Bewertung

Review: #4.13 Ein Haufen Kläffer

Es gibt sie noch. Diese kleinen Augenblicke, die die Shipper von Beckett und Castle bei Laune halten. In dem Moment, als Castle ganz unbedarft Becketts Hand nahm und sanft darüber strich, hielt nicht nur Beckett kurz den Atem an, sondern sicher auch manch ein Fan zu Hause vor den Bildschirmen. Es ist zwar keine große, überaus romantische Geste, aber sie ist unglaublich intensiv, weil sie so spontan und unerwartet kommt. Sie sehen sich in die Augen und es wirkt, als würden sie endlich über ihren Schatten springen und endlich.... doch so schnell er auch gekommen ist, so schnell verschwindet der Moment zwischen ihnen auch wieder.

Als beide sich um Hund Royal streiten und quasi schon eine Art Sorgerechtsvereinbarung treffen, da kann man sich ein Lächeln nicht verkneifen und man wünscht sich einmal mehr, dass diese beiden frustrierenden Personen sich endlich einmal aussprechen und ihren Gefühlen nachgeben. Doch dafür scheinen beide noch nicht bereit zu sein. Es ist ja auch noch etwas hin bis zum Staffelende.

Castle scheint momentan auch vielmehr damit beschäftigt zu sein, mit der Situation klar zu kommen, dass seine Tochter Alexis ihn bald verlassen wird. Nach der niederschmetternden Ablehnung durch die Universität von Stanford hat sich allmählich wieder gefangen, hat ihre Fühler ausgestreckt und plant nun offen ihre Zukunft. Dass sie dabei möglichst weit weg von New York möchte, macht Castle ein klein wenig Angst. Er muss seine kleine Tochter ziehen lassen und weiß nicht so recht, was er dann mit sich anfangen soll. Da kommt ihm auch schon mal die Idee, sich einen Hund zuzulegen, wenn auch nur als Lockmittel für Alexis, die schon seit Kinderbeinen an gerne einen Hund gehabt hätte. Alexis durchschaut ihren Vater jedoch und gibt ihm zu verstehen, dass sie nicht vor hat, ihr Zuhause für längere Zeit hinter sich zu lassen. Sicherlich will sie ihr eigenes Leben leben und selbstständig werden, aber die Bindung zu ihrem Vater ist so stark, dass sie sicherlich nicht einfach ans andere Ende des Landes zieht und vergisst, wer Zuhause sehnsüchtig auf sie wartet.

Diese kurzen, aber gut dosierten zwischenmenschlichen Momente sind es schließlich, die die Episode vor der Belanglosigkeit retten. Der Fall um den toten Hundeshowjuror ist zwar verzwickt genug, um nicht vollkommen langweilig zu sein, doch so recht punkten will insbesondere die Auflösung am Ende nicht recht. Es werden verschiedene Spuren gelegt, die ein ums andere Mal in Sackgassen führen und den ein oder anderen skurrilen Charakter zu Tage befördern. Nana Visitor als schrullige Hundepsychologin schießt dabei den Vogel ab. Sogar Castle kommt während ihrer Szenen nicht mehr aus dem Augenrollen heraus.

Hilarie Burton hingegen macht eine sehr gute Figur. Sie spielt das versnobbte IT-Girl Kay Cappuccio herrlich leichtfüßig, so dass man ihr sogar abnimmt, dass mehr hinter de Glamourfassade steckt als nur ein dämliches Möchtegern-Sternchen ohne Talent. Obwohl es schon wieder recht kitschig ist, dass Esposito sich zu dem Sternchen hingezogen fühlt, sie bei jeder sich bietender Gelegenheit in Schutz nimmt und am Ende für sein Engagement von ihr sogar ein kleines Küsschen bekommt.

Fazit

Auch wenn der Fall ein wenig vor sich hin dümpelt, so schaffen es die Autoren doch gerade so viele kleine Momente einzustreuen, die einen bei Laune halten. So ist #4.13 am Ende ein angenehm kurzweiliger Zeitvertreib.

Melanie Wolff - myFanbase

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