Salman Rushdie

Ahmed Salman Rushdie wurde am 19. Juni 1947 in eine muslimische Familie in Mumbai, Indien, hineingeboren. Seine Familie und er verließen das Land, als er 17 Jahre alt war. Er ging auf die Cathedral School in Mumbai und dann auf die Rugby Boy's School in England, bevor er das King's College in Cambridge besuchte, wo er 1968 mit einem Bachelor promovierte. Nach seiner Promotion entschied er sich, in England zu bleiben, wo er zunächst als Schauspieler und Werbeautor arbeitete, bevor er zum Vollzeitautor wurde. Für die Ewigkeit blieb er in England nicht, da er heute in New York lebt.

Seine Biographie macht ihn zu einem seltenen Autoren. Er ist indischer Schriftsteller, der jedoch alles auf Englisch schreibt, und seine doppelte Herkunft ermöglicht es ihm, das dominante indische Gerüst von zeitgenössischer Literatur und kulturellen Studien zu hinterfragen. Daher sind Klischeevorstellungen und Mischbildungen Hauptbestandteil seiner Werke.

Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller kam Rushdie 1988 in die Schlagzeilen wegen der Reaktionen der muslimischen Gesellschaft auf sein Buch "The Satanic Verses". Indien, Pakistan, Saudi Arabien, Südafrika und andere Nationen mit einer überwiegend muslimischen Gesellschaft verbannten das Buch. Muslime in England verbrannten das Buch ebenfalls und es gab heftige Demonstrationen in Gebieten mit einem hohen muslimischen Anteil der Gesellschaft. Diese Reaktionen wurden durch Rushdies neue Übersetzung der Geschichte des Propheten Mohammed und der Wörter des Korans herbeigeführt. Die Menschen waren vor allem über einen Bereich sehr empört und zwar den, in dem Rushdie von einem Bordell spricht, in dem die Prostituierten die Namen von Mohammeds zwölf Frauen tragen und auf Grund dieser die Freier sexuell stimuliert werden.

1989 sprach Irans führendes spirituelles und politisches Oberhaupt Ayatollah Khomeini eine Fatwa gegen Rushdie aus, verkündete ihm und seinem Verleger "madhur el dam" (jenen, dessen Blut muss vergossen werden) und stellte eine Prämie auf dessen Ermordung aus. Gezwungenermaßen musste Rushdie sein Bedauern verkünden, dass er durch sein Buch vielen Muslimen auf der ganzen Welt Leid zugefügt hätte. Einige Übersetzer des Buches wurden damals verletzt oder erstochen. Zwar wurde 1998 eine neue Regierung im Iran gebildet, doch diese verkündete, dass die Fatwa, welche gegen Rushdie ausgesprochen wurde, nicht zurückgenommen werden kann. Dies kann nur derjenige, der sie ausgesprochen hat, und dieser war zu dem Zeitpunkt bereits tot, daher ist die Fatwa bis heute unwiderruflich; und daher lebt Rushdie bis heute in Isolation und unter polizeilicher Aufsicht.

Im Jahre 2007 wurde Rushdie trotz heftiger Proteste in den muslimischen Ländern von der Queen zum Ritter geschlagen. Damit heißt er nun offiziell Sir Ahmed Salman Rushdie.

Ignat Kress - myFanbase