Forest Whitaker

Sieht man sich Forest Whitaker so an, kann man kaum glauben wie viel Talent in ihm steckt. Sein sanftmütiges Gesicht, dass vor allem durch sein "faules Auge" ähnlich dem von Karl Dall geprägt wird, lässt auf einen freundlichen Mann deuten, doch kann man ihn sich nur schwer als Samuraikrieger oder ähnliches vorstellen. Dennoch schafft es Forest überzeugend in die verschiedensten Rollen zu schlüpfen und das Publikum in seinen Bann zu ziehen.

In seiner Jugend sah es noch gar nicht so aus, als würde er eines Tages Schauspieler werden. Ans College kam er über ein Football-Stipendium, doch als er erkannte, dass seinem Trainer der Sieg wichtiger war als seine Gesundheit brach er das Studium dort ab um seinem Interesse an der Musik nachzugehen und an die USC in Los Angeles zu wechseln. Dort bekam er erneut ein Stipendium wegen seiner opernhaften Tenorstimme. Es folgte erneut ein Stipendium für die Eliteuniversität Berkeley, wo er seine Konzentration voll und ganz der Schauspielerei widmete

Sein Filmdebüt folgte im Alter von 21, als Forest in "Ich glaub ich steh im Wald" den Footballspieler Charles Jefferson spielte. Diesem Rollentyp blieb er erstmal treu und fasste langsam Fuß. Doch schon bald weitete er seine Engagements auch auf Fernsehauftritte aus und spielte unter anderem in der TV-Filmreihe "Fackeln im Sturm" (1985), die vom amerikanischen Bürgerkrieg handelt. Mit der Zeit machte er sich in Hollywood einen Namen und bekam Angebote für erstklassige Filme wie z. B. "Good Morning, Vietnam" (1987), wo er an der Seite von Robin Williams spielte. Seinen großen Durchbruch feierte er mit der Hauptrolle in dem Clint Eastwood Film "Bird" (1988), wo er die Jazzikone Charlie Bird Parker mimte. Er wurde dafür mit der Goldenen Palme der Filmfestspiele von Cannes ausgezeichnet und erhielt eine Golden Globe Nominierung.

Während man manchmal den Eindruck hat, dass Forest häufig Filme auswählt, in denen er den ruhigen, ausgeglichenen Part spielen kann, bewies er mit "The Crying Game - Die Frau des Soldaten" (1992), dass er auch gerne Charaktere darstellt, deren Leben keineswegs leicht ist. Die Rolle des britischen Soldaten Jody brachte ihn internationale Anerkennung und wird heute noch oft als eine seiner besten angeführt. Leider folgte in den Neunzigern eine Reihe von Fehlgriffen bei den Rollenangeboten, die vor allem aus dem Genre Science Fiction kamen. In den letzten Jahren hat er sich jedoch von dieser Pechsträhne sehr gut erholt und feierte 2007 einen Megaerfolg, als er nicht nur den Golden Globe, sondern auch den Oscar für seine Darstellung des Idi Amin in "Der letzte König von Schottland" gewann.

Wer hätte gedacht, dass Forest ursprünglich die Rolle des Sawyer in der ABC-Serie "Lost" hätte übernehmen sollen? Er schlug den Part jedoch aus, weil sein Film "First Daughter - Date mit Hindernissen" (2004) mit Katie Holmes und Marc Blucas grünes Licht bekam. Forest spielte hier nicht nur den Erzähler, sondern führte auch Regie und gehörte dem Produzententeam an. Die Arbeit hinter der Kamera macht ihm bis heute Spaß und ist für ihn eine willkommene Abwechslung zum Alltag als Schauspieler.

Privat führt Forest ein sehr glückliches Leben mit seiner Ehefrau Keisha, die ebenfalls Schauspielerin ist. Die beiden heirateten am 4. Mai 1996 und haben zwei gemeinsame Töchter namens Sonnet und True. Er selbst brachte seinen Sohn Ocean aus einer vorangegangenen Beziehung mit in die Ehe und wurde selbst Stiefvater von Keishas Tochter Autumn. Seine beiden jüngeren Brüder Kenn und Damon sind ebenfalls Schauspieler. In seiner Freizeit macht Forest nach wie vor viel Sport und hat unter anderem den schwarzen Gürtel ersten Grades in Kenpo Karate.

Neben seinem Beruf engagiert sich Forest sehr stark für karitative Einrichtungen. Darunter ist Penny Lane, eine Einrichtung, die sich um missbrauchte Jugendliche kümmert, sowie 4-D All-Stars und The Watts Cinema Project. Der strenge Vegetarier setzt sich außerdem für die Tierschutzorganisation PETA ein und versucht die Menschen davon zu überzeugen auf gesunde Weise zu Vegetariern zu werden.