Bewertung

Review: #2.02 In der Falle

Nachdem Oliver im Staffelauftakt der zweiten Staffel sich und seinen Partnern Diggle und Felicity eröffnet hat, dass er das Image von Arrow ändern will, versucht er dieses Versprechen nun auch in dieser Folge umzusetzen. Dabei muss er feststellen, dass sich die Jagd nach den Verbrechern gar nicht so einfach darstellt, da Laurel die Polizei damit beauftragt hat, Arrow zu jagen. Und auch Oliver Queen muss mit Problemen kämpfen, denn nun steht er vor den Bewohnern der Glades als CEO von Queen Consolidated als Mitverantwortlicher für das Erdbeben da.

"The medicane that FEMA is been sending to the hospital is being high jacked..."

Die Situation in den Glades spitzt sich immer mehr zu und natürlich entstehen in so einer Situation auch immer wieder Leute, die sich dadurch, dass sie sich für die Menschen stark machen, Ruhm erlangen. So scheint dies auch bei Sebastian Blood zu sein. Die Frage bleibt hier natürlich, ob er wirklich für die Menschen in den Glades kämpft oder ob er es mehr für sich, seine Karriere und sein Ansehen tut. Ich gehe davon aus, dass wir noch mehr von Sebastian Blood zu sehen bekommen und sich nach und nach auch seine wahren Gründe für seinen Kampf in den Glades und gegen Oliver Queen herauskristallisieren. Auf jeden Fall scheint Blood ein Mann zu sein, der kein Blatt vor den Mund nimmt und auch keine Angst vor einer Konfrontation mit den Queens hat. Und durch Bloods Handeln und seine Hetze gegen Oliver wird erneut dessen Zerrissenheit seiner zwei Identitäten hervorgehoben. Doch dazu später mehr.

Dass China White nun in polizeilichem Gewahrsam ist, beendet einen weiteren Handlungsstrang der ersten Staffel, war sie doch dort mehrmals in Aktivitäten verwickelt, denen Arrow auf der Spur war. Auch zeigt diese Verhaftung erneut den "neuen" Weg den Oliver als Arrow nun geht. So hat er jemanden, den er früher öfters töten wollte, nun am Leben gelassen und überlässt ihn den Rädern der Justiz. Dass man diese zwei Punkte mit der Verhaftung von China White aufgezeigt hat, hat mir sehr gut gefallen, trotzdem habe ich irgendwie gehofft, dass sie Arrow entkommen kann. Denn gerade ihr Schlusswort zu Arrow, dass er sich verändert hat, dadurch jedoch nicht einer der guten wird, hat mir gezeigt, dass China White als Gegenspieler von Arrow vielleicht doch noch Potential gehabt hätte. Denn genau mit diesem Gedanken schlägt sich ja Oliver momentan herum und ist deswegen auch öfters hin- und hergerissen. Ein Gegenspieler, der genau weiß, dass diese Veränderung in Arrows Verhalten ihm Schwierigkeiten bereitet, wäre meiner Ansicht nach sicherlich interessant gewesen.

"I'm not interested in anyone else. Just him"

