keine Rolle, denn der Fokus wurde sowieso auf die Art der Ermittlungen und die Ermittler gelegt und damit konnte die Folge sehr gut punkten. So wurde es für mich als Zuschauer relativ schnell uninteressant, wer jetzt den Toten umgebracht und was für ein Motiv er gehabt hat. Auch die Verdächtigen waren nichts besonderes und ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass mir außer dem "Mafiaboss", der ja nicht offiziell ein Verdächtiger war, keiner der am Mord beteiligten speziell aufgefallen oder in Erinnerungen geblieben ist. So wurde zwar wahrscheinlich beabsichtigt, dass der Mörder eine Überraschung sein sollte, doch für mich ging der in dieser Szene vollständig unter, da ich mich zu fest auf John Brady konzentrierte, der völlig verdutzt und überrascht darüber war, dass er gerade auf jemanden, der auch noch sein Deputy war, geschossen hat. Seine Reaktion sowie seine Mimik nach dem Schuss waren einfach köstlich. Genau wie Castles Entschuldigung dafür, dass er kurz vorher Verdächtigungen gegen den Chief selber geäußert hat.

Diese Szene ist nur ein Beispiel für viele weitere, die sich genauso abgespielt haben. Der Handlungsstrang des Falles selber ging neben den Ermittlungen und den Ermittlern selber vollkommen unter. Doch wie schon erwähnt, spielte es gar keine Rolle, dass der Mordfall selber die zweite Geige spielte, denn Chief Brady zuzusehen, wie er seinen ersten Mordfall löst und sich nicht wirklich entscheiden kann, ob er nun Castle und Becketts Hilfe will oder nicht, war spannend und witzig genug. Doch auch Castle und Beckett selber haben viel Witz in die Episode hineingebracht. Schon ganz zu Anfang muss man sich das laute Lachen verkneifen, als Brady Beckett, die gerne möchte, dass ihre Anwesenheit nicht offiziell im Bericht erwähnt wird, für eine Prostituierte hält. Dieser Witz hält dann die ganze Folge über stand, vor allem deswegen weil Beckett sich zu Anfang nicht wirklich dafür interessiert in ihrem ersten Urlaub mit Castle auch noch einen Mordfall zu lösen. Im Gegensatz dazu steht Castle, der sofort Feuer und Flamme ist und die Sache nicht einfach dem Chief überlassen kann.

In diesen Szenen lernt man Beckett einmal von einer anderen Seite kennen, was mir sehr gut gefallen hat. Denn für einmal ist sie gegenüber einem Fall relativ gleichgültig und stellt ihr Privatleben vor ihren Beruf. Das zeigt mir deutlich, wie Castle es geschafft hat, dass sie etwas lockerer geworden ist und es in ihrem Leben nicht nur die Arbeit gibt. Am Schluss taucht dann jedoch wieder die alte und bekannte Charaktereigenschaft von Beckett auf. Denn als Castle endlich bereit ist, die Aufklärung des Falles den Kollegen in New York zu überlassen, ist es Beckett die nicht abschließen kann und weitermachen muss bis der Täter auch gefunden wurde. Somit verbindet die Folge eine eher neue und eine alte Charaktereigenschaft von Beckett perfekt und macht sie dadurch für den Zuschauer nur noch sympathischer und liebenswerter.

Am Schluss ist es natürlich wieder Castle, welcher die Lösung des Falles herbeiführt. Dies hätte meiner Meinung nicht unbedingt sein müssen. Ich hätte es witzig gefunden, wenn Chief Brady das kleine Detail aufgefallen wäre. Doch dies ist ein kleiner Schwachpunkt einer sonst wirklich gelungenen Folge, und dass Castle zum Schluss die entscheidende Entdeckung macht, gehört wohl irgendwie auch schon ein bisschen zur Serie dazu.

"As your partners is a obligation to find out, who this guy is." – "What kind of partners would we be if we didn’t."

Auch Kevin und Esposito sind an dem Mordfall nur mit halbem Herzen dabei. Viel mehr interessiert sie, wer der geheimnisvolle Freund von Beckett ist. So sehen sie es als ihre Pflicht an, herauszufinden mit wem Beckett nun übers Wochenende weggefahren ist und ob dieser Mann eine Frau wie Beckett auch verdient hat. Vor allem Esposito zeigt vollen Einsatz bei diesen Ermittlungen und überprüft ein Ex-Freund von Beckett nach dem anderen. So finde ich es am Schluss mehr als gelungen, dass es nicht Esposito sondern Kevin ist, der durch einen Zufall herausfindet, dass Beckett zusammen mit Castle weggefahren ist und die beiden ein Paar sind.

