Bewertung

Review: #6.08 Schonungslose Wahrheit

Foto: David Duchovny, Californication - Copyright: Paramount Pictures
David Duchovny, Californication
© Paramount Pictures

Weiter geht es bei "Californication" mit der konsequenteren Fortführung der Handlungsstränge. Nachdem Becca am Ende der letzten Episode ihr Buch an Hank weiter gegeben hat, steht nun natürlich Feedback im Zentrum der Episode, allerdings nicht nur Feedback für Becca.

One page at a time

Becca kann natürlich gar nicht erwarten, Rückmeldung zu erhalten. Entsprechend ist sie doch sehr enttäuscht, dass ihre Befürchtungen wahr werden und Hank das Buch nicht wirklich gefällt. Ich hatte ja gehofft, dass etwas mehr auf den Inhalt eingegangen wird und Hank in erster Linie deshalb ein Problem hat. Doch es ist dann offenbar eher ein stilistisches Problem, was Hank stört. Nur schafft er es erst mal nicht, seinen Eindruck ordentlich zu formulieren und da Becca die ersten Worte doch sehr treffen, dauert es bis zum Ende der Episode, bis Hank einfühlsam und lobend seine Worte an Becca weitergeben kann. Natürlich ist er stolz, sieht Potenzial und sieht Beccas ersten Versuch sogar als besser als seinen damaligen ersten Versuch an. Natürlich ist die Abschlussszene gelungen, auch wenn es schon etliche, bessere Vater-Tochter-Szenen gab. Und für Hank ist es ein riesiger Schritt, ein Stück weit zu akzeptieren, dass Becca ihren Berufswunsch gefunden hat und es auch Sinn macht, diesen weiter zu verfolgen. Dass Karen ihn dazu wieder etwas schubsen musste, gehört zur Familientradition.

It's very you

Hank erhält ebenfalls Feedback auf seine Musicalfassung von "God Hates Us All" und muss feststellen, wie hart ein Urteil sein kann. Hank verteidigt seine Fassung natürlich, aber sie geht in die vollkommen falsche Richtung. Ein Musical ist eben auch etwas anderes. Ich habe mich sehr amüsiert, als Hank sein Fett weg kriegt, zumal sich alle anderen zu wunderbar einig waren und tolle Formulierungen parat hatten. Hanks Konsequenz ist durchaus nachvollziehbar. Er muss zu seiner Muse, leider nicht Karen sondern Faith, und lässt sich inspirieren. Natürlich ist die Inspiration in erster Linie körperlich. Die schönste Phase war aber die musikalische, als Hank mit der Gitarre im Bett lag und sie gesungen habe. Dieser Moment hatte eine wunderbare Atmosphäre, in der ich mir erstmals vorstellen konnte, dass Hank und Faith tatsächlich zusammen passen könnten. Natürlich werde ich immer ein Hank-Karen-Fan bleiben, aber die Autoren finden ja immer wieder neue Frauen für Hank. Faith ist da auf jeden Fall ein annehmbarer Charakter.

May the best man win

Auch Marcy erhält eine Art Feedback, denn ihre neue beste Freundin Ophelia ist für Stu und Charlie ein Dorn im Auge. Sie hat mit ihren Männeransichten Marcy voll überzeugen können und den beiden Herren damit die Chancen auf eine Rückkehr zu Marcy enorm minimiert. Der einzige Weg ist also, erst mal gemeinsam Ophelia aus dem Weg räumen, um dann jeweils ihr Glück zu versuchen. Das kann definitiv noch witzig werden, denn besonders Stu scheint jeden Mittel recht zu sein und finanziell hat er da keinerlei Einschränkungen. Marcy wird erst mal mit Drogen zu einem Gespräch gelockt und dann versucht zu resozialisieren. Ophelia stößt dazu und hat in Bezug auf Charlie und Stu wirklich alle Argumente auf ihrer Seite, aber in einer Sache haben die Männer recht. Ophelia ist verrückt. Der Schlagabtausch gipfelt in einer herrlichen Szene, die mal wieder typisch abgedreht ist, dadurch aber gewöhnt köstlich amüsieren kann. Wahrscheinlich haben die Männer ihr Ziel also erreichen können. Trotzdem wird Marcy die guten Argumente nicht so einfach vergessen. Es wird gewiss noch interessant in den letzten Episoden der Staffel. Ich bevorzuge ja einen Neuanfang mit Charlie, aber da darf er ruhig noch ordentlich für kämpfen und weniger Amateur-Videos drehen.

Fazit

Auch diese Episode bringt viel Entwicklung mit sich, kann aber nicht vollständig überzeugen, weil viele Szenen etwas zu viel Zeit für sich beanspruchen und die Episode dadurch etwas langgezogen wirkt. Trotzdem fühle ich mich jetzt endlich richtig in der Staffel angekommen. Besser spät als nie.

Emil Groth – myFanbase

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