Was ich von Laurels Jagd nach Arrow, welche in der Episode #2.01 City of Heroes angedeutet wurde, halten soll, wusste ich nicht wirklich. Jedoch habe ich mir erhofft, dass dieser Handlungsstrang und die damit verbundene Wut dem Charakter Laurel etwas mehr Tiefe verleiht und sie mir dadurch zugänglicher wird. Leider war dies überhaupt nicht der Fall und ich kann Katie Cassidy weder die Trauer um Tommy noch die Wut über Arrow abnehmen. Somit wage ich zu behaupten, dass in dieser Staffel alles beim alten bleibt und Katie Cassidy als Laurel immer noch die größte Schwachstelle dieser Serie ist. Das mit diesem Handlungsstrang verbundene Ende und der Cliffhanger macht mir jedoch weniger Angst, da ich davon ausgehe, dass Oliver sich irgendwie aus dieser Situation herausmanövrieren kann, sonst wüsste ja mehr oder weniger die ganze Stadt wer hinter Arrow steckt und somit würde sich die Serie in eine ganz andere Richtung entwickeln. Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass die Autoren so etwas planen, da das Konzept der Serie bis jetzt ja wirklich gut funktioniert hat und dazu gehört halt auch das die Identität von Arrow nur einem kleinen ausgewählten Kreis bekannt ist und der Öffentlichkeit verborgen bleibt.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass Arrow sich Laurel irgendwie als Oliver zu erkennen gibt und sie daraufhin der Polizei den Befehl gibt, sich zurückzuziehen. Diese Lösung wäre meiner Meinung nach eher negativ, da erstens so noch mehr Leute in Olivers Geheimnis involviert wären und sich zweitens dadurch Oliver und Laurels Beziehung in irgendeiner Weise verändern würde, was mir momentan nicht passend erscheint. Ich glaube, dass diese beiden sich auf eine Freundschaft geeinigt haben, ist passend, denn für eine Liebesbeziehung fehlt einfach das gewisse Etwas und Laurels Hass gegenüber Oliver scheint ja, wie man zu Beginn der Staffel Eins festgestellt hat, auch nicht wirklich zu funktionieren. Somit bleibt meines Erachtens den Autoren momentan nichts anderes übrig, als die beiden als Freunde auftreten zu lassen und für Laurel irgendeinen Handlungsstrang zu finden, in dem Katie Cassidy ihrem Charakter etwas mehr Substanz verleihen kann.

"She's a distraction and on a place like this a distraction is gonna cloud your judgement and that's what is get your killed."

Auf der Insel hadert Oliver damit, dass er willentlich jemanden umgebracht hat. Der Bezug zur Gegenwart ist einerseits darin zu sehen, dass Oliver auch dort mit einer Veränderung zu kämpfen hat und anderseits, dass er auf der Insel momentan die Entwicklung zum "Killer" durchmacht, in der Gegenwart diese Eigenschaft jedoch wieder ablegen will. Im Weiteren scheint mir das Inselgeschehen jedoch, wie auch in der Staffelpremiere, immer noch als eine Art Vorgeschichte auf ein größeres beziehungsweise wichtigeres Geschehen, welches dann auch wieder vermehrt in Zusammenhang mit den Ereignissen in der Gegenwart steht. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Manu Bennett für die paar Minuten Screentime, die eifersüchtigen Blicke die er Shado und Oliver zuwirft und die Ermahnungen an Oliver, dass Shado in von wichtigen Dingen ablenkt, in den Hauptcast befördert wurde. Da muss doch noch eine etwas größere Storyline folgen, in die er involviert ist und ich kann mir nur vorstellen, dass die Sequenzen welche wir in der letzten und in dieser Episode zu sehen bekommen haben, diese Storyline vorbereiten. In dieser Folge jedenfalls war für mich die Insel einfach nur ein netter Nebenschauplatz, der uns einen kleinen Einblick auf Olivers Leben dort gab.

"I can't make things better as Oliver Queen and now I can't make things better as the vigilante."

Oliver hat mit seiner neue Mission als Arrow und seiner neuen Position bei Queen Consolidated gleich zwei Veränderungen zu bewältigen. Dass er damit nicht gleich von heute auf morgen klarkommt, ist verständlich und dieser innere Kampf wird in dieser Episode gut dargestellt. So wird Arrow, dadurch dass ihm die Polizei, angeführt durch Laurel, dicht auf den Fersen ist, in seiner Arbeitsweise blockiert und auch als CEO bei der Familienfirma werden ihm Steine in den Weg gelegt, ist er dort doch auch anderen Personen Rechenschaft schuldig und kann nicht einfach tun und lassen was er will. Dazu kommt, dass ihn viele Leute aus den Glades aufgrund seiner Herkunft, als Sohn von Moira, welche für deren Leid verantwortlich ist, verurteilen. Dass er bekannt dafür ist, ein Lebemann zu sein, den nichts anderes als Geld, Frauen und sein Wohlergehen interessiert, trägt noch dazu bei, dass er das Vertrauen der Bevölkerung aus den Glades nicht auf seiner Seite hat. Diese beiden Tatsachen machen Oliver für Sebatian Blood ein einfaches Ziel und dieser kann so den Leuten einen Schuldigen präsentieren, welcher nicht im Gefängnis sitzt und gegen den man seinen Hass richten kann.

