Review: #5.03 Kleine Lügen

Obwohl diese Episode den Titel "kleine Lügen" trägt, überlegte ich mir beim Schauen, dass man sie auch "Jemand anderes" hätte nennen können. Denn genau darum ging es in dieser Folge, welche neben wunderbaren Kommentaren von Luc mit einigen Höhen und Tiefen gespickt war. Am dramatischen empfand ich wieder die Storyline um Holly, bei der es anscheinend gar nicht so gut aussieht.

Neue Identität

Auch wenn ich Robert noch immer vermisse, kann ich verstehen, dass Kitty sich der Männerwelt wieder zu öffnen beginnt. Dass sie dafür aber eine andere Identität annimmt, hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Jedoch finde ich diesen Schritt nicht allzu verkehrt. Denn nach der schweren Zeit hat Kitty wahrscheinlich keine Lust auf Vorurteile, die Jack aber hat. Allerdings hätte ich mich auch sehr gewundert, wenn alles glatt gegangen wäre. Zum Glück kam Kevin vorbei und brachte seine Schwester in eine missliche Lage und die fand ich durchaus sehr amüsant. Auf der anderen Seite müsste Kitty ihm aber auch dankbar sein, denn immerhin stand sie am Herd und versuchte zu kochen. Anscheinend hat sie das Talent von Nora nicht vererbt bekommen. Doch schlimm war das Ganze für mich absolut nicht. Mir gefiel es nämlich sehr gut, dass sie Jack noch die Wahrheit gesagt hat und jener absolut keine Probleme damit zu haben scheint. Und obwohl Kitty ihn weg geschickt hat, könnte ich mir vorstellen, dass wir Jack nicht zum letzten Mal gesehen haben. Im Großen und Ganzen gefällt mir die Chemie zwischen den beiden sehr gut und auch wenn der Schmerz für Kitty noch immer stark ist, so glaube ich doch, Jack könnte für sie zu einer Art Stütze werden und wer weiß, vielleicht wird aus den beiden doch noch einmal mehr. Meinem Eindruck nach, scheint der Handwerker erkannt zu haben, dass Kitty vollkommen anders ist, als die bisherigen Kunden, die er aus der Stadt kennt. Warten wir einfach mal ab, wie sich alles noch entwickeln wird.

"Wir sind geschieden!"

Diese Aussage kam jetzt doch sehr überraschend. Justin und Rebecca sind also geschieden. Ein bisschen verwundert und enttäuscht bin ich schon, zumal man ja eigentlich ein Trennungsjahr einhalten muss. Zwar war Justin ein Jahr in Afghanistan, jedoch weiß man ja nicht, ob das Jahr schon fast vorbei ist. Allerdings gibt es da auch noch die Härtefallregelung, die hier anscheinend greifen würde beziehungsweise gegriffen hat. Allerdings hat man am Ende der Folge sehr schön gesehen, dass anscheinend doch noch nicht alles vorbei ist zwischen den beiden. Vielleicht war es von Rebecca nur eine Kurzschlussreaktion, wenn man bedenkt, dass sie einsam gewesen ist, Angst wegen Holly hat und auch nicht weiss, ob Justin überhaupt lebend zurückkehren wird. Auch wenn sich Rebecca bis jetzt noch immer dagegen sträubt, Justin eine zweite Chance zu geben, ich könnte mir aber vorstellen, dass es die beiden in nächster Zeit nochmal miteinander versuchen werden. Damit meine ich keinen zweiten Eheversuch, sondern vielmehr über all das, was geschehen ist, zu sprechen. Immerhin ist ein komplettes Jahr vergangen. Ein Jahr, welches in meinen Augen viele Fragen und Vorwürfe in sich trägt, welche geklärt werden sollten und auch müssen.

Einmal Verjüngung bitte

Die eine nimmt mal eben kurzerhand eine andere Identität an, während Nora und Sarah über eine Verjüngung nachdenken und Letztere sich schon um Jahr jünger gemacht hat. Anfänglich fand ich Noras Einstellung nicht nachvollziehbar. War sie es nicht, die Simon klar gemacht hat, dass all die Falten und der gesamte Alterungsprozess zu ihr gehört und sie stolz drauf ist? Ja, genau es waren Noras Worte und ich war begeistert darüber, wie sie zu ihrem Alter steht und jetzt, nachdem sie eine alte Bekannte wiedergetroffen hat und diese ihr von ihrem Schwiegersohn vorgeschwärmt hat, ändert sie prompt ihre Ansichten und findet, dass sie ganz dringend ein Lifting nötig hat? Also bitte, das passt doch absolut nicht zur sonst so selbstbewussten Nora. Doch anscheinend liegt es nicht mal an ihrem Alter, vielmehr scheint hier die Einsamkeit sie in diese Ansichten zu treiben. Dabei bin ich mir sicher, dass Nora nicht zum alten Eisen gehört und noch einen tollen Mann abbekommen wird.

