Bewertung

Review: #3.22 Auferstehung

Ich habe mehr von diesem Finale erwartet. Die Story ließ man langsam anlaufen, was mich wiederum verdutzte, bis Marshall in seinem Labor seine Sprüche losließ und ich merkte, dass Syd nicht Syd ist.

Reed alias Bristow

Eine interessante und gleichzeitig ironische Anfangsstory. Jennifer Garner übernahm den Part von Melissa George und spielte Lauren Reed, was sie sehr gut machte, und es war mit Sicherheit nicht einfach, die Mimik des anderen Charakters nachzuahmen. Dazu kam ja noch, dass Garner alias Lauren Reed in diesem Fall in der Gegenwart von Marshall nichts sagen durfte, da Lauren ansonsten aufgeflogen wäre. Mich erschreckte es schon sehr, Garner auf der anderen Seite zu sehen, die dann plötzlich auf Marshall schoss, obwohl ich ja wusste, es ist Lauren Reed in der Serie.

Etwas Gutes hatte diese Story wenigstens: Sark wurde bei dem Anschlag auf die CIA endlich geschnappt, denn langsam hielt ich es für unnatürlich, dass er immer wieder flüchten konnte. Seinen Blick werde ich so schnell auch nicht vergessen.

Sicher muss man bei vielen Details wegsehen bzw. sie ignorieren. Als Reed zum Beispiel aus dem CIA-Hauptquartier flüchtet, einen Autofahrer erschießt und mit dem Auto flüchtet, fährt in aller Seelenruhe ein Polizeiauto vorbei. Ich weiß nicht, ob das jetzt die Stelle zum Lachen war?

Jacks Dämonen sind nicht Vaughns

Das einzige, was ich Vaughn in dieser Folge gegönnt habe, war, dass er Sark verhören durfte. Das ließ er sich natürlich nicht zweimal sagen, aber an die Vorschriften hielt er sich nicht. Wieso auch…? Als Sark ihn dann noch mit Bettgeschichten über Lauren provozierte, ging Vaughn erst richtig zur Sache beim Foltern. Spaß hat es ihm sicher gemacht, aber mir persönlich tat Sark leid, als ich ihn später so zugerichtet sah, auch wenn er ein Schuft ist.

Bei aller Freundschaft, Jack hätte sich raushalten sollen, da Dixon es eh schon für eine schlechte Idee hielt, Vaughn das Verhör machen zu lassen. Bristow wird meiner Meinung immer noch von seinen eigenen Dämonen verfolgt und will, dass es Vaughn nicht so ergeht, denkt aber nicht an die Konsequenzen. Dazu kam ja noch, auch wenn Jack und Vaughn trotz ihrer Gemeinsamkeit immer noch keine Freunde sind, dass Bristow das Verhör zur Verschlusssache erklärte, so dass selbst Sydney es nicht ansehen konnte.

Verrat ist wie ein Geschwür

Während Syd verhört wird, da sie verdächtigt wird, den Anschlag auf die CIA verübt zu haben, hat Vaughn bereits Lauren aufgespürt. Michael ist nur noch von Rache besessen, auch Sydney gegenüber ist er nicht gerade gesprächsbereit, als sie ahnt, was er vorhat. Er ist total gefühlskalt und hat meiner Meinung nach regelrecht die Kontrolle über seine Wut verloren. Das aber schon seit der Episode #3.19 Stundenglas. Er verfolgt Lauren und schlägt sie bei einer günstigen Gelegenheit nieder: "Hallo Schatz!" Dieses Mal war es für einen kurzen Moment anders herum, man sah Lauren als Opfer. Sie flehte regelrecht um ihr Leben. Auch in dieser Szene merkte man erst so richtig, wie der Verrat Vaughn verändert hat und dass er vermutlich nie wieder der alte sein wird.

Vaughn: "Ich hasse dich, aber Sydney liebe ich noch mehr. Nur aus diesem Grund töte ich dich heute Nacht nicht."

In einem Fall hatte Jack wohl Recht: Der Verrat verfolgt einem wie ein Geschwür. Während Lauren um ihr Leben flehte, haderte ich schon mit mir, ob ich ihr glauben sollte oder nicht, bis Michael von Katya Derevko niedergestochen wurde, die auch für The Covenant arbeitet. Als ob ich es geahnt habe. Der Name Derevko steht eben für Verrat.

Die Kugel des Lebens

Dass Nadia immer noch mit sich hadert und nicht weiß, ob sie ihrem Vater vertrauen soll bzw. kann, das kann wohl so gut wie jeder nachvollziehen. Jedoch eines haben beide gemeinsam, jeder ist auf seine Art besessen von Rambaldi. Sogar Sloane kaufe ich seine Liebe zu seiner Tochter ab, was mir Angst macht. Doch für welchen Preis? Was für einen Preis musste Nadia zahlen? Das mit dem Elixier fand ich nicht gerade familiär.