So kämpft Oliver einerseits als Arrow damit, die von ihm gestellten Verbrecher nicht mehr umzubringen, sondern sie der Polizei zu übergeben und anderseits will er als CEO von Queen Consolidated nicht nur intern sondern auch gegen außen eine gute Figur abgeben. Bei ersterem hat er einerseits mit sich selber zu kämpfen, denn hat er sich doch diesen Killerinstinkt in den letzten Jahren antrainiert und ist auch mit der Mission die Menschen hinter den Namen im Buch zu töten, nach Starling City zurückgekommen. Nun will er seinen Kampf anders ausüben, doch ist dies nicht immer so einfach, vor allem dann nicht, wenn man von der Polizei selber als Verbrecher gejagt wird. Kein Wunder also, dass Oliver mit seiner neuen Arbeitsweise nicht voran kommt und so frustriert wirkt. Zum Schluss kann er schließlich China White gefesselt der Polizei übergeben, doch ihre letzten Worte streuen wohl Salz auf Olivers momentan offene Wunden, will er doch unbedingt nicht mehr als der Selbstjustiz ausübende Rächer, sondern eher als Retter von Starling City angesehen werden. Und auch die Hilfsmaßnahmen, die er als Oliver Queen für die Glades organisiert, laufen nicht wie geplant, denn Oliver muss zu Gunsten eines Auftrittes von Arrow der Spendengala unentschuldigt fernbleiben, was Sebastian Blood nur noch mehr Zündstoff gegen ihn verschafft. So hat Oliver in dieser Folge als er selber und auch als Arrow mehrfach zur Verbesserung der Lage in den Glades beigetragen, doch wird ihm dies in keinster Weise honoriert. Im Gegenteil als Arrow wird er weiter als Verbrecher gejagt und als Oliver Queen gilt er als arroganter Mensch, der denkt alle Probleme seien nur mit Geld zu regeln. Doch genau dies ist wohl das Schicksal eines Helden mit geheimer Identität und Oliver muss sich wohl oder übel daran gewöhnen und sich mit diesem Status auseinandersetzen. Den inneren Kampf, den er darüber ausfechten muss, ist jedoch meiner Ansicht nach für seinen Charakter unglaublich interessant und macht ihn nicht nur zugänglicher, sondern bietet auch ein enormes Entwicklungspotential.

"And I don't do all that great with people I love getting hurt and worse"

Thea tritt gegenüber der ersten Staffel viel erwachsener auf und dies macht ihren Charakter für mich auch viel interessanter. Sie hat nicht nur die Leitung von Olivers Club "Verdant" übernommen und führt diesen selbständig und erfolgreich, sondern führt auch eine ernsthafte Beziehung mit Roy. Vor allem ersteres macht klar, dass Thea ihr Leben in die eigenen Hände genommen hat, wäre es doch mehr als verständlich gewesen, hätte sie nach der Verhaftung ihrer Mutter und dem erneuten Verschwinden ihres Bruders einen Zusammenbruch erlitten oder hätte sich wieder in die Drogen geflüchtet. Dass keines von Beidem passiert ist, zeigt dass Thea nun endlich begriffen hat, dass sie für ihr eigenes Glück verantwortlich ist und trotz oder gerade wegen dem Leid welches sie erfahren hat, eine starke Frau ist, die auf ihren eigenen Füssen stehen kann. Dies zeigt auch das Ultimatum, welches sie Roy stellt. Hier vermittelt sie, dass sie Roy zwar liebt, das Drama und die Angst um die Menschen die ihr lieb sind, jedoch leid ist und sie nicht noch eine Beziehung haben will, die ihr Sorgen bereitet, sondern eher jemanden braucht, der für sie da ist, an den sie sich anlehnen kann und der ihr ein gewisses Maß an Sicherheit bietet.

