Bewertung

Review: #6.17 Zwei Welten

Diese Folge dürfte wohl die schockierendste Buffyfolge sein, die es je gab, denn hier wird das gesamte Buffyverse in Frage gestellt. Will man anfangs noch glauben, dass es nur an dem Gift liegt, so beschleicht einen doch langsam aber sicher das Gefühl, dass da doch was dran sein könnte. Wir erfahren das erste Mal von Buffys früherem Anstaltaufenthalt, der sie sichtlich mitgenommen hat.

Für sie ist es wohl das schlimmste, ihre Eltern zu sehen, ihre Mutter lebendig und die beiden zusammen, als wäre nie etwas gewesen. Das ist es wohl auch, was sie am meisten zu dieser "Realität" hinzieht. Dazu kommen aber noch die Probleme, die sie in Sunnydale hat, sei es ihre Affäre mit Spike, von der sie nicht will, dass die anderen je von ihr erfahren, oder Dawn, die in der Schule alles andere als glänzt und stiehlt. Wer wünscht es sich nicht, aus einem Alptraum aufzuwachen? Für sie eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten.

Toll ist wieder einmal, wie sich die Autoren selbst auf den Arm nehmen. Der Arzt macht ihr klar, wie unwahrscheinlich eine Realität ist, in der sie ein Supergirl ist und gegen Vampire und Dämonen kämpft. Die Schwester hat sie sich wegen ihres Wunsches nach einer heilen Familie dazuphantasiert. Buffy beginnt zu glauben, dass das wirklich alles nicht so sein kann, wie sie es zu erlebt haben meint.

Wie sie dann Xander, Willow und Dawn dem Dämonen überlassen will, das ist schon schlimm. Man merkt die ganze Zeit über, dass sie sich mehr und mehr verliert und einfach nur wieder ein normales Leben führen will. Auch wenn sie dafür ihre Freunde opfern muss, dafür kann sie wieder mit ihren Eltern zusammen sein. Als sie sich dann doch für Sunnydale entscheidet, ist es schon sehr emotional. Sie muss sich von ihrer Mutter verabschieden, ein weiteres Mal, und sich eventuell für die falsche Seite entscheiden.

Als der Arzt ihren Eltern dann in der letzten Szene mitteilt, dass sie sie verloren haben, spätestens da muss auch der letzte Skeptiker wohl darüber nachdenken, ob diese alternative Realität nicht die wahre ist und Sunnydale wirklich nur in Buffy's Realität existiert.

Die Blenden zwischen den Realitäten sind sehr abrupt und Buffys zunehmende Abwesenheit verstärken das unangenehme und beängstigende Gefühl mehr und mehr.

Joss wollte uns zum Grübeln bringen und schockieren, das hat er hier geschafft. Es war angedacht diese Folge als Finale der Staffel oder sogar als Serienfinale zu nutzen, ich denke aber, hier passt sie besser, denn sie kommt einfach unerwartet. Hätte man sie als Finale genutzt, hätte das sicherlich noch viel mehr Wirbel erzeugt, aber es wäre wohl auch etwas "unfair" gewesen, uns dann so plötzlich so im Regen stehen zu lassen.

Auf jeden Fall eine der besten und überraschendsten Buffyfolgen überhaupt, die einen nicht loslässt und wohl für immer grübeln lässt, was nun die Realität ist.

Maja Höpner - myFanbase

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