Gut gefallen hat mir wie Kevin schließlich mit seinem Wissen umgeht. Er gibt Castle und Beckett zwar zu verstehen, dass er weiß, dass sie ein Paar sind, zeigt aber dadurch, dass er es nicht explizit erwähnt auch, dass sie ihm vertrauen können und er es nicht im Präsidium ausplaudern wird. Trotzdem habe ich irgendwie geglaubt, dass er es wenigstens Esposito erzählt, doch Kevin ahnt wohl wie wichtig es ist, dass niemand über das neue Paar Bescheid weiß und hält nicht nur seinen Mund, sondern versucht Esposito auch noch von weiteren Untersuchungen im Fall "Wer ist Becketts Freund?" abzuhalten. Es bleibt hier nur abzuwarten wie Esposito reagieren wird, wenn er von Castle und Becketts Beziehung erfährt und was er dazu sagen wird, dass es Kevin schon länger weiß und ihm nichts gesagt hat.

"Hey do you hear about Becketts weekend?" – "No. Big Plans?" – "She’s going away with her boyfriend." – "A Boyfriend? Beckett really? Who is this lucky guy?"

Beckett und Castle können ihre gute Chemie als Paar auch in dieser Folge bestätigen. So bleibt in ihrer Beziehung, durch die kleinen Wortgefechte und unterschiedlichen Meinungen die Spannung, welche vor ihrer Beziehung zwischen den Beiden geherrscht hat, bestehen. Vor allem hat mir gefallen, dass wenn sich scheinbar einer der Zwei etwas in den Kopf gesetzt hat, es für den anderen relativ schwer ist, ihn davon abzubringen. Dies wird klar, als Beckett Castle verführen will und dieser nur an den Fall denken kann und sich auch durch ihre Küsse nicht davon abbringen lässt, sich nun mit dem Mord zu beschäftigen und diesen zu lösen. Umgekehrt passiert genau das gleiche als Castle nach einigen Ermittlungen das Gefühl hat, dass nun Esposito und Kevin von New York aus den Fall zu Ende bringen können und er und Beckett nun endlich den Urlaub genießen können. Doch nun ist bei Beckett das Interesse an dem Fall geweckt und er kann nichts tun um sie von den weiteren Ermittlungen abzubringen. Das zeigt mir, dass beide ihre eigene Persönlichkeit behalten haben und das ist meiner Meinung extrem wichtig, wenn die zwei Hauptcharaktere in einer Crimeserie nach einigen Staffeln endlich zusammenfinden. Denn würde sich einer der beiden oder sogar beide charakterlich verändern, würde sofort die Spannung, welche ein bedeutender Teil der Serie ist, verlorengehen. Doch im Fall von Castle und Beckett haben die Autoren dies bis jetzt wirklich gut hingekriegt.

Neben all den witzigen Szene sind mir auch zwei Punkte aufgefallen, welche zwar nur kurz erwähnt wurden, für die Beziehung von Castle und Beckett jedoch wichtig sind und sicher auch noch in Zukunft eine Rolle spielen werden. Einer der Punkte findet ganz zu Anfang der Folge statt, nämlich als Beckett auf die Uhr auf ihrem Computer starrt und wartet bis sie fünf Uhr anzeigt. Castle taucht auf und will mit ihr warten. Einerseits eine total süße Geste, anderseits wird durch seine Bemerkung Beckett klar, dass sie ihren Freunden nicht sagen kann, dass sie und Castle eine Beziehung führen. Obwohl die Szene und Becketts Bemerkung darüber sehr kurz gehalten werden, merkt man dass die Situation für sie keine Einfache ist und ich bin gespannt wie lange es geht, bis auch Esposito über die Beziehung Bescheid weiß und wie Beckett mit der Heimlichtuerei umgeht.

Bei der zweiten Szene handelt es sich auch um etwas, das ganz zu Anfang der Episode passiert. Nämlich als Castle und Beckett in den Hamptons und in Castles Ferienhaus eintreffen. Beckett ist völlig überwältigt und obwohl sie weiß, dass Castle finanziell gut dasteht, wird ihr nun wirklich klar, wie reich er tatsächlich ist. Zusätzlich stellt sich ihr sofort die Frage wie viele Frauen er schon hierhergebracht hat und so wird für kurze Zeit Castles Vergangenheit im Bezug auf die vielen Frauen in seinem Leben zum Thema gemacht. Auch wenn Castle Becketts Zweifel sehr schnell zerstreuen kann, glaube ich, dass sowohl die finanzielle Überlegenheit von Castle sowie dessen Ex-Freundinnen in seiner neuen Beziehung mit Beckett noch einmal zum Thema werden könnten.

Fazit

Eine Folge, in welcher der Mordfall zwar zur Nebensache degradiert wird, dies jedoch überhaupt nicht störend ist, da die Art der Ermittlungen sowie die Ermittler, allen voran Chief Brady, die Episode getragen haben. Und auch in der noch neuen Beziehung von Castle und Beckett haben die Autoren bis jetzt alles richtig gemacht und haben auch in dieser Folge erreicht, dass die Spannung und Chemie dieser zwei Charaktere erhalten geblieben ist.

Maria Schoch - myFanbase

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