Dass Roy Thea nun anlügt und ihr verspricht, dass er sich von allen gefährlichen Taten fernhält, gleichzeitig aber einen Pakt mit Arrow schließt, kann ich natürlich nicht gutheißen. Trotzdem zeigt es meiner Ansicht nach, dass Roy Thea liebt und unbedingt mit ihr zusammen sein will. Er kann aber trotzdem nicht über seinen Schatten springen, fühlt er sich doch seinem Heimatviertel und in gewisser Weise wahrscheinlich auch Arrow verpflichtet. Roy will genauso wie Arrow die Stadt retten und davon kann ihn wohl niemand abhalten, auch Thea nicht. Dass er seine Freundin verlieren wird, wenn sie rausfindet, was für ein Spiel er spielt, ist ihm wohl klar, aber durch seine Lüge zögert er diesen Schritt noch hinaus, damit er die Beziehung mit Thea noch etwas genießen kann. Man kann dies egoistisch nennen und wahrscheinlich ist es das auch, unterscheidet sich jedoch eigentlich nicht wirklich von Olivers Handeln, der die Menschen die er liebt auch über seine geheime Identität im Dunkeln lässt. Ich bin gespannt wie lange Roy seine Taten vor Thea geheim halten kann und wie sie reagieren wird, wenn sie seine Lüge entdeckt, scheint es doch so, als wäre die Beziehung der Beiden jetzt durch Roys vorgegebene Entscheidung noch etwas stärker geworden.

"You can be my eyes and ears in the glades, that's how you can save this city."

Nun ist es soweit und Roy wird in gewisser Hinsicht ein Gehilfe Arrows. Dies hat er sich ja nun lange genug gewünscht und so war es auch der richtige Zeitpunkt den die Autoren gewählt haben um in dieser Storyline einen Schritt nach vorne zu machen. Natürlich stellt sich jetzt die Frage wie lange es noch dauert, bis Roy herausfinden wird, wer Arrow wirklich ist und ich denke danach ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Thea Oliver auf die Schliche kommt. Somit kann ich eigentlich nur hoffen, dass Olivers Geheimnis noch eine Weile lange geheim bleibt, beziehungsweise dass nicht noch mehr Leute eingeweiht werden, als es bisher schon sind, denn sonst würde die Serie einen Teil ihres Reizes verlieren. Dass sich Roy jedoch mit der Rolle als stiller Beobachter zufrieden gibt, kann ich auch kaum glauben, was sicherlich für eine Menge Konfliktpotential zwischen Arrow und Roy sorgt und ich bin gespannt was dies für eine Auswirkung auf die Beziehung zwischen Oliver und Roy hat. Auf alle Fälle birgt dieser Handlungsstrang viel spannendes Potential, das hoffentlich von den Autoren gut genutzt wird.

Randnotiz

Auch in dieser Folge sorgt die Beziehung zwischen Oliver, Diggle und Felicity wieder einmal für ein paar Höhepunkte, auch wenn sie nicht so präsent herausgearbeitet wurden wie im Staffelauftakt. Doch darf natürlich Felicitys Reaktion auf ihre neue Position bei Queen Consolidated nicht unerwähnt bleiben. So hat sie doch mit ihrer Schlagfertigkeit Oliver gegenüber die Episode an so mancher Stelle aufgelockert und wieder einmal bewiesen, dass zwischen diesen beiden die Chemie einfach hundertprozentig stimmt. Und auch Olivers Entschuldigung Diggle gegenüber, weil er nach dessen Trennung von Carly nicht für ihn da war, hat mir das Herz erwärmt und mir gezeigt, dass sich hier langsam aber sicher eine tiefe Freundschaft entwickelt.

Fazit

Die Folge konnte mich nicht ganz so überzeugen wie der Staffelauftakt, doch war sie auch nicht enttäuschend, da Olivers innerer Konflikt sehr gut zum Tragen kam. Auch Thea hat mit ihrer Wandlung zu einer erwachsenen, starken Frau für positive Elemente in dieser Episode gesorgt. Der Cliffhanger hätte so nicht sein müssen, da ich kaum glaube, dass Laurel Olivers geheime Identität jetzt schon erfahren wird, was dem Ende doch etwas die Spannung nimmt. Im Großen und Ganzen kann man aber von einer soliden Folge sprechen, die Lust auf Mehr macht.

Maria Schoch - myFanbase

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