Doch schließlich tun sie sich zusammen und machen sich auf die Suche nach der "Kugel des Lebens" von Rambaldi. Als Nadia sagte, sie hätte die Zeichnungen verfälscht und The Covenant sucht an der falschen Stelle, musste ich so loslachen. Beinahe hab ich dann auch gedacht: wie der Vater, doch den Gedanken verdrängte ich doch ziemlich schnell. Ich halte Santos trotzdem für eine Person, die zu den Guten gehört und Sloane bleibt für mich der Böse. Deshalb verstehe ich nicht, warum sich Nadia mit ihm zusammentat. Vielleicht glaubt sie noch an das Gute in den Menschen? Die Schauspielerin Mía Maestro gefällt mir als Syds Schwester sehr gut, obwohl man beide noch nicht oft zusammen sah, doch ich hoffe, das kommt noch.

Der Showdown

Mit dem Klonen hat es "Alias" echt raus. In der zweiten Staffel war es das Projekt Helix, jetzt sind es diese komischen Masken und der Stimmen-Emulator. In dem abschließenden Teil der Episode spielte nun Melissa George den Part von Jennifer Garner. Aber so heilt der Zweck die Mittel: Syd bekam die Infos, die sie brauchte. Sehr mysteriös für mich wurde dann auf einmal Jack Bristow, der seiner Tochter bei der Auffindung von Lauren zuerst gar nicht helfen wollte, dann doch, aber selber und dazu noch alleine nach Palermo fliegen wollte. Außerdem sprach sein Gesichtsausdruck mal wieder Bände. Ich hatte mich so an den besorgten Vater und nicht geheimnisvollen Jack gewöhnt, den ich auch echt mochte und jetzt das wieder.

In Palermo wird Syd von Katya überrascht, doch Katya hat nicht mit der Besonnenheit ihrer Nichte gerechnet, da diese das Magazin aus Derevkos Waffe entfernte, noch ehe Katya auf sie schießen konnte. In diesem Moment haben sich beide sehr erschrocken, doch Syd erholte sich schneller vom Schreck. Ich fand diese Szene echt super, der Blick von Derevko allein war zum Lachen, aber genial.

Katya: "Woher wusstest du es?"

Sydney: "Ich wusste es nicht. Aber jetzt weiß ich es."

Warum muss die CIA eigentlich immer mit Betäubungspfeilen schießen? Also, ich will kein Unmensch sein, aber bei vielen ist der wirklich nicht angebracht.

Schließlich kommt es dann zum Showdown zwischen Lauren, Sydney und Vaughn, der Syd nachgereist ist. Er erschießt Lauren, was sie wohl gar nicht erwartet hat, da sie ihn kurz vorher noch als "Pfadfinder" bezeichnet hatte, weil er Syd zu Liebe die Waffe fast fallen ließ, aber doch nur bluffte. Allerdings sagte Lauren beim Kampf mit Sydney etwas sehr auffälliges.

Lauren: "Wenn Sie mich umbringen, erfahren Sie die Wahrheit nie."

Sydney: "Das hier ist die Wahrheit. Beschissen, was?"

Und kurz bevor Reed stirbt, sagte sie den Beiden auch noch eine Zahlenkombination, was Vaughn überhaupt nicht verstand, was mir nicht anders gegangen wäre. Was ich allerdings nicht verstand, war Sydneys Reaktion, die behauptete, dass es nichts sei, eine unwichtige Sache. So kenne ich sie überhaupt nicht.

Dass es keine unwichtige Sache war, sieht man dann im Cliffhanger mit Syd und Jack und wie meine Illusion von Jack wie eine Seifenblase zerplatzt. Außerdem wird ganz klar deutlich, dass Sydney Lauren doch zugehört hat, aber Vaughn es nicht anvertraut hat. Ich hätte gerne alle Seiten der Topsecret-Akte gelesen, aber die erste Seite hat mir ehrlich gesagt auch schon gereicht, so dass ich Magenkrämpfe bekam. Mir wurde so schlecht, als ich las, dass Syd seit ihrer Geburt wie eine Laborratte behandelt wurde und das von ihrem eigenen Vater. Jedenfalls sagt es das aus.

Sonderprojekt 47, Beginn: 17. April 1975

Versuchsobjekt: Sydney Bristow

Projektleiter: Jack Bristow

Fazit

Es war nicht das, was ich von einem Staffelfinale erwartet habe. Die Storys waren sehr interessant und teilweise spannend. Mich ärgerte nur, dass Vaughns Rachegelüste auch Sydney ansteckten, die eigentlich ein korrekter Typ ist. Es war ein untypisches Finale, meiner Meinung nach.

Enttäuscht hat mich eindeutig Jack, der wohl noch einiges in Petto hat, von dem seine Tochter und logischerweise auch wir noch gar nichts ahnen. Dass diese Wendung erst im Finale auftauchte, sprach wiederum für dieses Finale, obwohl es sehr nüchtern war trotz allem. Es gab für mich nur zwei Überraschungsmomente, die Lauren Reed und Jack Bristow betrafen. Die Einbringung von Nadia finde ich sehr gut gelungen und ich freue mich auf die vierte Staffel. Die Einbringung Maestros bedeutete auch gleichzeitig die Verabschiedung von Melissa George. Vieles hätte man bei ihrer Story in dieser Staffel besser machen können, aber sie ist eine tolle Schauspielerin!

Dana Greve - myFanbase

Die Serie "Alias - Die Agentin" ansehen:


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