Bewertung

Review: #3.01 Ozean des Leidens

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Sam Witwer

Ich weiß ja, dass jeder von euch sehnsüchtig auf die neue Staffel "Being Human" gewartet hat. Einige vielleicht, weil sie die Serie generell gern schauen und andere vielleicht, weil sie nach der humorärmeren zweiten Season trotzdem auf Besserung hofften. Deswegen will ich auch niemanden lange auf die Folter spannen und serviere meine Meinung zu der ersten Folge auf einem Silbertablett. Bitteschön.

Vampir-Apokalypse

Zu Beginn fühlte ich mich natürlich ordentlich verkohlt, denn für mich gab es nicht einen Weg in die Richtung, dass 15 Monate nach dem Ende (fast) aller Dinge die drei Mitbewohner freudestrahlend und Witze-reißend in der Küche sitzen. Niemals – schließlich sind wir hier nicht bei "Supernatural". Umso eindrucksvoller fand ich dann Aidans Panik, als er sich im Sarg wiederfindet und erkennt, dass er nicht mal in Ruhe sterben kann, um seinem Szenario endlich ein Ende zu bereiten. Natürlich ist klar, dass man ein bisschen verrückt wird und sich Sachen einbildet, die eigentlich gar nicht da sind. Das verschaffte uns schließlich auch ein Wiedersehen mit dem viel umjubelten Mark Pellegrino und in dem Zusammenhang durften wir endlich, trotz dem Ernst der Lage, auch mal wieder bei "Being Human" kichern. Das Streitgespräch zwischen Bishop, Sally und Josh fand ich sehr amüsant und vor allem bei Hallu-Joshs und Hallu-Sallys Bemerkung, nun auch Bishops Charme verfallen zu sein, musste ich laut auflachen.

Desweiteren fand ich es auch gut, dass man Aidans Rückkehr nach Boston noch ein bisschen heraus zögert. Das hatte ich mir ja gewünscht, denn alles andere wäre furchtbar unrealistisch gewesen. Und das erste Mal seit einer halben Ewigkeit fühlen wir ernsthaft mit Aidan mit. Wohoooo!

Zudem bekam man mit Aidans Handlungsstrang auch gleich viele neue Informationen gereicht. Anscheinend hat eine ominöse Vampir-Krankheit den großen Teil seines alten Clans dahingerafft – und damit angeblich auch Mutter. Ich muss ehrlich sagen: das kann mir keiner weißmachen. Ich verwette meine Luxus-Grillpfanne darauf, dass wir diese Schla... dieses Miststück in dieser Staffel noch einmal zu sehen bekommen und sie mindestens Aidan dabei das Leben schwer machen wird. Nun bleibt natürlich die Frage, was aus unserem höchstpersönlichen Vampir-Eye-Candy Henry geworden ist. Ich hoffe stark, dass er es überlebt hat und sein schönes Gesicht bald wieder (unbeschadet) in die Kamera halten darf. Zugegebenermaßen ist die Existenz einer für Vampire so gravierend wirkenden Seuche recht zweifelhaft, was mit Schweinegrippe, Vogelgrippe und Gemüsegrippe wiederrum aber auch nicht allzu unwahrscheinlich ist.

Zombie-Apokalypse

Ansonsten wurde die Episode die meiste Zeit von Josh und Nora getragen, die in den 15 Monaten eine enge Bindung zueinander aufgebaut haben. Das ist vielleicht noch unglaublicher, wenn man in Betracht zieht, dass Josh zwar Ray ermordet hat, aber dadurch nur sich selbst heilen konnte. Nora war nun nicht unbedingt so scharf darauf gewesen, geheilt zu werden, weshalb sie den Umstand anscheinend auch nicht so eng sieht. Ich finde die Vertrautheit der beiden sehr schön und durch den Zeitsprung ist man auch das "Oh mein Gott – ich bin ein Mensch und du nicht"-Drama gekonnt umgangen. Vielleicht gibt es dahingehend in kommenden Episoden noch Konflikte, aber das meiste wurde sicher schon ausdiskutiert und darauf verzichte ich auch gern.

Die Bemühungen der beiden, Sally zurück zu bringen fand ich sehr rührend und auch hier finde ich es gut, dass es für Sally keinen einfachen Ausweg gibt, sondern sie über ein Jahr lang ständig an der selben Tür rüttelt. Das hinterlässt, zusammen mit Joshs und Noras Suche, einen sehr starken Effekt, bei dem man merkt, wie sehr sich die Mitbewohner mit der Zeit ans Herz gewachsen sind. Das Paar findet schließlich einen Weg, was für den kommenden Serienverlauf eine so große Bedeutung haben wird wie Joshs neuerlange Menschlichkeit: Sally wird als Zombie zurückgebracht – oder zumindest als etwas in der Art. Ihre Auferstehung war wohl einer der größten "Was zum Henker?!"-Momente der Serie und hat sicher noch Folgen für sie, die bisher keiner absehen kann. Zudem sind wahrscheinlich auch Stevie und Nick wieder da – wie genial war denn mal bitte der Stevie-Nicks-Moment mit Josh? – und es ist noch nicht ganz klar, was mit ihnen passiert ist. Ich denke nicht, dass beide in ihre eigenen Körper zurückgekommen sind, sondern ich bin der Meinung, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes "bei Sally" sind. Wenn das so stimmt, dann wird sich Sally von nun an mit zwei Jungs ihren Körper teilen dürfen.

Die urplötzliche Wendung der Seriengrundcharakteristik, nämlich Josh zu heilen und Sally quasi wieder "lebendig" zu machen, finde ich sehr mutig und bietet ganz neue Richtungen, in die die Handlung gehen kann. Ich hoffe, dass sich die Serienmacher das gut überlegt haben und nicht allzu viel von dem "Standart-Zombie" in Sally stecken werden. Wenn man hier beim Drehbuchschreiben nicht den Kopf ausstellt, dann kann das eine richtig gute Season werden.

Fazit

Als erste Folge für eine neue Staffel ist man ein bisschen langsam vorangekommen, was aber zum großen Teil daran liegt, dass man dank des Zeitsprunges eine völlig neue Grundlage legen musste. Und weil ich finde, dass die Änderungen recht vielversprechend sind, gibt es von mir heute ausnahmsweise mal Vorschusslorbeeren und ich bewerte die Folge mit 7 Punkten.

Luisa Schmidt - myFanbase

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