Sehr schön, dass Saul das Gespräch mit seiner Schwester geführt hat, der ihr Problem gut erkannt hat und genau die richtigen Worte für die Situation gefunden hat. Ich finde, daran erkennt man auch sehr schön, dass die beiden Geschwister sind. Denn wie Saul, findet auch Nora immer die passenden Worte, wenn es nicht um sie selbst geht. Wie ich schon geschrieben habe, denke ich, wird sie auch noch einen tollen Mann abbekommen. Ich meine mich nämlich erinnern zu können, dass die Geschichte mit Isaac Marshell noch nicht vom Tisch ist. Ich bin sehr gespannt, ob Nora das Angebot mit der Radio-Talkshow annehmen wird. Denn dazu sind Leute wie sie genau richtig. So eine starke Persönlichkeit wie sie hat es in meinen Augen nicht nötig, sich von so einer schnippischen und unsympathischen Frau bevormunden zu lassen, gut dass sie gekündigt hat.

Anders als Nora hat sich Sarah vollkommen in die Nesseln gesetzt und ich muss sagen, ihre Storyline hat mich diesmal am meisten amüsiert, wobei das natürlich einzig und alleine den Kommentaren von Luc zuzuschreiben ist. Noch immer kann ich nicht ganz verstehen, warum Sarah ihrem Partner nicht längst gesagt hat, dass sie älter ist. Was ist denn groß dabei? Sicherlich ist es für Sarah unangenehm, wenn der Mann jünger ist, jedoch hat Luc nie den Eindruck vermittelt, als habe er ein Problem damit. Auch finde ich, dass Sarah durch die neue Frisur (die ich recht gewöhnungsbedürftig finde) schon jünger als in Staffel vier aussieht. Ich glaube aus diesem Grund fand ich es auch so lustig, dass Scotty auf die Torte eine 40 schrieb und alle geschockt gewesen sind. Doch das alles war nicht das Witzige, sondern dass Luc ihr richtiges Alter gewusst und das Spielchen mitspielt hat. Doch das Highlight des Ganzen war es, als sich Luc auch noch einen Scherz erlaubte und Sarah ein Glas Wasser für ihre Dritten hingehalten hat. Ich denke, Sarah braucht einfach nochmal die Bestätigung, nicht von Luc verlassen zu werden. Warum sollte er das auch tun? Er hat sich bewusst für sie entschieden und das alleine zählt doch. Als sehr schön empfand ich, dass er mit Sarah, Paige und Cooper bereits eine Familie gefunden hat, die er liebt. Ich bin mal gespannt, wann die Krönung mit einer Hochzeit kommt.

"Ich hoffe, Sie finden Ihre Mutter bald!"

Nach dem Wandel in der vorigen Folge finde ich den Handlungsstrang rund um Holly, Rebecca und David noch immer am stärksten. Wie ich schon neulich geschrieben habe, entdeckt man dadurch vollkommen neue und einfühlsame, aber auch äußerst verletzliche Seiten an Holly und die machen unglaublich viel Spaß. Dass durch die Erzählungen von Justin nicht gleich alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen ist, sehe ich als sehr guten Schachzug der Autoren an. Es wäre auch etwas lahm, wenn Holly nach nur zwei gelaufenen Folgen ihr Gedächtnis wiederfinden würde, zumal man erst erfahren hat, dass sie bereits ein Jahr mit Amnesie lebt und bis dato keine wirkliche Verbesserung dahingehend eingetroffen ist.

Allerdings habe ich mich sehr gefreut, dass sie Rebecca sehen wollte. Denn diese Entwicklung habe ich nicht erwartet. Mir hat die Szene zwischen Holly und ihrer Tochter sehr gut gefallen und ich hatte wirklich für einen kleinen Moment die leise Hoffnung, sie würde sich nun einen kleinen Hauch an Rebecca erinnern. Jedoch scheint das mit dem Ballett nur in ihrem Gedächtnis geblieben zu sein, weil Holly vielleicht irgendetwas anderes damit verbindet, jedoch nicht ihre Tochter Rebecca. Ich denke, das war auch der Grund, warum auch ich schockiert war, das von Holly zu hören. Rebecca tut mir wirklich leid, da sie trotz ihres Verdachts guter Hoffnungen war, die mit nur einem einzigen Satz zunichte gemacht worden sind. Doch diese Situation setzt nicht nur David und Rebecca zu, auch Holly muss es nach diesem Gespräch unglaublich schwerfallen, mit ihrem Gesundheitszustand zurechtzukommen. Vor allem liegt das wohl auch daran, weil sie eben bemerkt hat, wie sehr sie ihre Tochter damit verletzt hat und es auf der einen Seite nicht mehr rückgängig machen kann und auf der anderen Seite aber auch einfach nicht versteht, was sie so Schlimmes gesagt hat. Durch ihr Verschwinden kommt natürlich nicht nur die Frage und das Bangen auf, ob ihr was passiert ist, sondern ich persönlich stelle mir auch die Frage, ob es das Gespräch war, dass zum Verschwinden geführt hat und wo sie überhaupt ist und ob sie durch ihr Verschwinden auch versucht, selbst die Antworten und ihre Erinnerungen zurückzubekommen. Es bleibt auf jeden Fall noch sehr spannend.

Fazit

#5.03 Kleine Lügen trug witzige, verstörende, romantische aber auch schockierende Momente in sich, die sehr schön anzusehen waren. Gespannt darf man auf jeden Fall darauf sein, wie es mit Kitty und Jack weitergeht, was Nora nach ihrer Kündigung macht aber vor allem, wohin Holly verschwunden ist. Fragen, die die Autoren hoffentlich in den nächsten Folgen aufklären werden.

Daniela S. - myFanbase

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