Interview mit Christian Rudolf

myFanbase hatte die Möglichkeit mit Synchronsprecher, Schauspieler und Comedian Christian Rudolf ein Interview zu führen und ihn ein bisschen über seine Arbeit auszufragen.


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© Foto - Tatjana Goralsky


1. Du hast J. August Richards vier Jahre lang in 91 Episoden von "Angel" synchronisiert. Sicherlich entsteht nach so einer Zeit eine Routine – wie sah damals dein Tagesablauf aus? Wie muss man sich deine Arbeit im Synchronstudio vorstellen?

Wichtig ist, ausgeschlafen und nicht hungrig zu sein! Konzentration ist alles. Es muss schnell gehen. Und trotzdem gut. Du gehst ins Studio, siehst Deinen Take im englischen Original, probierst danach den deutschen Text auf den Filmabschnitt zu sprechen, ohne das Original zu hören, aber zu sehen, und beim 3. Durchlauf dieser Szene kommt die Aufnahme. Je nach Schwierigkeit (manchmal ist es nur ein Husten, manchmal sind es komplizierte 4 Zeilen Dialog) kommt der Take natürlich noch ein paar mal. Aber je öfter Du es versuchen musst, desto länger warten Regie, Ton, Cutter und die anderen Sprecher...

2. Gefällt dir die Serie "Angel" an sich eigentlich selbst? Warum bzw. warum nicht?

Sie gefällt mir nicht. Ich interessiere mich für andere Filmstile (z.B. das Dänische Dogma).

3. Hast du J. August Richards oder einen der anderen US-Schauspieler, die du synchronisierst, je in Person getroffen?

Niemals.

4. Du bist ja auch als Schauspieler tätig – kannst du uns etwas über deine neuen Projekte erzählen? Gerne auch aus dem Bereich der Synchronisation.

Meine Drehs kann man unter www.christian-rudolf.de verfolgen. Aktuell habe ich im Stuttgarter Tatort mitgespielt. Beim Synchron setze ich nicht alles auf meine Homepage - das würde den Rahmen sprengen, das wichtigste jedoch, aktualisiere ich immer mal...

5. Was kam zuerst: das Schauspielern oder das Synchronsprechen? Was von beiden ist dir lieber?

Ich drehe lieber, angefangen habe ich aber ganz knapp mit dem Synchron :-)

6. Geht man nach deiner Mitgliedschaft im 1. FC St. Pauli und deinem Lieblingsbier Astra, scheinst du durch und durch ein Hamburger zu sein. Was gefällt dir am meisten an "deiner Stadt"?

Die angenehme Verbindung zwischen Kultur-Sport-Sex-Architektur-Lebensgefühl-dem Charakter der Menschen-Hafen-Kontrasten-Meeresnähe-Szene-Stadtteilen...reicht das? Ich liebe Hamburg!

7. Du beherrschst verschiedene Dialekte und Akzente. Muss man das als Synchronsprecher mitbringen, um ein breiteres Rollenspektrum angeboten zu bekommen?

Leider wird man in Deutschland oft skeptisch gefragt, was man denn nun eigentlich ist, wenn man mehrere Talente hat. Vielleicht muss ich lernen, immer nur das von mir zu erzählen, was der Interessent gerade benötigt. Das ist schade und macht sehr eng. Bestimmt könnten viele Sachen besser werden, wenn Entscheidungsträger mutiger und umfassender besetzen würden und die unterschiedlichen Fähigkeiten des Einzelnen dem Gesamten zu nutze machten.

8. Neben Schauspieler und Synchronsprecher bist du auch Sänger, Comedian, Moderator. Wie bringst du das alles unter einen Hut?

Wer mich braucht, kann sich melden - das kriegen wir schon hin! Es macht mir einfach alles Spaß!

9. Kommt bei all dem deine Freizeit und dein Privatleben nicht manchmal zu kurz? Wenn du mal frei hast, was machst du da am liebsten?

Das klingt anstrengender als es ist. Mein Leben ist ja zum großen Teil meine jeweilige Tätigkeit! Und das habe ich mir ganz bewusst so ausgesucht.
Ansonsten bin ich sehr gern mit meiner Familie zusammen, bin in der Natur, im Stadion am Millerntor oder drücke den Mannschaften gegen den FC Bayern vor dem Fernseher die Daumen.

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Catherine Bühnsack - myFanbase